Tiefwasser-Testbericht LCX-16CI mit Geber B256 von Bertrand Picarda, Lowrance Verkaufs- & Marketing Manager für Südeuropa. Übersetzung Reinhard Mucha. Ort: Graben von Calvi, 5 Seemeilen nordöstlich vom Hafen von Calvi, Nord-Korsika, Frankreich, Mittelmeer. Blick auf die Bucht von Calvi vom Hotel La Villa aus. Das Testboot: Bénétau Antarès 7.05 mit 150 PS Volvo Wellenantrieb.
Der Graben von Calvi ist eine sehr bemerkenswerte Unterwasser-Formation. Nur einige Seemeilen ausserhalb des Hafens von Calvi reicht er bis in 1500 Metern Tiefe. Er ist wegen seiner sehr abrupten Kanten berüchtigt. Diese erschweren die Funktion eines jeden Echolots erheblich. Die Einheimischen fischen an diesen Kanten mit elektrischen Rollen und speziellen Downriggern bis zu 900m Tiefe. Neben den Tiefwasserfischen gehen sie auch auf Schwertfische, Tunfische, Haie, Snapper, Grouper und Amberjacks.
The Canyon of Calvi is a remarkable structure. It gets very deep (up to 1500 meters/4900 feet) just a few miles off the port of Calvi. It is famous for its very sharp drop-offs which make sonar work difficult. Locals fish the drop-offs down to 900 meters/3000 feet using electric reels and special downriggers. They target deepwater fish but also broadbill swordfish, tuna, sharks, snappers, groupers and amberjacks.
Das schwere Gerät für die Angelei in den großen Tiefen des Grabens. Diese Methode ist an der gesamten Mittelmeerküste sehr verbreitet, von Portugal, über Spanien (inklusive Balearen und kanarische Inseln), Frankreich, Italien, bis nach Griechenland.
Unser Kunde Jo Vassard suchte ein Echolot, dass die großen Tiefen in seinem Gebiet problemlos bewältigen kann. Also starteten wir einen Tiefwasser-Test mit einem Lowrance LCX-16CI Farbgerät mit der aktuellen Software-Version 2.5 und einem Geber Modell B256 des Herstellers Airmar. Der Airmar-Geber wurde mittels des Nachrüst-Steckersatzes Lowrance TC-4X an das LCX angeschlossen. Den Airmar B256 Geber haben wir für diesen Test speziell wegen seiner maximalen Tiefenleistung ausgewählt.
The special fishing gear used to catch fish in the great depth of the Canyon. This method is very popular all along the Mediterranean coast from Portugal, Spain (including the Balearic and Canaries Islands), France (with Corsica), Italy (with Sardinia) and Greece. Customer Jo Vassard needed a set-up that would perform in the great depths of his locale. A deep water test was set up using an LCX-16ci, 2.5 version, and an Airmar Array B256 transducer with a TC4X connector. The B256 transducer was selected because of its maximum depth capability.
Das Sonarbild habe ich zur späteren Auswertung mittels MMC-Speicherkarte und MMC-Lesegerät mit USB-Anschluss vom LCX-16CI auf meinen Laptop übertragen. Dort kann ich es mit der von der Lowrance-Homepage frei herunterladbaren Software “PC Sonar Viewer” jederzeit wieder anschauen und vielseitig auswerten.
Je tiefer das Wasser ist, desto länger ist die Echolot-Aufzeichnungszeit auf ein und derselben MMC-Speicherkarte. Das Echolot macht in tiefem Wasser weniger Messungen pro Sekunde, weil in tieferem Wasser die Laufzeit des Ultraschallsignals und Echos länger ist als in flacherem Wasser, und es immer vor jeder neuen Messung erst das Echo der alten Messung abwarten muss. Während bei z.B. 10 Metern Tiefe nur rund 20 Minuten Echlotaufnahme (bei eingestellter höchster Aufzeichnungsqualität) auf eine 16 MB MMC passen, sind es in 450 Metern Tiefe bis zu 17 Stunden!
I used my laptop and MMC USB Interface to retrieve/upload data to the LCX-16ci. The MMC logging capacity increases with the depth. As the unit goes deep the chart speed slows down to scroll very slowly. A 16MB MMC can then load up to 17 hours of slg file in 1500 feet.
Die steilen Kanten werden klar aufgezeichnet. Beachten Sie den 3D-Effekt, der durch die Farben und Bodenstrukturen hervorgerufen wird. Deutlich sieht man 2 Sprungschichten als waagerechte Schleier quer über das Bild.
Echoloteinstellungen: Ping Speed 50 %, Empfindlichkeit 95 %.
Bootsgeschwindigkeit 2,5 Knoten (ca. 4,6 km/h).
Rechts im Bild ist der Canyon bis über 1000 Meter tief.
Datum und Uhrzeit stimmen nicht (falsche GPS-Einstellung).
The sharp drop-off is clearly recorded on this slg file extract. Watch the 3D like effect caused by the colors and bottom nature difference. Thermoclines appear in two layers. Ping speed 50%. Sensitivity 95%. Boat speed 2.5 knots on trolling valve. 3400 feet is the deepest part of the this side of the canyon. Date and time data are inexact (wrong GPS setting).
Wir begannen bei knapp 500 Metern Tiefe, entschieden uns aber schon bald den Geber aus dem Wasser zu nehmen und auf der Seekarte nach einer tieferen Stelle Ausschau zu halten. Die Unterbrechung in der Echolotaufnahme zeigt die Zeit, während der der Geber nicht im Wasser war und wir mit schneller Fahrt den neuen Ort anliefen. Über rund 800 Metern Wassertiefe und mit einer Bootsgeschwindigkeit von 2,5 Knoten (ca. 4,6 km/h) setzte ich den Airmar B256 Geber wieder ein. Ich wollte herausfinden, ob das LCXden Grund finden würde und wie lange dies dauern würde. Praktisch sofort erhielten wir ein konstantes und starkes Bodenecho. Wir waren wirklich begeistert, solche guten Resultate in so tiefem Wasser zu bekommen.
To start with we were in 1590 feet but decided to take the pole and transducer out of the water and look for a deeper spot on the map. The break in the reading shows the transducer out of the water as the boat motors quickly towards deeper water. I decided to put the B256 down in 800 meters (2600 feet) at 2.5 knots boat speed to see if the unit would lock on the bottom and see how long it would take. Bottom lock was instant and sonar signal strong and constant. We were amazed to see such results in such deep water.
Bertrand Picarda (links), Jo Vassard (mitte), und der Bernard Pons, der frühere französische Außenminister, während des Tests des LCX-16ci / B256 am 5. September 2002 in Calvi.
Bertrand Picarda (left), Jo Vassard (center) and former minister of French Foreign Affairs Bernard Pons during the tests of the LCX-16ci/B256 on Sept. 5th in Calvi.
Große Tiefen zu messen ist eine Sache. Aber uns hat es wesentlich mehr interessiert, wie Bodenstrukturen, Fische, Sprungschichten, etc. in Tiefen jenseits von 500 m aussehen würden.
Das Mittelmeer ist für jede Art von Echolot sehr schwierig zu bewältigen. Es hat einen sehr hohen Salzgehalt, ausgeprägte Sprungschichten, starke Unterwasserströmungen und extrem große Temperaturunterschiede. Während dieses Tests betrug die Wasseroberfächentemperatur 24° C, in Bodennähe aber nur 8° C (wir ließen eine Temperatursonde an einem Blei ab).
Das folgende Ausschnitte zeigen, wie das LCX-16ciBodenstrukturen, Fische und Wracks im Tiefwasser des Calvi-Grabens darstellt.
Getting great depth is one thing but I was more interested to see how structure, fish, thermocline etc. would show in depth exceeding 500 meters (1640 feet). The Med is a difficult sea to work for any kind of sonar. It is very salty, there are huge thermoclines, strong underwater current and great difference in temperature breaks. During these tests the surface temp was 24°C but the bottom temp was only 8°C. (we drop a temp recorder with the lead to check bottom depth). The following slg extract are showing how the LCX-16cidetects deep structure, wreck, fish and thermoclines in deep water. Deep water Structure from the surroundings of the Calvi Canyon.
Diese Aufnahme zeigt einen v-förmigen Einschnitt im Grund ähnlich einem alten Flussbett in einem See. Die Maximaltiefe beträgt rund 511 Meter. Bei einer Empfindlichkeitseinstellung von 93% und COLORLINE-Einstellung von 75% wirkt das Bild sehr plastisch.
See how the unit is marking this sharp gully just like a river bed in a lake, maximum depth in the vee is 1677 feet. With sensitivity at 93% and COLORLINE at 75%, the picture gets dramatic.
Die Struktur (A) ist das Wrack des im 2. Weltkriegs torpedierten Hospitalschiffs “Balkan”. Beachten Sie, wie die COLORLINE-Funktion das harte Material des Wracks deutlich vom umgebenden weichen Boden abhebt. Die “Balkan” war rund 150 m lang. B und C zeigen das Absinken eines Bleis. Weiterhin sind auf dem Bild drei Lagen von Sprungschichten erkennbar.
The structure in (A) is a wreck from hospital ship “Balkan” torpedoed by a submarine during WWII. See how the COLORLINE feature separates the hard structure from the softer surrounding bottom. The boat was 150 meters (492 feet) long. See the fall of the lead in (B) and (C). Notice the thickness of the 3 layers of thermoclines.
Das LCXist in der Kabine montiert und von allen Seiten einwandfrei ablesbar.
The LCXis mounted inside the cabin and provides excellent view from all angles.
Monster der Tiefe
Schauen Sie sich die fantastischen roten Fischsicheln in der Sprungschicht an. Die Echos wurden in 400 m Tiefe aufgenommen. Das Boot driftete über eine als Standort von großen Fischen bekannten Kante. Wir entdeckten die Echos im Mittelwasser über der Kante. Sofort drehten wir das Boot und fuhren wieder ein Stück zurück. Nach dem Einholen unserer Montagen ließen wir sie erneut direkt über den Fischechos ab. Als unsere Köder die Sprungschicht erreichten, hatten wir sofort Bisse. Unsere 150 lbs Schnur wurde abgerissen als wäre sie nur ein dünner Baumwollfaden!!
Monsters of the abyss
Spot the huge arches in the thermocline. These echoes are located in 400 meters (1312 feet). The boat was drifting close to a famous drop off known for holding large fish. We spotted echoes in mid-water above the drop-off and put the boat into gear to come back on the spot. We retrieved our rigs and drop them again above the fish. When the lines reached the thermocline we had instant strikes and got 150 lbs hooklink cut off like cotton.
Diese Gegend ist berühmt wegen ihrer riesigen Schwertfische.
Jo Vassard und Bernard Pons hatten einen 5-stündigen Drill mit einem Fisch, der in 600m Tiefe biss. Das Urvieh zog das Boot unglaubliche 10 Kilometer, bevor die 200 lbs Dacron-Hauptschnur brach. Der größte Fisch in Calvi letztes Jahr hatte über 135 kg. Er wurde mit einer elektrischen Rolle in 900m Tiefe gefangen.
Das Bild rechts zeigt die ie Corsica- und Sardinien-Fähre, die uns fast gerammt hätte.
“Ich habe vorher noch nie Hobbyangler-Echolot gesehen, dass solche Tiefen bewältigt. Bei weitem kein Hobbyangler-Gerät im Privatyacht-Sektor kommt auch nur annähernd in Bezug auf Bodenerfassung, Fischortung und Bildauflösung an das LCX-16ci heran.
Ich hatte auf meinem Boot schon Geräte installiert, die doppelt so teuer waren wie das LCX-16ci, aber keines konnte es mit dem LCX-16ciaufnehmen.
Normalerweise benötigt man für Tiefen von 1000 m große für den kommerziellen Fischfang konstruierte Geräte, die auf 28 kHz Sendefrequenz arbeiten und 1000 Watt RMS (entsprechend 8000 Watt Spitzen-Sendeleistung) leisten, wie Geräte von Koden oder Furuno. Aber auf diesen Geräten mit der niedrigen 28 kHz Sendefrequenz kann man niemals Dinge sehen wie Fisch, seine Bleie, oder Sprungschichten…
(Anmerkung des Übersetzers: Je größer die zu erreichende Tiefe, desto niedriger muss die Sendefrequenz des Echolots sein. Je niedriger die Sendefrequenz wird, desto geringer wird aber auch die Genauigkeit. Das Lowrance LCX-16ci schafft also trotz einer an sich für extremes Tiefwasser nicht so gut geeigneten höheren 50 kHz Frequenz in diesem Test die gleichen Tiefen, wie eigentlich speziell für diese Tiefen konstruierte Geräte mit niedrigen 28 kHz, und kann somit in der Praxis wesentlich genauere Bilder liefern!!!)
Ich würde jedem im Mittelmeer für große Tiefen und hohe Auflösungen Lowrance ernsthaft als erste Wahl empfehlen.”
JF Moretti, Navcom Services, Calvi, 5. September 2002.
The harmonics on the left were produced by a fast passenger ship which nearly hit us. The area is famous for large broadbill swordfish and also giant squid!
Jo Vassard and Bernard Pons once stayed connected for 5 hours to a fish hooked in 600 meters (1970 feet). The creature towed the boat for 6 miles before breaking the 200 lbs dacron mainline. The largest broadbill caught in Calvi last year was 300lbs. It was caught with an electric reel from 900 meters (2950 feet)! The Corsica and Sardinia fast ferry which nearly hit us. “I have never seen a non commercial unit giving such depth results. Nothing in the leisure marine comes even close to what a Lowrance LCX-16ci/B256combo can do in terms of bottom discrimination, fish finding and screen resolution. I have installed units costing two times more than an LCX-16ci but yet none of them can match what the LCX-16ci offers.
If you want to reach 1000 meters (3280 feet) you need a 28kHz 1KW Koden or Furuno set but you will never be able to see things like fish, lead falls, thermoclines… I would sell Lowrance as first choice for anybody serious about getting depth and resolution all over the Med.”
JF Moretti, Navcom Services, Calvi, September 5th
By Bertrand Picarda, Lowrance Southern Europe Sales & Marketing Manager Location: The Canyon of Calvi, 5 nm NE of Calvi Harbour, North Corsica, France, Mediterranean Sea.