Angeln auf Hecht: Jecken mit Glidern und Divern

fischen mit jerkbaits ist für mich mittlerweile zur spannensten angelei auf Hecht geworden. Das liegt wohl daran, dass ich dem Köder durch meine eigenen Bewegungen mit der Rute zum leben erwecke und die Bisse und

Attacken einem oft das herz in die hose rutschen lassen. egal ob im trüben oder im klaren wasser, beim oberflächenfischen sieht man nicht selten wie der fisch sich aus zwei drei metern entfernung auf den jerkbait stürzt, und man muß wirkich nerven haben, um nicht zu früh anzuschlagen. die bisse kommen aber in der regel brutal hart und wenn der fisch den köder erwischt hat, ist die rute von selbst krumm. erst dann schlage ich an und der tanz an der oberfläche kann beginnen. gerade kleinere hechte springen während des drills immer wieder samt jerkbait aus dem wasser und man muß aufpassen, die fische nicht durch eine zu hart eingestellte bremse zu verlieren. durch die größe der jerkbaits, manche modelle sind richtige monster, hat man aber leider auch ab und zu fehlbisse, da die haken im fischmaul nicht greifen können. hier gilt aber dasselbe wie für wobbler oder gummifische: zu groß gibt es nicht und hechte von 45 cm jagen einen köder von 20 cm ohne weiteres hinterher. zwei klassiker jerkbaits immitieren täuschend echt einen kranken oder verletzten fisch, der an der wasseroberfläche um sein leben kämpft. meistens verhält er sich ruhig und sammelt kräfte, um im gleichen augenblick fluchtartig nach vorne oder nach unten zu schwimmen. es gibt zwei arten: glider und diver. beiden ist gemeinsam, dass sie keine tauchschaufel besitzten. glider bewegen sich horizontal im zick zack kurs durchs wasser, diver tauchen beim jerken in die tiefe, um dann langsam wieder an die wasseroberfläche aufzusteigen. gerade in dieser phase bekommt man die meisten bisse und der köder kann auch ruhig einmal bis zu 15 sekunden an der oberfläche verweilen. langsam fischen ist das motto und bringt meistens den besten erfolg. köderführung und gerät wie man den jerkbait durchs wasser „twitcht“, hängt von der jeweiligen angelsituation ab. mal mögen es die hechte schnell hintereinander geruckt, mal langsam geführt mit vielen langen pausen, bzw. zwischenstopps. Hier kann man viel ausprobieren und ein erfolgsrezept gibt es nicht. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass im frühjahr und im sommer schneller als im herbst gefischt werden muß. folgende methode hat sich als sehr fängig erwiesen: den köder auswerfen, vier bis fünfmal schnell hintereinander mit der rutenspitzte rucken, pause machen und wieder vier bis fünfmal rucken. die bisse kommen, wie oben bereits beschrieben, in der ruhephase aber ganz oft auch beim ersten ruck. um den ködern leben einzuhauchen, ist eine kurze, sehr steife rute von vorteil. jerkbait-ruten sind meistens einteilig, haben ein wurfgewicht zwischen 60 und 120g und sind nur um die zwei meter lang. Es gibt ausführungen für multi-, aber auch für stationärrollen. klassischerweise wird aber eine leichte multirolle verwendet, da diese art des angelns extrem auf das material geht und jerkbaits teilweise auch sehr schwere köder sind. geflochtene schnüre sind von vorteil und sollten mindestens 10 kg tragkraft besitzten. wenn der köder im wasser liegt, wird die rute seitlich nach unten gehalten und ruckartig nach hinten gezogen. eine andere möglichkeit heißt in amerika „walking the dog“. dabei wird die nach unten gehaltene rute abwechselt nach rechts und nach linls bewegt, wodurch der köder im zick-zack kurs durchs wasser läuft. mit ein bisschen übung hat man den dreh schnell heraus, nur jeder jerkbait läuft anders und bedarf einer etwas unterschiedlichen köderführung. sämtliche jerkbaits werden nicht mit stahlvorfächern, sondern mit spinnstangen gefischt. das sind relativ dünne, aber steife stahldrähte, die man im fachhandel zu kaufen bekommt. am einen ende haben sie eine öse wo die hauptschnur befestigt wird, an dem anderen ende entweder einen karabiner oder eine feder, wo der köder schnell und einfach eingehangen wird. bei einigen modellen montiere ich am kopf noch einen zusätzlichen sprengring, damit sie wirklich gut laufen. dasselbe gilt für die drillinge, die ich sowieso immer austausche, um die fehlbißquote so gering wie möglich zu halten und um aussteiger während des drills zu verringern. kleiner tipp am rande da jerkbaits in deutschland selten und teuer sind, braucht man auch nicht von jedem modell zig verschiedene farben in seiner köderbox. jürgen haese hat mir mal den tipp gegeben, mit verschiedenfarbigen klebebändern die köderunterseite zu versehen. so kann man, ohne das sich das laufverhalten ändert, aus einem jerkbait ganz viele verschiedene „herstellen“. gerade beim oberflächenfischen kommt es nicht so sehr auf die farben an der seite oder auf dem rücken des köders an, sondern ob der köder hell oder dunkel bzw. grell oder dezent von unten erscheint. jerken hat in den usa schon eine lange tradition auf muskie, in deutschland ist diese methode doch noch eher unbekannt und kommt erst in den letzten jahren mehr und mehr in mode. an überfischten gewässern ist es aber eine tolle alternative zum herkömmlichen angeln auf hecht, da glider und diver den meisten räubern noch fremd sind. Da jerkbaits doch recht strömungsanfällig sind, funktioniert diese angelei am besten in stehenden oder sehr langsam fließenden gewässern. Starke windböen mögen sie auch nicht besonders, da sich dann beim werfen die spinnstange häufig in den drillingen verheddert. bei normalen bedingungen und über kraut sind sie aber oft unschlagbar fängig und man muß nicht meinen, dass sich auf diese art und weise nur oberflächennahe fische erbeuten lassen. Teilweise kommen die hechte aus sechs meter tiefe nach oben geschossen um sich die vermeitlich leichte beute zu packen. im mai werde ich mein glück mit den oft unscheinbar wirkenden „holzstücken“ auf jeden fall wieder versuchen und kann nur jedem begeisterten raubfischangler raten, das ganze einmal selbst zu testen. aber vorsicht: absolute suchtgefahr Poco

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