Berkley-Maden im Test

Mit ihren künstlichen Naturködern sorgte die Firma Berkley zuletzt in Form vielversprechender Werbeankündigungen für große Furore. Angeboten werden verschiedenfarbige Maden und Pinkies (jeweils in rot, gelb oder weiß), roter und gelber Mais, rote Zuckmückenlarven in unterschiedlichen Größen, Bienenmaden sowie neuerdings auch Würmer. All diese Köder bestehen aus einer Stärkeverbindung und sollen somit biologisch abbaubar sowie von Fischen verdaubar sein.

Zwei Aussagen, die von Berkley zu den Ködern gemacht werden, gaben wahrlich Anlass sie zu überprüfen. Es wird behauptet, dass die Berkley-Köder drei mal fängiger als echte Naturköder wären und auch dass sie mehrfach wiederverwendbar seien. So wählte ich jeweils eine Dose mit weißen und roten Kunstmaden für einen Test an drei verschiedenen Gewässern aus. Um auch ein Testergebnis zu erhalten, welches man als solches bezeichnen kann, legte ich einen genauen Zeitplan für den Test fest. An jedem Testtag wurde genau fünf Stunden lang gefischt. Zu Angelbeginn wurde jeweils mit Grundfutter, dass mit Naturmaden durchsetzt war, angefüttert und um den Fischen Zeit zu geben, sich am Futterplatz einzufinden, begann ich erst nach einer halben Stunde mit dem Angeln. Am ersten Testtag wurde stündlich mit einigen Futterbällen nachgefüttert, bei den anderen beiden Ansitzen war dies nicht erforderlich, da ich mit Futterkorb angelte. In der ersten Stunde kamen Naturmaden als Köder zum Einsatz, in der Zweiten weiße Kunstmaden, in der dritten Stunde nochmals Naturmaden, in der vierten Stunde beköderte ich den Haken mit roten Kunstmaden und in der fünften Stunde kamen jeweils eine halbe Stunde lang Kombiköder aus weißer Kunstmade und Naturmade sowie roter Kunstmade und Naturmade zum Einsatz.  1. Testtag (5. Juli) Als Gewässer wählte ich einen knapp sechs Hektar großen See aus. Dieser hat einen sehr guten Bestand an Rotaugen. Außerdem gehen ab und an Satzkarpfen an den Haken, wobei auch schon Fische bis 26 Pfund gefangen wurden. Das Wetter war an diesem Tag nicht gerade sommerlich. Bei vielen Wolken mit Regenschauern und kräftigem Nordwestwind lag die Temperatur unter 20 Grad. Gefischt wurde mit Matchrute und Wagglerpose. Den Köder bot ich wenige Zentimeter über dem Grund an. An jenem Tag stellten sich Naturmaden eindeutig als bester Köder heraus. Das Fangergebnis mit puren Kunstmaden viel relativ schlecht aus. Die Kombiköder hingegen fingen etwa gleich gut wie die Naturmaden. Fangergebnis in Zahlen: 1. Stunde: 13 Rotaugen auf Naturmaden 2. Stunde: 3 Rotaugen auf weiße Kunstmaden 3. Stunde: 27 Rotaugen auf Naturmaden 4. Stunde: 4 Rotaugen und ein Karpfen auf rote Kunstmaden 5. Stunde: 11 Rotaugen und ein Karpfen auf den Kombi Naturmade + weiße Kunstmade, 8 Rotaugen und ein Barsch auf den Kombi Naturmade + rote Kunstmade

 2. Testtag (14. August)

Kleinere Karpfen waren die Zielfische am zweiten Tag des Ködertests. Geangelt hatte ich an einem kleinen Teich, der viele der kleinen Gründler beherbergt. An diesem Angeltag war es stark bewölkt bei schwachem bis mäßigem Westwind und Temperaturen um 22 Grad. Es waren zwei Grundruten mit Laufmontagen im Einsatz. Das Anfüttern erfolgte mit Hilfe von Futterkörben. Für die puren Berkley-Maden gab es diesmal fast eine Nullrunde. Nur ein einziger Karpfen ließ sich mit den Imitaten überlisten. Insgesamt konnte ich allerdings sieben Karpfen fangen und dies ist für das beangelte Gewässer kein schlechtes Fangergebnis. Somit ließ sich der ausgebliebene Erfolg mit den künstlichen Maden auch nicht auf launische Fische zurückführen. Naturmaden und Kombiköder fingen jedenfalls gut. Fangergebnis in Zahlen: 1. Stunde: ein Karpfen, eine Rotfeder und ein Kaulbarsch auf Naturmaden 2. Stunde: ein Barsch auf weiße Kunstmaden 3. Stunde: 3 Karpfen auf Naturmaden 4. Stunde: ein Karpfen und eine Rotfeder auf rote Kunstmaden 5. Stunde: eine Schleie auf den Kombi Naturmaden + weiße Kunstmaden, 2 Karpfen auf den Kombi Naturmaden + rote Kunstmaden. Diesmal führte ich das Vergleichsfischen an der Saale, einem mittelgroßen Fluss mit mäßiger Strömung durch. Den Angelplatz wählte ich in Höhe einer großen Flussaußenkurve, in der sich ein Yachthafen befindet. Zielfische waren Brassen, die in diesem Flussabschnitt meist 40 bis 50 cm lang sind. Das Wetter war heiter bei einer Temperatur von rund 24 Grad und einem schwachen Westwind. Gefischt wurde mit Feederrute und einer sehr einfachen Montage, bei welcher der Futterkorb an einem Abstandhalter frei laufend auf der Hauptschnur montiert war. Das Beißverhalten der Brassen war leider an diesem Testtag generell relativ schlecht. Das Testergebnis fiel aber zumindest wesentlich ausgeglichener aus als an den ersten beiden Tagen. Auf Kunst- und Naturmaden konnte ich jeweils gleich viele Brassen fangen. Auf die Kunstmaden gab es zwar weniger Bisse, doch diese waren teilweise sehr kräftig, so dass der Anhieb meistens saß. Die Kombiköder versagten allerdings diesmal zu meinem Erstaunen völlig. Fangergebnis in Zahlen: 1. Stunde: ein Brassen und eine Zährte auf Naturmaden 2. Stunde: ein Brassen und eine Ukelei auf weiße Kunstmaden 3. Stunde: 2 Brassen, eine Zährte und eine Ukelei auf Naturmaden 4. Stunde: 2 Brassen auf rote Kunstmaden 5. Stunde: keine Fänge auf den Kombi Naturmaden + weiße Kunstmaden, ein Döbel auf den Kombi Naturmaden + rote Kunstmaden

Fazit des Tests:

Die Ergebnisse an den drei Testtagen zeigen, dass die puren Berkley-Maden an stehenden Gewässern wesentlich schlechter fangen als echte Maden. An Fließgewässern darf man die Kunstmaden jedoch als gleichwertig bezeichnen. Gleichwertig bedeutet aber, dass der Preis für die Imitate dann auch nicht höher sein sollte. Und in diesem Punkt sind diese nicht konkurrenzfähig. Davon abgesehen hat sich die Werbebehauptung von Berkley, die Kunstmaden wären drei Mal fängiger, an allen Testgewässern als schlichtweg falsch erwiesen, so dass der hohe Preis (um 8 Euro für ein Glas mit 110 Stück) auf keinen Fall gerechtfertigt ist. Zur Wiederverwendbarkeit der Madenimitate ist zu sagen, dass man nur selten die Möglichkeit hat sie mehrmals zu benutzen, da sie im Drill häufig vom Haken fallen oder von den Fischen geschluckt werden. Meiner Meinung nach eignen sich die Kunstmaden als Notködern, wenn keine frischen Krabbler zur Verfügung stehen. Doch wer sie kauft um damit besser zu fangen, wird enttäuscht.

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