Manche mögen`s tief

Viele Norwegenurlauber machen ihre Erfahrungen mit Dorschen im Flachen Wasser. Sie angeln mit Pilkern der leichteren Gewichtsklasse, Gummifischen, Twistern, oder sogar mit Naturködern. Ich angle auch sehr gerne flach

denn es ist nicht sehr anstrengend und macht tierischen Spaß. Man erlebt dabei oft heiße Drills am leichten Gerät. Ich fing z.B. im Juni einen ca. 25 Pfd. Dorsch auf einen 5 cm Twister doch als ich mir diesen Fisch genauer betrachtete viel mir auf das er sehr mager war. Mein Mitangler sagte das ist eine Dreikantfeile, der hat im Winter gelaicht. Ich untersuchte den Fisch genauer weil ich mir dachte das dieser im Juni schon wieder etwas mehr Speck auf den Rippen haben müsste. Ich hatte Recht denn in seinem Rachen saß ein ca. 50g schwerer Pilker der seinen Schlund förmlich mit dem Drilling verschloss. Er konnte nichts mehr herunterschlucken und dadurch war er so abgemagert. Beim genaueren betrachten des stark verrosteten Pilkers konnte man genau sehen das sich der Sprengring wahrscheinlich aufgrund von zu schwachem Materials aufgebogen hatte. Ich entfernte alles und setzte den Fisch zurück in der Hoffnung das dieser wieder auf die Flossen kommt. Mein Mitangler fragte mich ob es oft vorkommt das sich so große Dorsche in nur ca. 10 Meter tiefem Wasser aufhalten ich antwortete mit nein denn wir fingen sehr selten solch große Fische so flach. Er sagte gibt es die denn hier nicht und ich fing an nachzudenken. Überall in Norwegen werden große Dorsche gefangen aber nur in welcher Tiefe? Auf den Lofoten wurde mir mal erklärt das die Laichschwärme immer in einer bestimmten Tiefe ziehen würden und man sie natürlich auch dort beangeln muss um welche zu erbeuten. Das kann durchaus im Freiwasser sein auch wenn die Fische 40m Tiefe unter den Flossen haben. Bei uns im Fjord ziehen keine großen Schwärme wie auf den Lofoten und wir hatten deshalb natürlich so noch nicht geangelt. Nur irgendwo müssen doch auch bei uns große Dorsche sein dachte ich mir und versuchte es an Stellen wo ich mit meinem Echolot gute Fischanzeige über dem Grund oder auch mal 15m darüber hatte, doch leider blieb ich erfolglos was die Bartelträger anbelangte. Benutzte ich falsches Material? Waren es gar keine Dorsche? Irgendwann verlor ich daran die Lust und ich widmete mich wieder anderen Fischen. Doch dann kam der September der Monat in dem man früh aufstehen muss, wenn man Fische fangen will denn diese haben durch die lange Nacht eine sehr lange Fresspause in der sie viel verdauen können und dadurch entwickeln die Fische morgens früh einen gesegneten Appetit der in der Regel so bis ca. um 11 Uhr anhält. Schon am zweiten Tag unserer letzten Tour wurde ein Dorsch von genau 30 Pfd. gefangen. Er biss in 100m Wassertiefe auf einen 120g Eisele pro Select dieses kommt ab und an vor aber als zwei Tage später der nächste Fisch von 29 Pfd. an der Waage hing gingen mir wieder einige Gedanken durch den Kopf. Ich konnte zwar nicht auf große Dorsche angeln, weil ich dazu keine Zeit hatte aber die Neugier war entfacht. Als ich nach einigen Tagen mich mit einigen Gästen darüber unterhielt was man so fangen kann bei uns im Fjord zeigten Sie mir ihr Angelgerät und ich schmunzelte ein wenig als ich große Multis und dicke Pilker sah. Ich sagte das dieses bei uns im Fjord sicherlich nicht das richtige ist denn wir fischen dort sehr leicht. Ich muss sagen das ich am Tag darauf eines besseren belehrt wurde als sie mir einen Dorsch von 32 Pfd. zum wiegen brachten. Dieser wurde auf einen schweren Pilker in 95m Wassertiefe gefangen und sie sagten das sie dort unten gute Fischanzeige gehabt hätten. Als genau diese Angler mir nach ein paar Tagen noch einen Dorsch von 33 Pfd. brachten muss ich sagen das ich auch die Sache mit meinem Angelgerät überdenken werde denn das war sicherlich kein Zufall mehr und meine Meinung ist das man auch in einem Fjord den man gut kennt mal etwas anderes versuchen sollte denn dann kann man sicherlich mit der ein oder anderen Überraschung rechnen. Alle Bilder zeigen Fische die im September tief gefangen wurden. Der kleinste wog 12,7 kg und der größte satte 16,5 kg. Das sind doch Fische für die es sich lohnt die eine oder andere Angelstunde mehr auf dem Wasser zu verbringen. Ich jedenfalls werde im nächsten Jahr auch einige Versuche mit schwerem Pilk Gerät in Tiefen jenseits der 80m machen, auch wenn mir danach die Arme schmerzen……… Bericht von Ralf Scheipers


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