Die Zeit der großen Zander

Keine Zeit mehr als der Winter, versetzt uns Raubfischangler mit der erfolgreichen Fangmethode des Vertikalfischens in regelrechter Extase. Resultierend natürlich aus den Massenansammlungen der Zander,

die ihre Winterquartiere jedes Jahr zu fast gleicher Zeit aufsuchen. Stückzahlen von 50 Zandern und mehr pro Boot sind durchaus realistisch, sofern die Zanderschwärme lokalisiert wurden. Aber wie sieht es mit der Durchschnittsgröße aus? Gibt es Zeitabschnitte, in denen die wirklich großen Zander unterwegs sind?! Man möge von Zufall oder Glück sprechen. Wir sagen, man muss am richtigen Ort, zu richtiger Zeit am Wasser gewesen sein. Zanderweibchen erreichen eine Größe von über einem Meter und benötigen für ihr Laichgeschäft eine ordentliche Portion Eiweiß. Die intensive Nahrungsaufnahme spielt sich unseren Beobachtungen und Statistiken nach in fast gleicher Zeitperiode ab, dabei werden die sonst vorsichtigen kapitalen Zander leichtsinnig. So erging es uns vor ein Paar Wochen, als wir die ersten Fangmeldungen von holländischen Vertikalprofis hörten. 80cm+ Zander wurden jetzt regelmäßig gefangen. Gleichzeitig nahmen die Stückzahlen kleinerer Zander deutlich ab. Ok, ab sofort sind wir so oft wie möglich auf dem Wasser, haben wir beschlossen. Der Zeitpunkt schien aber äußerst ungünstig für uns zu werden, denn Minustemperaturen froren unsere Ringe zu und unsere Hände waren so abgestorben, dass ein einfacher Köderwechsel zu Qual wurde (Da fragt man sich, warum die Karabiner immer klein gewählt werden müssen) Und zu allem Übel bekommt Marius noch einen Hänger! Super das auch noch! Tja, wenn’s ein Hänger gewesen wäre. Es entpuppte sich zu einem kämpfenden Gegenstand von stolzen 94cm. Die gelähmte Hand konnte gerade noch den Kiemengriff verrichten und danach war jegliches Kältegejammer bei uns vorbei. An darauf folgenden Tagen konnten wir regelmäßig schöne, große Stachelritter fangen. Nun waren wir mitten drin in der „Zeit der großen Zander“ und es hieß die Zeit für uns zu nutzen. Sorgfältige Vorbereitung, konzentriertes Fischen und immer wieder musternde Blicke auf das Echolot wurde zum Pflichtprogramm. Dialoge zwischen uns wie: „fahr die Kante noch mal an….,drossle die Fahrt etwas….,lass uns andere Wassertiefe versuchen….“ hatten den Charakter eines Champion League Finale! Unsere Bemühungen haben sich dann auch gelohnt. Es verging kein einziger Angeltag an dem wir nicht wenigstens einen kapitalen Zander fangen konnten und das Warten auf die nächste Fahrt war wie eine Qual…

Große Fische = Große Köder?

Diese Aussage trifft hierbei leider nicht unbedingt zu. Wo der Hecht in Wintermonaten lieber XXL-Köder vorzieht, mag der Zander es vorliebend klein. Köder bis 12cm oder anders gesagt 5 Inch sind die bevorzugten Größen unserer Winterzander. Und da machen auch die großen Zander keine Ausnahme. Besonders gut geeignet zum Vertikalfischen sind amerikanische Softjerk’s mit geringer Eigenaktion. Der Klassiker ist und bleibt der Fin-S Fish von Lunker City. Es gibt ihn in über 80 Farben und in unterschiedlichen Größen wobei wir uns auf die 4 und 5 Inch Modell beschränken. Als weiteren absoluten Topköder fischen wir den Shad von Bass Assassin in 4 Inch. Die Bezeichnung Shad ist etwas irreführend da es sich nicht um einen herkömmlichen Shad sondern um einen Softjerk ohne Schaufelschwanz, dafür aber mit zwei kleinen Finnen handelt. Solche speziellen Köder sind nicht überall zu bekommen. Bei www.as-tackle.debekommen wir sie zum fairen Preis.

Problem Druckausgleich

In vielen Anglerforen wurde dieses Thema (glücklicherweise) bereits besprochen und das aus gutem Grund. Erinnern wir uns an unsere Fischereischeinprüfung, so müssten wir wissen, dass einige Fische (zudem der Barsch und Zander gehört) eine einkammerige, geschlossene Schwimmblase ohne Luftgang haben. Der Druckausgleich dauert somit länger, als vielleicht beim Hecht. Symptom: Angeschwollene Augen und (oder) aus dem Maul rausragender Magensack. Hier stellt sich für uns Releaser die berechtigte Frage, ob diese Fangmethode moralisch gesehen durchführbar ist. Für uns ist sie es, wenn man sich an bestimmte Regeln hält. Dazu zählt das Vermeiden von Wassertiefen von mehr als 12 Metern, ein extrem langsamer Aufstieg des Fisches beim Drill, bis hin zu eingedrückten Widerhaken, mit dem wir kleinen Fischen die Möglichkeit geben, sich von selbst am Bodengrund zu befreien. Natürlich gelingt nicht immer ein absolut schonender Aufstieg des Fisches und wir möchten an dieser Stelle nur an den gesunden Menschenverstand appellieren: Ein stark verletztes Tier gehört unter keinen Umständen mehr in sein nasses Element zurück und sollte in solchem Fall lieber verwertet werden.

Faktor Wind

Keine Jahreszeit bringt so viele Stürme mit sich, wie der Winter. Oft müssen wir mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 40km/h und Böen bis zu 60km/h kämpfen. Um sich trotzdem erfolgreich auf dem Wasser zu bewegen, ist ein gut ausgerüstetes Boot unumgänglich. Wir haben deshalb zwei E-Motoren an Board mit denen wir alle Windsituationen locker meistern können. Allem voran steht natürlich der Frontmotor. Mit ihm ist es uns möglich noch bis zu Windstärken von 5 Bft gefahrlos auf Binnengewässern unsere Zander zu fischen. Mit der stufenlosen Regulierung können wir kurzfristig auf Böen reagieren und den Winddruck ausgleichen. Außerdem ist es mit dem richtigen Frontmotor einfacher den Kurs zu halten. Einmal den Kurs gewählt und der Autopilot macht den Rest. Bei wenig Wind benutzen wir den elektrischen Heckmotor um ganz präzise bestimmte Hotspots abzufischen wie z.B. Hänge, Kanten oder Löcher. Das Backtrolling ist etwas feinfülliger und so gesehen das Feinwerkzeug. Was ist am Vertikalangeln so faszinierend werden wir oft gefragt? Es ist ganz sicher die Kunst mit filigranem Gerät einen großen Fisch ins Boot zu befördern. Das Gefühl, eine Rute von knapp 100 Gramm „Gewicht“, montiert mit einer winzigen Rolle, in der Hand zu halten und mit dem Köder unter der Rutenspitze kontrolliert am Bodengrund zu spielen und nicht zuletzt einen Biss zu verspüren, der sich wie ein Stromschlag anfüllt. Wir wünschen allen verrückten Raubfischanglern eine erfolgreiche Angelzeit! Marius Krauza und Damian Stec


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