Angeln auf Äsche: Auf Äschen mit Pose und Nymphe

Die Pose ist ein zeitloses Angelgerät für fast alle Fälle. Die Fliege dagegen zählt zu den eleganten Feinheiten des Angelns. Marco Mariani scheut sich nicht, die scheinbar Unvereinbaren zu etwas zeitlos Elegantem zu kombinieren.

Es ist immer wieder faszinierend, einen erfahrenen Fliegenfischer beim Ausüben seiner Passion zu beobachten. In großen Bögen wird die Flugschnur erst in der Luft gehalten, um dann die Fliege mit größter Präzision an einem schnurgerade gestreckten Vorfach auf dem Wasser abzulegen. Sobald im Wasser verbliebene Schnurbögen von der Strömung erfasst werden, führt dies zum Dreggen und damit zu unnatürlichen Bewegungen der Fliege. Die edlen Äschen ignorieren solch unnatürlich präsentierte Köder im Winter oft rigoros. Um selbst in stärkster Strömung und tiefen Gumpen bis zu den kapitalen Äschen am Grund vorzudringen und diesen die Insektenimitation auch dort noch attraktiv zu präsentieren, bedarf es einer enorm großen Erfahrung. Wie ich schon oft beobachten musste, gibt es nur wenige, die diese Erfahrung auch tatsächlich haben. Nach der Lektüre zahlreicher Bücher über das Fliegenfischen, speziell auf Äschen, war für mich klar, dass es an der Zeit war, etwas Neues in Bezug auf das winterliche Äschenangeln mit der Fliege zu probieren. Eine möglichst natürliche Präsentation des Köders ist beispielsweise auch beim Angeln auf Döbel von großer Bedeutung. Doch hierbei benutze ich vorzugsweise eine Posenmontage, die es mir ermöglicht, den Köder exakt in der Wassertiefe zu präsentieren, die ich vorher auch eingestellt habe. Mit einer entsprechenden Tragkraft der Pose funktioniert dies auch in starker Strömung und tiefen Gumpen. Warum also nicht anstatt eines Madenbündels oder eines Wurms einfach einmal eine Kunstfliege als Köder an der Posenmontage präsentieren?

Tiefe Fliegen

Pose und Fliegen – für Puristen gehört das nicht zusammen. Wer fangen will, darf das auch anders sehen. Um meine Idee in die Tat umzusetzen, musste ich mir erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Arten und Muster der kunstvoll gebundenen Insektenimitationen verschaffen. Da ich es primär auf kapitale Grundäschen abgesehen habe, sollte der Köder auch in entsprechenden Tiefenregionen präsentiert werden. Somit schließe ich für meinen Einsatz Trockenfliegen von Anfang an aus. Es blieben noch Nassfliegen und Nymphen übrig. Erstere haben aufgrund ihrer Flügel und kleinen Hecheln oft ein etwas größeres Volumen gegenüber Nymphen und damit auch eine größere Angriffsfläche für die Strömung. Deshalb setze ich Nassfliegen mit einer weniger kompakten Bebleiung ein als ich es bei Nymphen tue. Auf diese Weise präsentiere ich Nymphen immer hart am Grund während ich Nassfliegen eher verführerisch in Grundnähe tänzeln lasse. Und, wie sich herausstellte, beides mit phänomenalem Erfolg. Zum erfolgreichen Fliegenfischen mit der Pose ist natürlich eine passende Ausrüstung vonnöten. Um ein Höchstmaß an Kontrolle über die Pose sicherzustellen fiel meine Wahl auf eine 8 Meter lange Bologneserute mit einer sensiblen Spitze und einem starken Rückgrat, die es mit kapitalen Äschen in der starken Strömung des Lechs aufnehmen kann. Bei den Posen setze ich wegen Strömung und Gewässertiefe eher kompaktere tropfen- oder zwiebelförmige Modelle von 2,0 bis 5,0 Gramm Tragkraft ein. Als Hauptschnur dient mir eine 0,16er Monoschnur, welche ich über eine Schlaufenverbindung mit Vorfächern aus Fluorocarbon kombiniere. Je nach Beschaffenheit des Gewässerbodens wähle ich bei diesen einen Durchmesser von 0,12 bis 0,14 Millimeter. Bei vielen scharfkantigen Hindernissen im Wasser entscheide ich mich wegen der höheren Abriebfestigkeit stets für den größeren Vorfachdurchmesser, auch wenn man hierdurch manchmal etwas weniger Bisse verzeichnet. Bei den Fliegen versprechen gerade im Winter eher kleinere Modelle Erfolg, da auch in der freien Natur kaum noch größere Fluginsekten anzutreffen sind. Bei Imitationen von Bachflohkrebsen kann man auch getrost zu etwas größeren Mustern greifen. Zu guter Letzt musste ich noch feststellen, dass man beim winterlichen Watangeln besser nicht die gleichen Stiefel wie auch im Sommer benutzt. Speziell mit Neopren gefütterte Watstiefel, sind deutlich besser für die winterlichen Temperaturen geeignet, da sie den Angler praktisch doppelt isolieren.


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