Wedge Tail: Fangbericht mit einem neuen Köder

Im Oktober 2003 brachte mein Freund Jürgen Haese eine neue Gummifischsorte mit nach Schweden um diese ausgiebig zu testen.Wir waren mit vier Anglern eine Woche im Schwedischen Schärengarten um dort auf Barsch, Hecht und Zander zu angeln.

Alle staunten nicht schlecht als Jürgen die neuen „Wedge Tails“ auspackte um sie erst einmal zu begutachten. Das Design die Verarbeitung und die Farben stachen als ersten hervor und wir wollten sogleich mit dem Angeln beginnen. Jürgen, der den für mich bis dato sehr ungewöhnlich wirkenden Hammerschwanz im Aquarium in Aktion gesehen hatte meinte, Jungs nun gilt es den Köder auf Herz und Nieren zu testen. Wir müssen möglichst viele Angelmethoden betreiben um zu sehen wie der Köder sich verhält und die Fische auf diesen reagieren. Der nächste Tag sollte es zeigen. Alle vier Angler wurden mit verschiedenen Farben ausgestattet und begannen das Fischen mit den neuen Verführern. Als erstes zog ich einen der Gummifische in 3,5″ knapp unter der Oberfläche neben dem Boot her und staunte nicht schlecht, wie viel Druckwellen dieser kleine Hammerschwanz produzierte. Bernd hatte einen der 5,5″ Modelle montiert und beförderte diesen Richtung Grund nach genau drei Wurf rummste es in seiner Rute und er konnte den ersten Fisch auf „Wedge Tail“ vorzeigen. Ein etwa 40cm langer Barsch hatte den Köder Volley genommen. Als nächstes War Dieter an der Reihe. Didi hatte ein 7,5″ Modell montiert und es mit diesem Fischchen an der Schilfkante auf Hecht versucht. Biss, Anhieb und nach einem kurzen Drill verabschiedete sich ein kleiner Hecht, welcher den Köder fest zwischen seinen Zähnen hielt ohne diesen wieder loslassen zu wollen. Nur leider hatte er den Haken nicht zu packen bekommen und er brauchte nur sein Maul zu öffnen um von diesem Köder wieder los zu kommen. Jürgen, der auch mit einem 5,5″ Modell angelte fing mittlerweile den zweiten Barsch als es auch endlich mal einen Ruck in meiner Schnur gab. Ein „Knochentrockener“ Biss brachte den ersten Zander ans Tageslicht. An diesem Tag fingen wir noch etliche Fische auf geworfene Köder. Abends kamen wir vier alle zu dem gleichen Ergebnis die „Wedge Tails“ lassen sich geworfen sehr gut angeln aber es galt noch zu sehen ob sie auch bei anderen Angelmethoden ihre volle Aktion zeigen konnten. Am nächsten Angeltag fischte ich mit dem Köder vertikal auf Barsch und Zander. Wir hatten eine recht gute Drift und auch der gehaltene Köder knapp über dem Grund brachte Bisse. Die nächsten Tage brachten noch reichlich Fische auf die neuen Gufis. Mein Kumpel hatte schon einen guten Spruch parat und meinte: Die haben die Dinger echt zum fressen gern ob groß ob klein sie kloppen ihn sich alle rein. Wieder in Deutschland dachte ich mir so Du kleines Gummiding nun kannst Du mal zeigen was so in Dir steckt und machte mich auf den Weg an mein Hausgewässer in dem die Raubfische die meisten Köder schon mit Namen kennen. Einige Würfe mit meinem alten Erfolgsköder an dem See brachen außer einem vorsichtigen Zupfer nichts und ich montierte einen 3,5″ braunen „Wedge Tail“ mit chatreusem Schwanz zwei Wurf später Rumms Anschlag und nichts aber der Hammerschwanz war mit einem Biss amputiert. Danke du blöder Fisch so viele Köder habe ich nun auch nicht. Neuer Fisch montiert und die alte Stelle angeworfen. Biss, Anhieb, der sitzt. Ein guter Hecht erblickte nach kurzem Drill das Tageslicht. Den Fisch zurückgesetzt und eine mir bekannte Kuhle in dem See angeworfen. Zack ein zucken ging durch die Schnur und ein Barsch war gehakt. Nun aber mal richtig testen und einen alten Köder mit dem ich früher recht gut Barsche fing montiert. Die nächsten zehn Würfe brachten nicht einen Biss. Wieder umgebaut und schon nach drei weiteren Würfen zappelte wieder ein Barsch an meiner Rute. Den krönenden Abschluss machte noch ein 51cm langer Zander. Ein 51er Fisch ist sicherlich nichts besonderes, aber wenn man bedenkt, dass ich in den letzten zwei Jahren, nur drei Zander überhaupt in diesem Gewässer auf Gummi fangen konnte, steht er in meiner Liste der guten Fänge ganz oben. Zwei weitere Angeltage an diesem See brachten ähnliche Fänge aber leider ohne Zander. Lag es nun an den neuen Ködern? Der neuen Art der Gummischwänze? Oder war es einfach nur mal wieder ein besserer Angeltag an unserem Gewässer? Fragen, auf die ich zu der Zeit noch keine richtige Antwort parat hatte. Zwei Freunde von mir, denen ich zwei dieser Gummifische zum testen gab, machten ähnliche Erfahrungen wie ich und sind seither von den Gummitierchen überzeugt. Nun wollte ich auch noch wissen, ob sich die Köder auch zum Vertikalangeln eignen. Die ersten Tests machte ich auf dem Nordseekanal in Holland wo ich mit einem echten Profi auf dem Sektor des Vertikalangelns unterwegs war. Er beäugte die Köder recht skeptisch aber sagte sofort, dass ihm die Farben wirklich zusagen würden. Fischchen montiert und ab zum Grund damit. Die erste halbe Stunde blieb ohne Biss aber dann ging es Schlag auf Schlag. Zander um Zander kamen nach oben aber ich möchte hier bezweifeln, dass es ein anderer Köder nicht auch gebracht hätte. Die Fischdichte in diesem Kanal ist so hoch, dass man dieses nicht als vernünftiges Testergebnis werten kann. Wir fingen mit zwei Mann 57 Zander in 5 Stunden und hatten zu dem noch etliche Fehlbisse. Der nächste Vertikaltrip ging nach Gennep an die Maas wo mein Kumpel Hannes und ich die neuen Tests starteten. Wir trafen an diesem Tag zwei Holländer die dort vom Bellyboat aus fischten und ich gab ihnen zwei dieser Gummifische um hinterher besser beurteilen zu können ob die „Wedge Tails“ wirklich gut sind. Die Zander standen an Abbruchkanten so um die zehn Meter. Aktiv geführte Köder brachten Bisse und wir konnten an diesem Tag 11 schöne Stachelritter auf „Wedge Tail“ landen. Die beiden Holländer fingen zusammen 18 Fische wovon 12 auf die neuen bissen. Hannes hatte noch einige Angeltage mehr als ich zur Verfügung und testete was das Zeug hergab. Er berichtete mir, das immer an den Tagen wo die Zander auf etwas aktiver geführte Köder standen, er mit den „Wedge Tails“, ganz hervorragende Fänge machte. Als sich Jürgen Haese bei mir ankündigte um mal wieder mit uns vertikal zu fischen, meinte er, las uns die Dinger auch mal in den Buhnen ausprobieren um zu sehen wie sie sich in der Strömung verhalten. Wir betrieben auf dem Weg zu unserer Angelstelle Backtrolling in den Buhnenfeldern um mal zu sehen ob die Zander auch dort die Köder mögen. Mit dem 7,5″ Modell und einem 17g Jigkopf ausgestattet konnten wir hervorragend in der Morgendämmerung den Grund Abklopfen. Hannes war es, der als erstes einen Biss bekam und einen sehr guten 83er landen konnte. Bei Jürgen und mir sind leider beide Fische die wir hakten ausgestiegen. Den ganzen Tag gepimpelt und recht gut gefangen ging es abends noch mal in die Buhnen wo es noch einmal recht interessant wurde. Der erste Wurf brachte bei Hannes einen Aussteiger, bei Jürgen einen Hänger und bei mir einen 68er Zander. Die weiteren Versuche an diesem Abend blieben leider ohne Fisch aber wir hatten noch einige Bisse auf den 18cm Köder zu verzeichnen. Es überraschte uns aber wie viele Druckwellen der Hammerschwanz trotz seiner relativ wenigen Bewegungen produzierte. Jeder Hammerschlag des Schwanzes war deutlich bis ins Handgelenk zu spüren. Dieses hat uns auch zu der Überzeugung gebracht, dass dieser Köder im trüben Wasser noch mal richtig seine Stärken ausspielen kann und so manchen Fisch ans Tageslicht bringen wird. Ich jedenfalls freue mich auf den nächsten Sommer wo ich an den Buhnenfeldern des Rheins diesen Köder angeln werde. Ralf Scheipers Bericht von Ralf Scheipers, vor Mai 2009

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