Angeln mit Uli Beyer: Zwei scheinbar sehr ähnliche Wobbler-Modelle…

Der große Unterschied: oben Holz, unten Plastik…

Holz oder Plastik Haben Sie sich nicht auch schon oft gefragt, welcher Wobbler der bessere ist? Teilweise gibt es optisch (fast) keine Unterschiede, aber trotzdem verhalten sich zwei verschiedene Wobbler erheblich anders im Wasser. Der Grund dafür liegt in dem Material des Köders und die wichtigste Unterscheidung, die wir treffen müssen ist: Holz oder Plastik? Wenn ein und derselbe Hersteller von einer Körperform ein Holz- und ein Plastikmodell herausbringt (Rapala Husky bzw. Original und Husky Jerk), dann liegt das nicht daran, daß sie ihre Maschinen auslasten und ihre Mitarbeiter beschäftigen möchten. Vielmehr sind die anglerischen Einsatzbereiche verschieden. Offen gesagt, fällt auch mir die Entscheidung nicht leicht, denn für beide Materialien gibt es gewichtige Gründe. Ich versuche, die wichtigsten Pros und Contras aufzuzeigen. Präzise und aufwendige Fräsarbeiten sind nötig, um Holzwobbler zu fertigen… Die ersten Wobbler überhaupt wurden wohl aus Holz gebaut. Balsaholz ist auch heute noch wegen seines guten Auftriebes und leichten Bearbeitbarkeit ein wichtiges Ausgangsmaterial. Diese Wobbler werden in mehr oder weniger aufwendigen Verfahren geschnitzt, gefräst und geschliffen, bis sie die gewünschte Form erlangt haben. Die besseren Modelle werden mit einem Draht durchzogen, der die Befestigungsöse und die Hakenösen miteinander verbindet. Das funktioniert gut und gibt hervorragende Wobbler. Die halten auch in einem harten Drill. Trotzdem bleibt jeder Wobbler ein individuelles, empfindliches Produkt. Fertigungstoleranzen, insbesondere auch bei der Bebleiung sind normal. Deshalb sollten sie besonders fängige Modelle auch besonders hüten und gerade kleinere Modelle erst nach ausgiebigem Test gegen ein neues Modell austauschen. Das leichte Holzmaterial läßt die Köder sehr lebhaft und verführerisch durchs Wasser laufen und ich glaube, das wichtigste Argument für Holz ist seine verdammt gute Fängigkeit. Manchmal wünscht der Angler auch, den Wobbler selbst etwas individuell beeinflussen zu können. Das funktioniert gut bei Holzwobblern, weil die Befestigungsösen sich leichter biegen lassen und die Bebleiung im Innern durch einfaches Bohren ins Holz geändert werden kann. Holz-Wobbler zeichnen sich durch einen sehr verführerischen Lauf aus. Trotzdem gibt es auch Nachteile bei der Wahl eines Holzwobblers. Holzwobbler halten nicht ewig. Sie sind nicht sonderlich bißfest und wenn einige Hechte oder andere stark bezahnte Räuber diese Attackieren, so sind Löcher und teilweise noch stärkere Beschädigungen zu erwarten. Es gibt Angler, die sind stolz auf brutal zugerichtete Köder. Mancher hängt sie sich auch als Souvenir an die Kellerwand. Die Fängigkeit leidet aber in der Regel darunter. An den Bißstellen dringt Wasser in den Köder ein, der Köder wird schwerer und das Holz quillt auf. Im schlimmsten Fall läuft der Köder gar nicht mehr – in jedem Falle wird der Lauf aber durch die größere Masse behäbiger und aus einem Schwimmwobbler kann so auch schnell einmal ein Sinker werden. Angler, die „langlebige“ Wobbler für besonders viele Fische haben möchten, sind dann im Kunststoffsektor besser aufgehoben. Der große Unterschied liegt im Innern des Wobblers! Plastikwobbler besitzen häufig Hohlräume, die Rasseln enthalten und Geräusche erzeugen. Plastikwobbler sind in der Regel sehr hart und deutlich bißfester als ihre Holzkollegen. Manche Kunststoffwobbler sind so gut lackiert, daß selbst nach 10 Großhechten noch keine nennenswerte Beschädigung zu erkennen ist. Sollte ihnen dann jemand von gewaltigen Bißspuren erzählen wollen, so hören Sie allerfeinstes Anglerlatein. Viele Hersteller machen sich auch die inneren Gestaltungsmöglichkeiten zunutze, indem sie den Hohlraum mit Metallkugeln mit System füllen. Mit System heißt, daß diese nicht wahllos, sondern in kleinen Kammern fixiert eingebracht werden. Das ist wichtig für die Erhaltung des Schwerpunktes und der Schwimmeigenschaften. Der große Vorteil liegt darin, daß dadurch auch gute Rasselköder entstehen. Die Klangeigenschaften von Kunststoffködern sind deutlich besser als die von Holzwobblern. Auch die Größe der integrierten Kugeln ist bedeutsam. Viele kleine Kugeln geben ein helles Rasseln. Große, meist einzelne Kugeln ein dumpfes Klackern, das häufig von großen Räubern sehr gemocht wird. Der große Geräuschpegel liegt aber nicht nur an den Kugeln im Körper, sondern auch an dem guten Resonanzeffekt des ganzen Hohlkörpers und der Härte des Plastiks. Uli mit kapitalem (Plastik-)Wobblerhecht… Harter Kunststoff hat noch einen weiteren großen Vorteil. Die Bißausbeute bei Großhechten ist deutlich größer als bei weichen Kunststoffen oder Holz. Stellen Sie sich vor, ein großer Hecht hämmert so richtig auf den Köder drauf – dann stecken die Zähne tatsächlich im Köder drin und der ist im Kiefer echt festgenagelt. Können Sie sich vorstellen, was bei einem Anhieb passiert? Richtig – nichts! Der Köder bewegt sich nicht und Sie drillen den Hecht, ohne daß ein Haken gefaßt hat. Irgendwann wird dieses ziehende Ding im Maul lästig und die Hechtoma beschließt, es wieder auszuspucken. Da gehen öfter mal schöne Fische verloren. Ein weiterer Vorteil liegt bei Kunststoffwobblern darin, daß die Fertigungsgenauigkeit deutlich höher ist als bei Holzködern. Es fällt mir persönlich deshalb auch deutlich leichter, einen Wobbler auszutauschen. Trotzdem gibt´s Nachteile, die wir kennen sollten. In der Regel sind Plastikwobbler viel schlechter zu tunen. Die Befestigungsösen sind dicker und fester im Köder. Ein Biegen ist sehr gefährlich und aus dem Wobbler bricht leicht ein Stück heraus. Oh brechen – mit Grausen denke ich an einen Angeltag in Holland. Die Hechte bissen wie so oft hervorragend auf einen bestimmten Wobbler – aus Plastik. Sie standen wie verabredet meistens unter den Brücken. Ein unachtsamer Wurf vor den Brückenpfeiler beendete das Beißen abrupt… Händlerfreundliches Angeln war das. Vorteile – Holz Vorteile – Plastik


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