Pike by accident-ein Kurzurlaub in Südengland und seine Folgen:

Vom 23.08.-03.09.04 war ich im Süden Englands, Somerset, County Sedgemoor. Die nächste größere Stadt in der Nähe ist Bristol, zur Seeseite hin liegt Sedgemoor am Bristol Channel.

Da meine Eltern vor acht Jahren dorthin gezogen sind, bin ich nun zum dritten Mal im Sommer mit meiner Tochter dort gewesen. Als Späteinsteiger habe ich 2002 meinen Angelschein gemacht und im letzten Jahr in England erstmals dort in den Binnengewässern ein wenig geangelt (Rotaugen, Aale am Huntspill-River, der eigentlich auch ein Kanal ist). In der gesamten Region gibt es eine Vielzahl von Kanälen, kleineren Flüssen und Seen; Brandungsangeln ist am Bristol Channel möglich. In diesem Sommer wählte ich den Kings Sedgemmoore Drain (KSD) und zog damit gleich ein Glücks-Los, da ich eben dort ein weiteres Hecht-Highlight in diesem Jahr erleben durfte. Ostseite KSD, KSD-Blick nach Westen, da wimmelts!!! Angeltechnisch war ich überhaupt nicht auf Hecht eingestellt, ich hatte mir eher eine Allround-Rute zusammen gestellt: 240er Tele (DAM-Emotion), Mitchell-Rolle 300x, monofile Schnur (20er Stroft), ein paar Barsch-Spinner, Vorfachhaken, Posen, Maden-keine Stahlvorfächer oder ähnlich spezialisiertes Zubehör. Am Ufer saß bereits ein „alter Hase“ mit kompletter Stipp-Ausrüstung, der auf Weißfisch angelte. Nicht weit davon entfernt suchte ich mir meinen Platz. Direkt vor dieser Plattform hat „er“ sich zum ersten Mal raubend gezeigt… Der freundliche ältere Herr habe bereits am frühen Morgen als Beifang auch einen 3,5 Pfünder Hecht am 16er Haken gehabt, aber der Fisch konnte durch Abriss nicht gelandet werden, erzählte er, schließlich:“ I dont like the pike-not at all…“. Ich habe die Beschwerden über den Esox nicht weiter ernst genommen, ging zu meinem Platz, um mal genauer hinzusehen: massig Rotaugen im Fluss und an den Rändern, direkt am Rand viel Kleinfisch; zudem weist der Kanal gerade dort noch „natürliche“ Strukturen auf: Windungen, überhängende Büsche und Schilfbeete säumen das Ufer des KSD-ich hätts wissen müssen… Vor dem Busch befindet sich der Hechtunterstand. Der 60er-der kleinere Artgenosse zeigt sich… Über den ersten handgroßen Barsch hatte ich mich noch gefreut, dann setzte eine Flaute ein, ich „lieh“ mir einen kleineren Haken, da ich mir davon mehr Biss als vom benutzten 8er versprach. Prompt kam der Biss eines Rotauges, Zug zum Ufer, dann plötzlich gewaltige Hecht-Attacke eines kapitalen Hechtes direkt unter meinen Füßen (ich stand auf der Holz-Plattform einen halben Meter über dem Wasser); der Angriff erfolgte so unerwartet und heftig, dass mir Wasser auf Schuhe und Hose spritzte. Ich war beeindruckt und wollte es nicht glauben, solch einen Raub hatte ich noch nicht erlebt. Und: dieser war deutlich größer als ein 3,5 Pfünder… Fisch mit Haken also weg, noch mal zum freundlichen alten Herrn, neuer Haken, den er mir lachen reichte, nachdem ich ihm schilderte, was gerade passiert war. Neue Made angeködert, Auswurf etwas verändert, Biss-neue Attacke! Mit unglaublicher Konsequenz holte sich der Räuber mit zwei Stößen einen weiteren Fisch. Da ich nicht noch einmal den Gentleman belasten wollte, habe ich meinen 8er wieder mit Made bestückt und weiter weg an freier Leine angeboten. Biss in Grundnähe, Anhieb, dann knallt mir die Rute in einem Bogen auf das Wasser-voller Hecht-Kontakt!!! Nochmal angeschlagen, der Haken saß, da wusste ich nur noch nicht, wo…Da ich kein Stahlvorfach hatte, blieb mir nur die Hoffnung, diesen Fisch irgendwie zu landen. Es folgten bei strammerer Bremse nicht gekannte Fluchten kreuz und quer durch das Gewässer, es strudelte im Wechsel mal links, dann wieder rechts, dann ging`s unter den Busch, wo er zum ersten Mal stieg und die Größe erkennbar wurde. Mit der Rute unter Wasser den Fisch unterm Busch weg gezogen, dann brodelte es wieder zentral vor mir an der Oberfläche-was für eine Kraft! Der Haken hing im linken Maulwinkel! Offenbar konnte er durch den permanenten Druck auf die Schnur nicht ins Maul rutschen-Schwein gehabt…Ich musste den Fisch 30 Minuten lang immer wieder ziehen lassen, bevor er landungsbereit war. Zur Landung Abstieg ins Wasser, Esox unelegant mit beiden Händen auf den Rasen gehoben, der Haken saß bombenfest im Fisch, und war nur mit der Zange zu lösen. Wieder Abstieg ins Wasser, um den Fisch zurück zu setzen; nach einer endlosen Minute war er wieder bei Kräften und verabschiedete sich mit 2 energischen Schwanzschlägen. Kein Foto, kein Maßband: geschätzte 90 cm, damit kleiner als mein erster Meter-Hecht, aber ungleich kräftiger. 5 Schuppen blieben über-und ein unvergessliches Erlebnis. Auch ein kleiner Hecht krümmt die Rute… Messen, Foto, zurück ins Wasser: An weiteren 3 Angeltagen folgten kleinere Barsche, Rotaugen, Minnows, Kaulbarsche, kleinste Brassen, ein 60er Hecht auf Minnow und zum Schluss noch 2 fette Fehlbisse eines mutmaßlich bekannten Fisches. Im Tackle-Shop hatte ich mir unterdessen Stahlvorfächer und stärkere Schnur besorgt. Never change a winning Place-der nächste Urlaubsort ist somit bestimmt; die Wahl des Angelgeräts fällt in 2005 deutlich anders aus. Bericht von Perchhunter (Puck), 19. September 2004 12:37 Uhr (CEST)


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