• Home
  • Angel-Wiki
  • Community
  • Blog
  • Magazine
  • Twitter
  • Facebook
  • YouTube
  • RSS

Angeln.de – Blog

  • Home
  • News
    • Szene-TalkSzene-Talk
    • NetzfundNetzfund
    • Branche & GeräteBranche & Geräte
    • TermineTermine
    • PodcastsPodcasts
  • Tackle Tests
    • RutenRuten
    • RollenRollen
    • HardbaitsHardbaits
    • SoftbaitsSoftbaits
    • BekleidungBekleidung
    • ZubehörZubehör
  • On Tour
  • Praxis
    • SpinnangelnSpinnangeln
    • GrundangelnGrundangeln
    • PosenangelnPosenangeln
    • FliegenfischenFliegenfischen
    • BootsangelnBootsangeln
    • Tipps & TricksTipps & Tricks
  • Zielfische
    • RaubfischeRaubfische
    • FriedfischeFriedfische
    • MeeresfischeMeeresfische
  • Angelreisen
    • NorwegenNorwegen
    • UngarnUngarn
    • DänemarkDänemark
    • SchwedenSchweden
    • DeutschlandDeutschland
    • ÖsterreichÖsterreich
    • SpanienSpanien
    • Weitere LänderWeitere Länder
  • Messen & Events
  • Tourberichte
  • iReporter
  • Seminare
  • Google Plus
  • Facebook
  • Twitter

Petris, Lacher und Fast-Katastrophen…

angeln.de Tour / Angelurlaub / Ebro / Gruppenreise / Mequinenza

(2. angeln.de-Tour zum Bavarian Guiding Service am Ebro)

Samstag, den 10.9.2005 startete die 2. Angeln.de Großfischtour nach Spanien. Eine tolle Gruppe

wartete bereits auf mich, als ich spät abends mit Leihwagen in Mequinenza als letzter Teilnehmer eintrudelte. Erste Angeltests waren nur mit 2 Attacken, aber keinem Fisch belohnt worden. Schnell wurden noch die Gruppen eingeteilt und der nächste Morgen sollte dann die ersten Fische bringen. Sonntag, den 11.9. startete der offizielle Teil der Tour und wir begannen mit einer Inspektion der Gewässerlage. Trotz einiger Gewitter in der Vorwoche war das Flusswasser sehr niedrig und ich erschrak ziemlich, als ich den ersten Blick auf bekannte Stellen warf. Keine aktiven Waller zu sehen und viele gute Stellen trocken… „Ob das was wird?“ Auch mein Apparat zeigte leider nichts sehr Gutes an, so dass ich die Erwartungen eher niedrig hielt. Trotzdem konnten wir bei dieser Inspektionsrunde doch noch einen guten Wels mit ca. 1,80-2 Metern in der Strömung ausmachen. Ein paar Probewürfe ließen ihn aber völlig unbeeindruckt in der trüben Soße verschwinden… Am Nachmittag starteten dann Dirk, Michael und ich die erste Drifttour an Top-Stellen des letzten Jahres. Wir wollten die Tour etwas länger gestalten als sonst und fuhren weiter flussauf. Die Suche nach einer ordentlichen Bootseinlassstelle kostete uns schon eine Stunde und Michael schüttelte erstmalig mit dem Kopf: „Dschungel ist ja nix dagegen!“ und wir verschwanden immer tiefer im Busch. „Irgendwo hier dahinter muss aber das Wasser sein!“ erwiderte ich meinen skeptischen Mitfahrern und kurze Zeit später erkannten wir tatsächlich durch das Dickicht Wasser. Der Kahn landete schnell im Wasser und das 1. Abenteuer begann. Holterdiepolter ging es stromab. „Aufsetzer“ in der Strömung waren durch den niedrigen Wasserstand öfter zu erwarten und anfangs wollten meine Mitfahrer nicht sofort aus dem Boot springen, wenn es kritisch wurde. „Das ist noch Ebro-Light“ versicherte ich den beiden! Die Verlängerung der Drift brachte nichts, denn wir durchfuhren nur absolutes Flachwasser und konnten nach einer halben Stunde den 1. aussichtsreichen Angelplatz erreichen. Nach vorsichtigem Ankern erkläre ich den beiden, welche Bereiche potentielle Welse enthalten könnten. Michael warf gleich drei mal auf einen sehr guten Platz, bevor er sich von ihm abwendete. Während ich dann dorthin warf, sagte ich ihm bereits, dass das noch nicht genug war. Sekunden später rumste es zum ersten Male und Michael wie Dirk staunten, dass man eine Monsterspin-Rute mit 250 Gramm Wurfgewicht über 10 Minuten unter Volllast-Drill bringen konnte. Ein guter Wels hatte meinen braunen Gummifisch tief im Kolk inhaliert und wehrte sich außerordentlich gut. Ohne Komplikationen konnten wir den ersten 1,78er Wels ins Boot landen. Unser 1. Petri Heil auf dieser Tour!

Einige hundert Meter weiter erreichten wir die 2. Top-Stelle, an der ich im Vorjahr gleich mehrere tolle 2 Meter+-Fische landen konnte. Der große Kolk war wenig durchströmt und Krautkanten waren sehr schön erkennbar. Wieder erklärte ich Michael und Dirk, wohin die Würfe gehen sollten. Sternförmig suchten wir die Wasserfläche ohne Anker ab. Dabei trieben wir sehr langsam durch den ca. 3-400 Meter großen und fängigen Bereich. Bei Michael schäumte plötzlich kurz das Wasser auf. Offensichtlich hatte ein Wels in der Tiefe seinen Köder attackiert – leider aber auch verfehlt. Die Nervosität stieg ins Unermessliche und wurde von einer weiteren Attacke mit ordentlichem Wasserschwall bei Dirk verstärkt. Totale Ruhe im Boot, jeder angelte konzentriert und gespannt bis in die Haarspitzen. Hier war etwas im Busch! Ich wollte Michael gerade eine gute Wurfbahn erklären, als ausgerechnet bei mir und kurz vor dem Boot ein mächtiger Rums in die Rute den 2. Fisch ankündigte. „Taxi-fahren“ war jetzt angesagt, denn ein mächtiger Fisch zog uns jetzt durch den Pool. Dirk und Michael schüttelten den Kopf und zweifelten an ihren Ködern. Wir hatten alle die gleichen Köder – ich hatte lediglich einen etwas schwereren Bleikopf darauf…. Nach 15 Minuten war Fisch in Sicht: „Ein 2 Meter-Fisch“ stellte ich mutig fest. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war er genau 2,01 Meter lang. Beim Landen habe ich mir auch im Eifer des Gefechtes keine Handschuhe angezogen – die erste ordentlich dicke Macke in der Hand verpasste mir der Waller sofort. Obwohl wir noch viele Stunden drifteten, sollte es bei diesen beiden Fängen bleiben. Etliche Hot-Spots schienen leer zu sein und erst kurz vor dem Angelende bekam ich noch einen mächtigen Biss auf Spinner. Leider verpasst, aber das Biest sollte am nächsten Morgen dran sein!

Die erste „Fast-Katastrope“ erlebten wir ebenfalls noch am Abend, denn wir mussten unser Auto an der Bootseinlassstelle wieder suchen, was sich als fast unmöglich erwies. In den Obstplantagen und dem Urwalddschungel sah jeder Weg aus wie der andere und mehrfach fuhren wir im Kreis! Nachts gegen 1 Uhr, wir waren kurz vor der Aufgabe kamen wir dann doch an einer „bekannten Stelle“ vorbei und starteten unseren letzten Suchversuch. Katastrophe abgewendet – Auto wiedergefunden! Damit hatten wir auch unseren ersten Lacher… Abends erfuhren wir auch noch, dass Andy H im anderen Boot ebenfalls einen kleineren Waller auf Gummifisch überlistet hatte.

Den nächsten Morgen sollte ich dann mit Christian und Tobias aufs Wasser. Natürlich dorthin, wo die dicke Attacke am Vorabend passierte. Ich erklärte den Jungs, dass dieser Flussabschnitt zwar wenige, aber sehr große Fische hervorbringt und schon nach 10 Minuten Angelzeit tat es einen mächtigen Schlag in meine Rute.

In voller Strömung donnerte eine Welsoma auf meinen Köder! Wieder war Taxi-Fahren angesagt, denn auch hier drifteten wir ohne Anker. „Wieder ein 2 Meter-Fisch!“ staunte ich selbst… 2,08 Meter Super-Wels landeten nach ca. 15 Minuten im Boot. Schon wieder ein ordentliches Petri Heil im Boot!

Meine Leiste tat vom Drillen jetzt schon mächtig weh… Tobias und Christian waren beeindruckt von der Kampfkraft der Fische. „Etwas kleiner würde mir für den Anfang gut tun!“ meinte Tobias mit erwartungsvoller Stimme. Christian war total motiviert und warf, was das Zeug hält. „Wir sind noch immer im fängigen Bereich!“ erklärte ich den beiden und tatsächlich knallte es 15 Minuten später bei Christian. Zeitweise dachte ich an einen Hänger, weil in der Rute kaum Bewegung war und der Fisch quasi nur auf den Boden legte. Christian hing mit seiner Rute im Boot und wir lagen wie vor Anker! Mühsam zog er sich heran und ich erklärte Christian, dass er den Druck nach oben erhöhen müsse, um den Fisch vom Grund hoch zu zwingen. „Dadurch wird er müde!“ Schwerfällig folgten immer wieder kurze Fluchten und „Pausen“ am Boden. Irgendwann schien es dem Fisch lästig zu fallen und schoss hin und her: „Optimal, das kostet Kraft!“ freute ich mich und nach ca. 15-20 Minuten kam ein ordentlicher Koloss an die Oberfläche. „Satte 2 Meter!“ stellte ich fest und beim Messen konnten wir uns über einen 2,16er Fisch ordentlich freuen… „Mein Guiding-Boot hat jetzt einen Fangschnitt von über 2 Meter!“ stellte ich erstaunt und verwundert fest. Zwar war die Fangzahl deutlich unter den Erwartungen, aber die Größe der Fische ließ auf mehr hoffen…

Michael fing zwischenzeitlich im anderen Boot seinen 1. Wels mit 1,30 Metern und war happy! Alle haben inzwischen auch die „heißen Bereiche“ im Wildwassercharakter kennen gelernt und freuten sich über einen echten Abenteuerurlaub. Es sollte aber noch besser kommen!

Noch immer waren einige Angler ohne Fisch und es ging in den 3. Angeltag. Wir wollten den Einlauf des oberen Ebro-Staus bei Escatron abfischen. Dieses Gebiet ist schwer erreichbar, bietet aber tolle Möglichkeiten um viele Fische zu fangen. Wir fuhren mit Bodo, einem der Top-Guides im BGS-Team und zwei Booten dorthin. Michael hatte plötzlich seine kleine Katastrophe: Die Angelkiste und die Watschuhe sind offensichtlich am Camp stehen geblieben. Wir versprachen Micha, ihm mit Ködern etc. auszuhelfen. Am Wehr angekommen, graute mir schon jetzt, denn die starke Strömung warf eine gravierende Frage auf: „Driften runter kein Problem – aber zurück???“ Egal – erst mal sollte geangelt werden. Leider passierte über Stunden gar nichts. Schnell hatten wir (Micha, Dirk und ich) uns von der anderen Gruppe getrennt und schnell waren wir 1,5 Kilometer flußab. Als ich erkannte, wo wir waren (von dieser Seite kannte ich das Revier noch nicht!), stoppte ich sofort die Drifttour, denn „zurück“ erschien fast unmöglich. Wir legten an und ab sofort galt es, im Fluss zu waten.

Micha schreckte auf: „Muss ich jetzt in Badeschlappen da durch???“ „Natürlich, wie denn sonst?“ erwiderte ich ihm. Er schüttelte mit dem Kopf, folgte aber mutig und entschlossen. Ein Strömungsabschnitt erwies sich als besonders heftig und nur mit 30 Sekunden Mut konnte ich einen heftigen Strömungsabschnitt durchschreiten. Dirk hin fest und erst nach 10 Minuten entschloss er sich, diese Passage schwimmend zu durchkreuzen. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie man sich in trüber Suppe fühlt, wo links und rechts die dicken Waller lauern??? Alle lachten nach jeder Flussdurchquerung und freuten sich, wenn sie „blos“ durch Brennnesseln, Kletten und Dornen wandern mussten… Micha und Dirk erklärten mich bald für völlig bekloppt, zumal sie inzwischen zeitweise bis zum Hals im Wasser standen und wir noch immer nichts gefangen hatten. Mutig ging es aber weiter flussauf. Ich wusste, wo wir Waller erwarten konnten. Ein Altarm mit ruhigem Wasser sollte unser erstes Ziel sein! Tatsächlich bekamen wir dort 2 ordentliche Attacken, die wir aber nicht verwerten konnten. Noch immer kein Fisch, aber schon mächtig gezeichnet von den Strapazen. „Ich dachte, du wolltest mich verarschen, als Du mir von einer solchen Tour erzähltest!“ meinte Micha irgendwann! „Nix ist übertrieben gewesen, wie Du jetzt erlebst!“ war meine schmunzelnde Antwort. Es kam noch besser… Als wir in der Kolonne wateten, explodierte das Wasser wieder vor uns. Ein großer Waller hatte sich erschrocken! Die Jungs hinter mir rückten näher auf und es war eine knisternde Atmosphäre in der Luft. „Hier kommen gleich die Wallercascaden“ erklärte ich. „Was issn das wieder???“ fragte Micha ungläubig. „Wasserfälle, in denen die Waller wie Bachforellen mit den Köpfen stehen“ erklärte ich. Ungläubig folgten mir die beiden und stöhnten und schimpften über die Anstrengungen, Dornen- und Klettenbüsche. „Den Tag vergesse ich nie!“ meinten beide. „Wenn ich hier heile rauskomme, brauche ich kein Überlebenstraining mehr!“ schob Micha noch grinsend hinterher…

Wir teilten uns jetzt auf, denn an jeder Ecke „roch es nach Waller“. Dichtes Gebüsch, rauschende Bäche und Flussarme mit vielen großen Steinen wechselten sich ab. Dirk zog es an einen großen Pool, der eine verführerische Kreisströmung hatte. Das Ding sah tief und Erfolg versprechend aus! Leider riss er sehr schnell einen Köder dort ab und weil wir im Watgepäck nur 1-2 Köder hatten, wechselte er die Stelle. Micha folgte dorthin und bekam sofort auch einen Hänger. „Sch….! Und jetzt?“ „Von mir kannst Du keinen Köder erwarten – da musst Du wohl rein!“ Micha schluckte, und tastete sich in den Pool. Schwups, war er bis zum Hals weg – ohne Boden unter den Füßen! Ich konnte mich vor lachen kaum noch halten: „Nur schwimmen geht!“ Man sah Micha an, dass er das nicht ganz toll fand – überall unter ihm lauerten „gefährliche Waller und bestimmt auch andere Ungeheuer“… Trotzdem schwamm er in Olympiaform zum Baum, der mittendrin den Hänger brachte. Als er seinen Köder löste, rief Dirk ihm zu: „Wenn Du schon mal da bist, kannst Du meinen Köder auch mitbringen…!“ Michael guckte ungläubig zu uns, holte aber mutig auch diesen Köder. Bestimmt in neuer Rekordzeit rauschte er über das Wasser zurück. „Köder gerettet und nix passiert!“ Er strahlte über beide Ohren nach dieser mutigen Rettungsaktion… Ich schlug mich weiter durchs Gebüsch und entdeckte eine Rausche, in der ich mindestens 10 verschiedene Waller ausmachte. Direkt vor mir, nur 3 Meter entfernt standen sie dicht gedrängt im herab stürzenden Wasser. Ich pendelte den Köder auf einen Stein über den Welsen und er fiel auf sie drauf. 3 Welse drehten sich um und schossen mit dem Köder an mir vorbei – kein Fisch packte den Köder! Neuer Versuch: Wieder pendelte ich den Köder über die Köpfe und ein besserer Fisch drehte sich zum Köder. Wasserexplosion – der hängt! Ein heißer Drill begann und der Fisch schoss direkt neben mir durch die Büsche vorbei. Im Pool dahinter konnte ich dann einen schönen 1,30er Wels landen. Endlich war der Bann gebrochen, nachdem wir bisher nur halbherzige Attacken hatten. Durch die Büsche erspähte ich weitere Fische im Wasserfall. Ich führte Micha dorthin – er sollte auch einen fangen. Leider waren die Welse abgetaucht, als wir in aussichtsreicher Wurfposition waren. 2 Karpfen gründelten in heftiger Strömung vor sich hin. „Wahnsinn, dass die Fische hier wie die Forellen in solcher Strömung stehen!“ Trotz intensiver Suche und Bemühungen konnten wir keinen Fisch mehr zu einer Attacke bewegen. Es war inzwischen Nachmittag geworden und wir bewegten uns zum Boot zurück – schließlich musste der Kahn noch zurück zum Ausgangspunkt. Dort trafen wir die andere Gruppe, die uns viel Spaß bei der Rückkehr zum Wehr wünschten. Auch sie hatten nur einen Wels überlisten können. Gemeinsam wateten wir noch gute Stellen flussabwärts ab. Micha stöhnte laut und intensiv: „Mit kaputten Badeschlappen in der Powerströmung sind erschwerte Bedingungen!“ Er reparierte wiederholt mit Sekundenkleber und Rödeldraht seine in Auflösung befindlichen Schlappenreste. Wir lachten dabei ordentlich ab!

Es ist eigentlich schwer beschreibbar, wie wir dann unser Boot zurück beförderten. Meistens „durften“ Micha und Dirk zu Fuß laufen oder waten, während ich mit „Vollgas gegen die Strömung“ anruderte. Meter für Meter arbeiteten wir uns in Richtung Wehranlage. Die Sonne stand inzwischen dicht über dem Horizont, als wir endlich am Wehr ankamen. „Das sieht jetzt so Klasse hier aus – wir machen noch eine halbe Stunde!“ beschlossen wir und stürzten uns wieder in die reißende Strömung. Dirk erschrak zu Tode, als ein Waller an ihm vorbei schoss und sein Bein streifte. Micha und ich konnten uns vor Lachen kaum halten! Dirk und Micha beangelten eine sehr gut aussehende Stelle. Für mich war dort kein Platz mehr. Ein Wurf hinter einen großen Stein in der Hauptströmung brachte eine tolle Attacke – der Fisch hing aber nicht. Weitere Versuche blieben ohne Erfolg. Ein kleiner Pool hatte ein verführerisches Kehrwasser und ich warf mit einem schweren Bleikopf auch dort hinein. Sofort riss es mir reichlich Schnur von der Rolle: „WELS!“ schrie ich den anderen zu. Leider fühlte er sich besser an, als er letztendlich war. Ein ca. 1 Meter Wels kam kurze Zeit später zum Vorschein. Trotzdem hatten wir immerhin unsere „Quote“ verbessern können. Jetzt waren wir wieder voll motiviert, denn die Fische schienen wieder zu beißen. Ich machte noch einen Mutwurf in eine Rausche stromab und wie aus dem Nichts hing wieder ein Wels an der Rute. Zum Glück war auch der kein Riese, denn sonst hätte ich ein Vollbad nehmen müssen. Diesen ca. 1,10er Fisch konnte ich gegen die Strömung zu meinem Standplatz drillen… Das Wehr lag direkt vor uns – überall rauschte das Wasser beängstigend stark herunter. „Da müssten wir hoch kommen, dann haben wir gewonnen! Oberhalb vom Wehr rudern wir locker zurück!“ Ich deutete auf eine mögliche „Hebestelle“. „Da geh ich nicht hin – da sind ja Angler mit einem Kampfhund!“ stellten Micha und Dirk fest. „Es gibt keine andere Chance, bei Tageslicht zum Auto zurück zu kommen!!!“ Wir setzten zur besagten Stelle über und plötzlich stand ich allein am Boot vorne… Micha und Dirk befanden sich schnell dahinter. Erst, als der Kampfhund sich hinter seinem Herrchen bellend versteckte, kam Micha wieder zu Hilfe… Unter vollem Einsatz beförderten wir das Boot die Wehranlage hinauf und freuten uns diebisch, als wir oben angekommen waren – jetzt war es (scheinbar) ein Kinderspiel, zum Auto zurück zu kommen…

Die Kollegen erwarteten uns schon sehnsüchtig am Auto – sie waren bereits abfahrbereit! Da ich schon am Tage über die Wehranlage gelaufen war, wollte ich dort möglichst bequem auch das Boot anlegen bzw. herausnehmen. Dirk saß hinten im Boot und wir trieben mit dem Heck auf das Wehr zu: „Dirk, Du steigst aus und hältst den Kahn fest!“ Dirk fühlte mit dem Fuß heraus und irgend etwas gefiel ihm nicht – er setzte sich wieder… Plötzlich beschleunigte das Boot und die Strömung drückte uns auf das Wehr. „ALLE RAUS!“ schrie ich und zum Glück hörten alle sofort! 2 Sekunden später wären wir in der Strömung allesamt das Wehr wieder herunter gesaust. Bodo, der uns aus dem manövrierenden Auto beobachtete, hatte vor Schreck seine Kiste abgewürgt. Micha hatte seinen heilen Schlappen bei dem Manöver verloren und fuhr jetzt barfuss nach Hause… „Diesen Tag vergessen wir nie!“ waren wir uns alle einig…

Das daheim gebliebene Team aus Joe und Andreas hatte eine Schwarzbarsch-Session mit Peter Oehlschläger eingelegt. Sie konnten immerhin ca. 30 Stück verhaften. Nach unseren Erzählungen wollten Sie unsere Tour dann aber doch nicht mehr unbedingt nachholen.

Die Folgetage brachten immer wieder ein paar schöne Fische hervor, von denen ich besonders Michaels 2,17er Wels und vor allem Joe Brekers 2,22er Wels hervorheben möchte. Joe hatte bis dahin noch keinen einzigen Wels fangen können und war mit diesem Giganten natürlich überglücklich. Auch Tobias konnte endlich seinen ersten Wels landen und legte am Folgetag noch einmal ordentlich nach.

Insgesamt konnten wir in den 6 Tagen 25 Welse landen. Die größten Fische kamen wie folgt: Uli: 1,78; 2,01 und 2,08 Meter (9 Fische) Christian: 2,16 Meter (4 Fische) Michael: 2,17 Meter (2 Fische) Joe: 2,01 und 2,22 Meter (2 Fische) Tobias: 1,84 Meter (5 Fische) Andy: 1,24 Meter (3 Fische)

Obwohl wir die Angelei beendet hatten, folgten noch einige kleine und mittlere Katastrophen. Am letzten Abend verabschiedete sich noch mein Portemonnaie mit Führerschein, Personalausweis und Bargeld aus dem Rucksack. Trotz intensiver Nachtsuche konnten wir es nicht mehr wieder finden. Joe hatte seinen Leatherman verloren. Auch er fuhr wegen des Geschenkes mit Namensgravur die Gewässerstrecke nochmals ab. Luchsauge Micha entdeckte es an der Straße, obwohl Joe sein Auto genau drauf stellte. Völlig KO und müde beratschlagten wir dann 1.30 Uhr nachts, wann es denn zum Flughafen gehen solle… Ich plädierte für späteres Aufstehen und schnelles Abfahren um 5.15 Uhr. Effektiv los kamen wir aber erst um 5.30 und es sollte noch ein Höllentrip werden. Leihwagen sollte man vor der Abgabe auftanken. Am Flughafen in Barcelona angekommen gab es jedoch keine Tankstelle. Wir fuhren etliche Suchschleifen und fanden Tankstellen, die nicht funktionierten. Leichte Panik kam auf, als wir endlich tanken konnten. „In 30 Minuten geht der Flieger!!!“ Im Flughafen wurden wir von Schalter zu Schalter geschickt, bis man uns endlich erklärte, dass der Flug „zu“ sei. Panik kam in unsere Augen! Ich erklärte der sehr netten Dame von Air Berlin, dass einer von uns in Deutschland ins Krankenhaus müsse, worauf diese sich ohne große Hoffnung bis zum Flugkapitän Karl-Heinz Gatzweiler durchtelefonierte. Er gab sein OK und wollte uns noch mitnehmen. Als die Stewardess dann unser Gepäck sah, verneinte sie wieder. „Die von der Sicherheit erklären mich für verrückt!“ Trotz vieler „Neins“ ging es dann doch irgendwie. Deshalb ein herzliches Dank nochmals an das Team von Air Berlin. Wirklich toller Service und wir waren auch an der letzten möglichen Katastrophe glücklich vorbei geschrammt… Wir sind sicher: „Diesen Urlaub vergessen wir nie!“

Bericht von Uli

Mario Bartolli
© JAHR TOP SPECIAL VERLAG
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen, dann empfehlen Sie ihn doch Ihren Freunden weiter!
Twittern

Hinterlasse eine Antwort Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*

*

*

Letzte Kommentare

  • Nichts dazu gedichtet, selten einen so tollen Artikel gelese...

    Kai / 12.03.2018
  • Dank fuer die ausfuehrliche Anreise-Info. Plane 2 Wochen Url...

    Gerhard Benz / 12.03.2018
  • [...] Beim Trolling, auch Schleppfischen oder Schleppangeln ...

    Tipps für einen Angelurlaub in Dänemark | TravelScout24 / 28.02.2018

Beliebte Themen

  • Angeltipps
  • /
  • Angelzubehör
  • /
  • Ausrüstung
  • /
  • Dorschangeln
  • /
  • Fischrezept
  • /
  • Friedfischangeln
  • /
  • Hechtangeln
  • /
  • Hechtköder
  • /
  • Karpfenangeln
  • /
  • Ködertipps
  • /
  • Mitglied Sean-Paul Perez
  • /
  • Natur und Umwelt
  • /
  • Raubfischangeln
  • /
  • Spinnangeln
  • /
  • Uli Beyer
  • /
  • zanderangeln
  • /
  • Zielfisch Flussbarsch
  • /
  • Zielfisch Hecht
  • /
  • Zielfisch Karpfen
  • /
  • Zielfisch Zander
  • Tackle Tests
  • On Tour
  • Praxis
  • ANGELN.de / Angel-Wiki
  • ANGELN.de / Community
  • ANGELN.de / Blog
  • ANGELN.de / Magazine

© JAHR TOP SPECIAL VERLAG 2021

  • Impressum
  • Datenschutz
  • FAQ
  • Kontakt
  • Über uns
  • ANB
  • Forum
  • Twitter
  • Facebook
  • YouTube
  • RSS