Friedfischangeln: Richtig anfüttern Teil 1

Da in letzter Zeit etliche Fragen über das Anfüttern aufgekommen sind, habe ich hier mal ein paar

Ideen und Tipps zum Anfüttern niedergeschrieben. Diese Angaben sind Erfahrungen von mir und anderen Anglern, die einem helfen sollen sich mal vorzustellen, was hinter dem eigentlich kurzen Wort „Anfüttern“ wirklich so alles steckt. Des weiteren soll diese Berichtserie ein kleiner Denkanstoss über das Richtige Anfüttern werden. Denn einfach irgendwo Kiloweise Futter abzukippen, ist bestimmt nicht sinn und zweckgemäß. Allgemeines: Fische nehmen eine Anfütterung wahr, weil diese zu riechen oder sehen ist. Das reicht normalerweise aus, um die Neugierde der vorbeischwimmenden Karpfen zu wecken und sie zu stoppen. Aber dieses ist natürlich noch lange keine Garantie dafür, dass die Karpfen auch wirklich fressen, geschweige denn länger an der Stelle bleiben. Der Köder sollte schon gut schmecken, duften und aussehen, denn die nächsten Muscheln oder Zuckmückenlarven sind bestimmt nicht weit. Deswegen sollten wir eine Futterstelle mit genügend Nährstoffen bereitstellen, die eine weitere Suche nach Futter unsinnig erscheinen lässt. Genau dieses gilt es über mehrere Tage vorzutäuschen, um so unsere Karpfen an unsere Futterstelle zu gewöhnen. Je mehr natürliche Nährstoffe im Wasser vorhanden sind, desto schwieriger wird es natürlich die Karpfen an unserem Platz zu halten. Wir sollten aber auch nicht den Fehler machen und zu viel Futter auf unsere Stelle einbringen, denn dann kann es passieren, dass wir die Fische überfüttern – und das wollen wir ja wohl auch nicht. Ihr seht also, es ist ein ganz schmaler Weg auf dem wir wandern. Futtermenge und Futterzeiten: Dieses ist ein Thema was unglaublich kompliziert und auch langwierig sein kann. Man muss wirklich sehr viel Erfahrung an einem Gewässer haben um die genauen Futtermengen zu ermitteln. Das schlimme an der Sache ist, dass es wirklich an jedem Gewässer unterschiedlich ist. Denn wer weiß schon wie viele Fische schon am Futterplatz waren oder noch kommen werden. Sind es einzelne Fische an unserem Futterplatz oder kommen gleich ganze Schwärme vorbei? Fragen über Fragen. Dann sollten wir vor Beginn der Futterkampanie auch das Wetter im Auge behalten.Denn gleich bleibendes Wetter ist immer besser als starke Temperaturschwankungen. Eigentlich bin ich der Meinung, dass man lieber etwas weniger Füttern sollte als zuviel. Denn was einmal im Wasser liegt kann man schwer wieder herausholen. Umso weniger Futter im Wasser liegt, desto schneller findet der Karpfen Ihren Hakenköder. Allerdings sollte die eingebrachte Futtermenge ausreichend sein um die Karpfen lange genug an der Futterstelle zu halten. Je mehr die Karpfen fressen, desto unvorsichtiger werden sie und Ihre Chancen steigen wieder, das der Fisch den Hakenköder nimmt. Ihr seht also, es ist alles gar nicht so einfach. Normalerweise geht man davon aus, dass Karpfen bei einer Wassertemperatur von 20 Grad Celsius zwei bis fünf Prozent ihres Körpergewichtes fressen. Dieses bedeutet, dass ein 10 Kilogramm schwerer Fisch in 24 Stunden 200 bis 500 Gramm benötigt. Der Fisch wird aber wahrscheinlich nicht die ganze Menge auf einmal fressen. Man geht davon aus, dass ein Zwanzigpfünder nie mehr als 75 bis 200 Gramm pro Mahlzeit zu sich nimmt. Wird das Wasser kälter nimmt die benötigte Menge natürlich ab. Diese Zahlen können allerdings nur als eine Art Richtlinie gelten. Da man nie weiß, wie sich zur Zeit das örtliche Futtervorkommen sowie Wind und Wetter auf den Karpfen auswirken. Aber ich finde so kann man sich schon mal ungefähr vorstellen was ein Karpfen so alles verdrücken kann. Am besten erscheint es mir, wenn man einmal am Tag anfüttert, aber dieses hängt natürlich immer davon ab wie viel zeit man hat. Wenn Ihr Gewässer allerdings nicht gerade vor der Haustür liegt kann man auch alle zwei Tage zum Füttern fahren. Dann ist es aber auch sinnvoll die doppelte Menge anzufüttern. Haben Sie nur einmal die Woche Zeit um füttern zu fahren, verringern sich Ihre Chancen natürlich erheblich und Sie sollten dann auch nicht das Futter für eine ganze Woche einbringen. Aber es ist immer noch besser, als wenn man gar nichts angefüttert hat. Ideal wäre es natürlich, wenn Sie die Futterstelle vom Boot (oder sonst wie) jeden Tag einmal sehen könnten, um zu schauen, ob die Karpfen Ihre Stelle gefunden haben. Füttern am Kanal: Wenn wir im Kanal anfüttern wollen, ist folgendes zu beachten. Da sind erst mal unsere größten Feinde und zwar die Schiffe. Durch den Schiffssog wird unser Futter über eine sehr große Fläche verteilt. Um dieses zu verhindern sollten wir der Schifffahrt möglichst aus dem Wege gehen. Dieses kann man am besten abends zwischen 22.00 und 6.00 Uhr. Denn um diese Zeit haben die meisten Schleusen geschlossen und wir haben kaum noch Schiffsverkehr. Im Kanal können wir also ruhig etwas großzügiger mit unserm Füttern sein als z.B. im See. Einen kleinen Vorteil hat das Füttern im Dunkeln auch noch: andere Angler können uns beim Füttern nur sehr schlecht beobachten. Es ist nämlich an vielen Gewässern ein Hobby geworden, sich einfach auf die Futterstelle eines anderen zu setzen. Ist ja auch bequemer so, denn so hat man keine Kosten und vor allem braucht man sich keine Gedanken zu machen, wo man überhaupt füttern soll, sondern man kann sich einfach hinsetzen und Angeln, schöne Kollegen! In den nächsten Teilen lest Ihr unter anderem Folgendes. – Füttern im Fluss – Füttern an Seen – Hilfsmittel zum Füttern z.B. Richtiger Einsatz von PVA oder verschiedene Gegenstände, um das Futter an die richtige Stelle zu bekommen – was gibt es an Partikel und wie bereite ich sie richtig zu Last euch überraschen! Jan Hoidis für Angeln.de


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