Angeln auf dem Plauer See: Ein ganz normaler Tag

Der Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern hat nicht nur landschaftlich einiges zu bieten, auch für Angler geht hier so richtig die Post ab. Steve Kaufmann hat Angelguide Fred Kotowski besucht und zwischen Regen, Wind und gemütlichen Kaffeepausen so einiges beim Angeln auf dem Plauer See erlebt.

Beim Angeln auf dem Plauer See ist ein guide von Vorteil. Die erste Adresse ist daher meist der bekannte raubfischangler Fred Kotowski, der das Gewässer kennt, wie seine eigene Westentasche. Foto: S. Kaufmann

Mitten in der Nacht wurde ich durch das schrille Klingeln meines Weckes geweckt. Es war 4 Uhr morgens, draußen alles stockfinster und meine Augen so klein, wie die Sterne am Nachthimmel. Aber die Müdigkeit musste sich hinter dem Erlebnis „Angeln am Plauer See“ ganz weit hinten anstellen. Denn ich war heute mit Fred Kotowski, dem erfahrenen Angelguide vom Plauer See, verabredet. Für mich immer wieder ein Erlebnis, neue Gewässer zu beangeln, vor allem wenn sie so groß sind wie das 38,4 Quadratkilometer große Gewässer. Denn hier weiß man nie, was einem in diesem Gewässer an die Rute geht. Von daher stand ein spannender Tag an, beim Angeln auf dem Plauer See.

Geräumig und sicher: Fred sein Boot, mit dem er seine Guiding-Touren unternimmt. Foto: S. Kaufmann

Geräumig und sicher: Fred sein Boot, mit dem er seine Guiding-Touren unternimmt. Foto: S. Kaufmann

Angeln auf dem Plauer See: Erst Kaffee, dann Fisch!

Angekommen bei Fred wurde ich erst mal auf einen frischen Kaffee eingeladen. Nach der zweistündigen Fahrt genau das Richtige. Dann ging es los zum Anliegeplatz, wo Fred sein geräumiges Boot liegen hat. Es bietet genügend Platz für bis zu fünf Personen, und da wir nur zu zweit unterwegs waren, konnte ich mein ganzes Tackle bequem im Boot verstauen – und das war nicht wenig! Doch bevor es losgehen sollte, musste ich mir in der Fischstube, die sich direkt an der Steganlage befindet, meine Tageskarte für den Plauer See besorgen. Mit 12 Euro nicht ganz so billig aber dafür wartet vielleicht der Fisch auf einen, auf den man schon immer hingeträumt hat. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, hieß es noch schnell einen weiteren Kaffee trinken und dann ab aufs Wasser. Mein Kaffes war glaube genauso heiß wie ich, um endlich meine Köder im Plauer See baden zu schicken.

Der Barschberg: An einer Kante sammelten sich die ganzen Kleinfische und davor (senkrechte Linie) warteten die Barsche. Foto: S. Kaufmann

Der Barschberg: An einer Kante sammelten sich die ganzen Kleinfische und davor (senkrechte Linie) warteten die Barsche. Foto: S. Kaufmann

Wer nicht hören will, der muss fühlen

Den ersten Spot den wir anfuhren war eine steile Kante, die von 4 auf 10 Meter abfiel. „Hier stehen häufig viele und gute Barsche und ab und zu gesellt sich auch gern mal ein Hecht dazu“, sagte Fred. Das Echolot zeigte jedenfalls schon mal das richtige Signal an: Kleinfische ohne Ende! Gelegentlich kamen die Fische auch hoch an die Oberfläche und sprangen wie wild umher. „Die Barschschwärme jagen den Kleinfischen hinterher und drücken sie dann hoch an die Oberfläche, wo sie keinen Ausweg mehr haben“, sagte Fred, der im gleichen Moment seinen neonfarbenen Spinner mit einem kräftigen Wurf mitten in den Kleinfischschwarm warf. Dann, nach nur wenigen Kurbelumdrehungen, war seine Rute krumm. Der erste Barsch des Tages kam zu uns ins Boot. Mit einem „Petri“ und einem kräftigen „Highfive“ wurde der Kamerad begrüßt. So kann das Angeln auf dem Plauer See gerne weiter gehen.

Rute krumm: Kaum war der Köder im Wasser folgte auch schon der erste Fisch. Foto: S. Kaufmann

Rute krumm: Kaum war der Köder im Wasser folgte auch schon der erste Fisch. Foto: S. Kaufmann

 

Grauer Himmel, greller Mepps-Spinner: die „Waffe“ schlechthin an diesem Tag auf Barsche. Foto: S. Kaufmann

Grauer Himmel, greller Mepps-Spinner: die „Waffe“ schlechthin an diesem Tag auf Barsche. Foto: S. Kaufmann

Safty First!

Nach vier Stunden angeln und jeder Menge Barsche, kam von Weiten eine dicke, schwarze Wolkenwand auf uns zu. Fred schaute schon etwas skeptisch und meinte kurz darauf: “ Lass uns lieber in den Hafen zurück fahren, da kommt gleich ordentlich was runter“. Ein guter Guide kennt die Grenzen und weiß daher sofort, wann es besser ist, den Rückzug anzutreten. Denn sein Leben für Fische zu riskieren, auch wenn sie noch so groß und schön sind, ist es in keinem Fall wert. Trotz der guten Beißphase brachen wir das Angeln ab und fuhren wieder zurück. Dass Fred recht behalten sollte, zeigte sich kurz danach, als der Himmel seine Schleusen öffnete und von Weiten ein lautes Donnern zu hören war. Nur gut, dass wir jetzt in der kleinen und trockenen Fischerstube standen und natürlich durfte eins nicht fehlen: ein großer Pott Kaffee. Eine halbe Stunde später war der Spuk auch wieder vorbei und wir setzten uns erneut ins Boot und fuhren zurück an den Barschberg.

Dicke Wolken im Anmarsch. Jetzt hieß es Rückzug, bevor es gefährlich wird. Foto: S. Kaufmann

Dicke Wolken im Anmarsch. Jetzt hieß es Rückzug, bevor es gefährlich wird. Foto: S. Kaufmann

Zander? Ne, ein Hecht!

Ich habe beim Angeln oft meinen eignen Kopf und angelte trotz Freds Rat mit einem Spin-Jig. Auch bei mir kamen ein paar Barsche vorbei aber nicht in der Stückzahl, wie es bei Fred der Fall war. Das kommt davon, wenn man nicht auf einen erfahrenen Angelguide hören möchte. Aber als Angelredakteur möchte man auch immer wieder was Neues ausprobieren und schauen, ob es vielleicht noch einen Tick besser laufen kann. In diesem Fall aber nicht, hier hatte Fred mit seinem guten alten Spinner die Nase deutliche vorne. Während die Barsche weiterhin beißfreudig blieben, unterhielten wir uns über die anderen Räuber hier im See. „An der Stelle habe ich auch schon oft Zander gefangen“, sagte Fred zu mir, während er an seiner Zigarette zog. Ich wurde hellhörig, und bevor Fred diesen Satz ausgesprochen hatte, war der Spin-Jig gegen einen schlanken Gummi ausgetauscht. Zander, hier an dieser Stelle? Das muss ich probieren! Meine leichte Rute mit 18 Gramm Wurfgewicht (IRON CLAW DOIYO Daikon) war zwar eigentlich für Barsche gedacht, sie hatte aber dennoch genügend Rückgrat, um bei einem Zander den Haken durchzubekommen. Hoffte ich zumindest. Denn eine andere Rute hatte ich nicht dabei.

Während Fred am drillen war, sagte er nebenbei: „Hier an dem Spot gibt es auch Zander“ Zander? Das war mein Zeichen! Foto: S. Kaufmann

Während Fred am drillen war, sagte er nebenbei: „Hier an dem Spot gibt es auch Zander“
Zander? Das war mein Zeichen! Foto: S. Kaufmann

Hechte im Plauer Seee geben richtig Gas!

Ich jiggte also meinen schlanken Gummi über den Grund. Die Strukturen, die auf dem Echolot zu sehen waren, waren deutlich in meiner Rute zu spüren. Während nach dem Auswerfen die Absinkphasen des Gummis mit dem 10 Gramm-Jig recht kurz blieb, wurden sie nach jeder Kurbelumdrehung immer länger. Und genau in so einer langen Absinkphase krachte es plötzlich in meiner Rute. „Fred, ich glaube ich habe einen Zander“, sagte ich aber, als plötzlich die Bremse losging, dachte ich mir, dass kann kein Zander sein, so wie der abzieht. Und ich sollte recht behalten. Nach einem knackigen Drill tauchte kurze Zeit später ein schöner Esox auf. Kurz bevor Fred den Kescher ansetzen konnte, zog er noch mal richtig ab. Klar, an der leichten Rute ein echter Gaudi, bei dem man aber auch dosiert drillen musste.

Dann war er so weit, um in den Kescher zu wandern. Zwar kein Zander aber dafür ein wohlgenährter Hecht – und dazu noch mein erster Plauer See Hecht. Jetzt war ich so richtig heiß und wollte noch mehr. Aber es zog erneut eine dicke Wolkenwand auf, und da wir mittlerweile über 8 Stunden unterwegs waren und es nur noch für 1 Stunde hell blieb, beschlossen wir, die Tour zu beenden. Mit schweren Herzen packten wir also zusammen und fuhren zurück in den sicheren Hafen.

Plauer See_Hecht

Der Gummi war eigentlich für einen Zander bestimmt aber wenn dann so ein Hecht einsteigt, will man sich ja auch nicht beschweren.

Kaffeekränzchen am Plauer See

Zum Abschied gab es natürlich, was auch sonst: einen Kaffee. Trotz das ich nur eine kurze Nacht hatte, war ich hellwach. Das lag zum einen daran, das es ein richtig netter Tag mit Fred war und zum anderen, an den vielen Tassen Kaffee. Ich glaube die Dosis Koffein wirkt heute noch. Für alle, die auch mal einen tollen Tag auf dem Plauer See erleben möchten, bei dem ein wirklich sympathischer Fachmann zur Seite steht und bei dem auch unter schwierigen Bedingungen Fisch gefangen wird, die sollten sich unbedingt an Fred Kotowski wenden. Egal ob Barsch, Hecht oder Zander, Fred weiß, wo die Räuber stehen und wie sie zu fangen sind. Und unter diesen ganzen Fischen sind auch richtige Granaten dabei, die auf dem Plauer See nicht von Seltenheit sind. Schaut einfach mal auf seine Homepage und lasst euch anstecken und inspirieren.

Kaum ein anderer kennt den Plauer See so gut wie der sympathische Fred Kotowski. Foto: S. Kaufmann

Kaum ein anderer kennt den Plauer See so gut wie der sympathische Fred Kotowski. Foto: S. Kaufmann

Kontakt:
Fred Kotowski
An den Teichen 23
Adamshoffnung 17213
Tel: 01744642150
Email: [email protected]
www.angeltouren-plauersee.de

Preisliste Guiding:

  • Bis maximal 5 Personen (Halbtagestour 6 Stunden): 1 Person 140 Euro 2 Personen je 75 Euro 3 Personen je 60 Euro je weitere Person 45 Euro
  •  Schleppangeln 6 Stunden: 220 Euro
  • Tagestour 8-10 Stunden : 1 Person 180 Euro 2 Personen je Person 100 Euro 3 Personen je 75 Euro jede weitere Person 60 Euro
  • Nachtangeln 6 Stunden: 1 Person 160 Euro 2 Personen je 90 Euro 3 Personen je 70 Euro
  • Ganztagestouren 24h : 1 Person 250 Euro 2 Personen je 125 Euro 3 Personen je 85 Euro
  •  Eisangeln: pro Person 75 Euro


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AngelWoche ist die aktuellste und meist verkaufte Angelzeitung auf dem deutschen Markt. News aus der Industrie, aktuelles von den Angelgewässern, reich bebilderte, kurz und verständlich gehaltene Artikel, verbunden mit einer großen Themenvielfalt charakterisieren die AngelWoche.

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