Spinnfischen extrem

Am 01.Mai war es dieses Jahr wieder so weit und unsere jährliche Wallertour nach Spanien stand an. Anders als in den Jahren zuvor war unsere Unterkunft dieses Jahr erstmalig nicht das spanische Angelcamp “Fuibol“, sondern das Angelcamp von Jürgen Stegherr “Bavarian Guiding Service“.

Mit dem Flieger von Köln flogen Fränky und ich direkt nach Barcelona und von dort aus weiter zum Camp in Mequinenza. Die Ankunft im Camp wurde uns direkt versüßt, denn leider war am Vorabend eine Gruppe kurzfristig abgesprungen und wir bekamen statt der gebuchten Holzhütte das freigewordene Appartement. Drei Schlafzimmer und drei Bäder für zwei Personen, da konnten wir uns wirklich nicht über Platzmangel beschweren. Wir trafen dort auf Joachim und Andy aus Bochum die das Appartement neben uns hatten. Die beiden waren mir bereits von der Messe in Dortmund bekannt und die beiden waren ebenfalls zum Spinnfischen angereist. Kurz die Sachen ausgepackt und direkt ins Boot und mit den Spinnruten bewaffnet direkt in teilweise nur knietiefen Krautfelder des Sees. Was wir dort erlebten war für mich noch unbekannt, da ich noch nie um diese Jahreszeit in Mequinenza war. Die Karpfen waren am laichen und standen in Flachwasserbereichen die nie so flach waren, dass die Körper nur zur Hälfte mit Wasser bedeckt waren. Das Wasser war so flach, dass wir mit dem Motor bzw. mit den Rudern keine Chance hatten uns fortzubewegen. Also im Stiele eines Gondulaire uns durch Felder gewuchtet. Hier sollen unsere gesuchten Waller stehen? Ja, sie standen mitten zwischen den Karpfen und man konnte sie schon aus einiger Entfernung sehen. Adrenalin pur, denn Wallerfischen auf Sicht war für mich eine neue Erfahrung. Als Köder kamen 45gr. Blinker, Monsterspinner und Gummiköder zum Einsatz. Den Köder einen halben Meter von dem Maul platziert und das Wasser explodierte. Unglaublich! Den Fisch zu finden war nicht besonders schwer, aber den Fisch auch ins Boot zu bekommen war ein schwieriges Unterfangen, denn neben riesigen Krautfeldern gibt es ja auch noch unzählige Bäume (ehemals Olivenbaumplantagen) im Wasser. Ein gehakter Fisch musste durch die Bäume dirigiert werden und öfters verwickelte sich die Schnur auch um die Bäume. Verloren haben wir auf diesem Weg jedoch nur einen Waller, jedoch wäre dieser wahrscheinlich der größte Waller in unserem Urlaub gewesen. Aber jetzt zu unseren erfolgreichen Drills. Bereits am ersten Tag konnten wir mehrer Waller ins Boot bringen und die Grenze von 2-Metern konnte ich bereits am ersten Tag knacken. 206 Zentimeter maß direkt mein erster Fisch des Urlaubs und er ging auf einen 45gr. Blinker. Man konnte den Waller aber fast alles vor das Maul werfen, es knallte bei fast jedem Köder. In den ersten Tagen konnten wir Waller zwischen 90 und 206 Zentimetern fangen und wir entschlossen uns den nächsten Tag auf dem Fluss Segre zu verbringen. Die Bedingungen waren am Vorabend fast erschreckend schlecht, denn der Fluss hatte fast kein Wasser und ein Befahren des Flusses mit dem Boot erschien unmöglich. Am nächsten Morgen glaubten wir unseren Augen nicht, der Wasserstand war trotz absoluter Trockenheit über Nacht sprunghaft angestiegen. Die braune Brühe war eigentlich ein Traum und wir konnten es gar nicht abwarten unser Boot ins Wasser zu lassen. Aber was war los? Nichts! Nach gut der Hälfte der Strecke hatten wir nicht einen Biss verzeichnen können. Erst in der letzten Hälfte der Strecke wurden die Waller aktiver und die ersten kleineren Waller konnten nicht mehr widerstehen. Viele attackierten den Köder jedoch nur kurz und konnten erst gar nicht gehakt werden. Einer der letzten Würfe auf unserer Tour brachte den ersten richtigen Waller an die Angel unseres Guides Claude. Nach unglaublich hartem Drill in der starken Strömung kam der Waller in meine Griffweite und einem kleinen Klaps auf den Kopf schoss er erneut davon und Claude musste hart gegenhalten. Plötzlich gab es einen Knall und es flogen mehrer Teile der “unzerbrechlichen“ Spinnrute durch die Luft und der Fisch verabschiedete sich. Fränky hatte durch ein Teil der Rute eine blutende Wunde am Oberschenkel und wir durften erleben, wie es sich anhört wenn ein französischer Guide seinen Rutenlieferanten über die Qualität seiner Ruten aufklärt. Joachim und Andy waren auf Grund der guten Bedingungen am Abend auch am Ufer des Flusses unterwegs und haben es besser gemacht. Sie haben die steigende Beißlust der Waller zum Abend hin voll ausnutzen können und haben teilweise Doppeldrills erleben dürfen. Am nächsten Morgen entschieden wir uns spontan dazu mit dem Boot in Flachwasserbereiche zu fahren und den Karpfen nachzustellen. Die Ergebnisse der Karpfenangler am Ufer waren sehr gut. Wir also mit dem Boot zu den Karpfen gefahren, statt zu warten bis Sie Karpfen an irgendeinen Uferplatz kommen. Ein paar Boilies ins Wasser und jeder eine Rute mit Boilies raus. Auch was wir jetzt erlebten durften war unglaublich. In nicht ganz drei Stunden konnten wir sieben Karpfen fangen und der kleinste brachte 28 Pfund auf die Waage. Vier der Karpfen knackten die 30-Pfundgrenze und der Schwerste hatte 35,5 Pfund. Die Uferangler beobachten unser Treiben aufmerksam durch Ferngläser und konnten das was sie sahen nicht wirklich glauben. In den letzten Tagen konnten wir weitere gute Fische landen, jedoch ließ die Stückzahl etwas nach. Andere Wallerangler sprachen uns täglich auf unsere super Ergebnisse mit der Spinnrute an und ein englischer Gast im Camp glaubte unseren Erzählungen nicht ganz. John stellte den Wallern mit Köderfischen nach und hatte in dieser Woche keinen Waller landen können. Etwas überrascht waren wir am nächsten Morgen, als wir hinter einer Insel im Flachen unserer englischen Freund entdeckten und er einen Blinker an der Rute hatte. Wir kurz zu ihm gefahren und ihm einige Drillinge, Sprengringe und Wirbel gegeben, da er seinen Blinker im handelsüblichen Zustand gelassen hatte. Er tauschte dankbar alles aus und machte mit dem Spinnfischen weiter. Nur wenige Minuten später hörten wir ein wildes “help me please“ über den See schallen. John hatte seinen ersten Waller am Haken und wir halfen ihm bei der Landung. Es war ein guter Fisch von 189 Zentimeter und nach den Fotos zog es John zurück ins Camp. Als wir später dort ankamen wartete John bereits mit gekühltem Bier auf uns und wir haben erstmal auf den Fisch angestoßen. Er sagte uns, dass seine Freunde in England im nicht glaubten, dass er den Waller mit der Spinnrute gefangen hat. Nächstes Jahr kommt er wieder und dann nur mit der Spinnrute im Gepäck. Zum Abschluss bleibt zu erwähnen, dass wir die Zander dieses Jahr ignoriert haben. Lediglich ein Monsterzander vergriff sich an einem Gummifisch der nicht viel kleiner als er selbst. Eines ist uns auf dieser Tour klar geworden, der Mai ist wahrscheinlich der beste Monat zum Spinnfischen auf Waller und wir werden nächstes Jahr wieder im Mai in Mequinenza sein. Unser Dank geht an unsere super Mitangler Joachim und Andy, sowie an Jürgen Stegherr und sein Team für eine super Organisation und das super Appartement. Der Flug zurück war etwas länger, da wir über eine Stunde über Bonn kreisen durften, da der Flughafen wegen des Sturms zeitweise gesperrt war….. Bericht von Marc Supe, 30. Dezember 2005 20:19 Uhr (CET)


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