Ostseedorsche-und es gibt sie doch noch!

Es war wieder einmal so weit.Vom 03.09.-06.09.02 hatte ich einen Termin mit den Ostsee- Dorsche -zumindest von meiner Seite aus wollte ich diesen auch einhalten.Mit einem guten Bekannten ging es los.

Nach Eintreffen in unserem Quartier in Grube-kann ich im übriegen nur Bestens empfehlen(Fam.Mau) ging es zunächst einmal nach Heiligenhafen. Plätze chartern für den kommenden Tag und Wattwürmer bei Baltic bestellen war schnell erledigt und dann wurde erst einmal eine anständige Ostseescholle verdrückt. Den Rest des Tages zog es uns nach Dahme,dort aßen wir auch später bei einem sehr schönen Sonnenuntergang an der Strandpromenade zu Abend. Wir unterhielten uns über den, zu dieser Zeit akuten Sachverhalt, des Fischsterbens in der westlichen Ostsee, vor allem an den Küsten Dänemarks. Da in diesem Bereich der Ostsee ein Wasseraustausch aufgrund der Jahres-Witterungsbedingungen nicht mehr stattfinden konnte, sind aufgrund dieser Tatsache leider viele Fische verendet. Hoffentlich eine einmalige Angelegenheit. Am nächsten Morgen, nachdem wir noch ein paar Utensilien bei Baltic erstanden hatten ging es zum Schiff, der Karoline. Pünktlich um 07.30 Uhr legte sie ab und es wurde erst einmal gefrühstückt. Ich wollte selbstverständlich wie immer mit dem Wattwurm fischen, (siehe Artikel Naturköderangeln an der Ostsee) und setzte große Hoffnungen in den Tag. Nach knapp zwei Stunden Fahrzeit wurde angehupt. Gleich der erste Wurf brachte einen Dorsch von knapp einem Pfund.Das war doch ein gutes Zeichen. Wie sich im Verlaufe des Tages noch herausstellen sollte, muß dies allerdings ein hochgradig suizidgefährdeter Fisch gewesen sein, denn die nächsten vier Stopps brachten mir nicht einen einzigen Fisch. Was war zu tun? Wie ich in dem o.erwähnten Artikel geschrieben hatte, so ist für mich der Wattwurm eigentlich der Top-Köder, nicht unbedingt für die Kapitalen-allerdings um überhaupt Dorsche zu fangen. Allerdings sollte ich heute einen Tag erleben, an dem alles anders war. Es ging nichts-auch reineweg gar nichts auf Wattwurm. Da ich aber auch für solch einen Fall gerüstet bin hieß es, Naturköder-Montage ab, und Pilker eingehängt. Ein roter 80 g -Pilker sollte für die Strömungsverhältnisse und Wassertiefe reichen. Mein rechter Nachbar schien allerdings anderer Meinung zu sein und hatte es wohl auf die ganz Großen abgesehen denn er fischte mit einer 2 m-Bootsrute und entsprechender Multirolle mit der man für gewöhnlich dem Marlin vor Kenia nachstellt. Dazu der passende 300 g-Pilker und der Mißerfolg war für ihn vorgezeichnet.Er war der Einzigste an Bord, der den ganzen Tag über nicht einen einzigen Fisch landen konnte. Jetzt lief es etwas besser für mich. Beim nächsten Stopp erwischte ich 2 Dorsche die so um die 1,5 Pfd. Lagen. Außerdem hatte ich zwei Bisse, die ich allerdings nicht festmachen konnte. Gegen 12.00 Uhr erreichten wir ein Wrack, welches so um die 20 m Tiefe lag. Es wurde angehupt und wir begannen zu Pilken. Nun ging es Schlag auf Schlag. Kaum das der Pilker den Grund erreichte,erfolgte schon der bekannte Ruck in der Rute und wieder hing ein guter Fisch. Es war teilweise schon Schwerarbeit was zu leisten war. Bei diesem Törn konnte ich 11 Dorsche landen, von denen der schwerste fast 6 Pfund hatte. In der Spitze gelang ein Fang von 7,5 kg, der schwerste, der an diesem Tag auf den Heiligenhafener Kuttern gefangen wurde. Nach dem etwas zähflüssigen Beginn, ein absolut grandioses Finale. Mein Kollege hatte etwas weniger Glück an diesem Tag und er musste sich mit 4 Fischen zufrieden geben. Hätte ich weiterhin mit Wattwürmern geangelt, ich bin sicher ich hätte diese Ausbeute nicht gehabt. Auf der Rückfahrt versorgten wir unsere Fische und ließen den Tag mit einem ausgiebigen Abendessen(natürlich Fisch) ausklingen. Für den nächsten Tag hatte ich keine Wattwürmer bestellt, auch diese kosten inzwischen ein kleines Vermögen. Da der vergangene Tag so erfolgreich mit Pilker verlaufen war, hatte ich die berechtigte Hoffnung, das dies am darauffolgenden Tag genauso sein würde, zumal sich an den Witterungsbedingungen und Strömungsverhältnissen nichts geändert hatte. Wie so häufig im Leben jedoch, sollte es wieder einmal alles anders kommen als man gedacht hatte. Es begann schon damit, daß die ersten Fische die an Bord kamen durchweg gerissen waren. Das ließ zwar darauf schließen, daß die Fische da waren,jedoch ausgeprägten Hunger schienen sie nicht zu verspüren. Auch ich erwischte leider einen kleineren Fisch an der Rückenflosse. Der Kapitän verließ diesen Platz und wir fuhren zu einer anderen Stelle. Hier war es besser und die Bisse ließen nicht lange auf sich warten-wenn auch nicht unbedingt bei mir. Als Springer hatte ich einen kleinen grünen Gummifisch montiert der auch-wie ich sehen konnte wunderbar arbeitete. Was jedoch extrem auffiel war die Tatsache, daß nahezu alle Bisse auf rote oder schwarze Beifänger(meist Twister)erfolgten. Ich schätze, daß 95 % aller an diesem Tage gefangenen Fische an Bord nur auf die Beifänger gelandet wurden. Also Gummifisch runter und roten Beifänger angeschlauft und schon lief es auch bei mir besser-wenn auch nicht überragend. Ich wage einmal die Prognose, hätte ich an diesem Tage Wattwürmer mitgehabt, ich hätte alle anderen an Bord in Grund und Boden geangelt. Aber so ist die Angelei. Da will man die Fehlinvestition des einen Tages nicht wiederholen(immerhin kostet ein Paket Wattwürmer fast 15,- Euro) und beraubt sich damit selbst des Erfolges. Insgesamt konnten wir beide zusammen an diesem Tage 8 Dorsche fangen, allerdings wurde durchweg auch schlechter gefangen als am Tage zuvor. Auch das Gewicht der Fische war nicht so wie am Vortag. Das Beißverhalten der Fische hatte sich von einem Tag zum anderen, ohne das sich an den Rahmenbedingungen (Wetter, Strömungsverhältnisse) etwas geändert hätte, komplett gedreht. Was soll man für Konsequenzen aus solchen Sachverhalten ziehen. Eigentlich nur eine. Nämlich die, beim Hochseeangeln immer auf alles und jedes gefaßt -und für alle Eventualfälle gerüstet zu sein.Ansonsten wird man lediglich sehr viel frische Luft um die Nase haben,jedoch am Filetierbrett auf der Rückfahrt muß man sich nicht in die Warteschlange einreihen. Bericht von Bernhard Stirnberg


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