„Spinnköder mit Fanggarantie!

Gibt es tatsächlich Kunstköder mit Fanggarantie? Haben Sie nicht auch schon einige äußerst fängige Kunstköderfavoriten? Vielleicht sind Sie auch schon an bekannt…

…erfolgreichen Modellen verzweifelt… Ich auch! Spinner sind wahrscheinlich nach wie vor die beliebtesten Kunstköder Deutschlands. Sie bezeichnen sogar mit ihrem Namen eine ganze Angelart: Das Spinnfischen! Der einfachste Köder überhaupt… Ich denke, es gibt kaum einen Spinnfischer, der nicht einige Spinner in seiner Kiste hat oder zumindest ein paar Räuber mit ihnen überlistet hat. Fast immer sind sie der Einstieg in die umfassende Welt des „Spinnens“. Grund dafür ist ihre äußerst einfache Handhabung und „fest eingebaute Attraktivität“. Ihre Handhabung und „Grundfängigkeit“ ist so einfach wie fast bei keinem anderen Spinnköder. Blinker könnte man noch einbeziehen, weil auch sie ein hohes Maß an Fängigkeit bei einfachem Auswerfen und Einziehen besitzen. Können Sie sich vorstellen, dass ich Spinner trotzdem nicht so sehr mag? Stehen die Raubfische am Grund, so gibt es noch einen äußerst fängigen Köder, der vielleicht noch besser zu werfen ist! Marek Pokutycki hat diese Wurfwunder konstruiert. Ausgehend von den amerikanischen Cycadas, die insbesondere für die Bootsangelei mit zwei Haken konzipiert wurden, hat Marek speziell für seine Uferangelei eine Weitwurfvariante gebaut. Ich denke, es ist der Kunstköder mit den besten Weitwurfeigenschaften überhaupt! Wie Spinner auch besteht die einzige Schwierigkeit darin, den attraktiven Lauf des Köders durch eine gefühlvolle Rute zu kontrollieren. Vibriert der Köder, fängt er auch… Die totale Fängigkeit eines Köders Häufig reicht es nicht aus, einen alten, erfahrenen Raubfisch mit der „Grundfängigkeit“ eines Köders zu überlisten. Viele Räuber sind nicht umsonst recht alt geworden. Sie stürzen sich nicht auf jeden Köder, der vor ihrer Nase vorbeisurrt. Gerade schwierige Fische brauchen „das gewisse Extra“, das sie doch noch aus der Reserve lockt! Die totale Fängigkeit eines erfolgreichen Kunstköders setzt sich aus vielerlei Faktoren zusammen. So muß der Köder selbstverständlich geeignet sein, den potentiellen Fangplatz überhaupt zu erreichen! Dann muß er die Reize aussenden können, die der erwünschte Räuber gerade wahrnehmen kann und auch so attraktiv findet, dass er attackiert. Fängige Farben, Größen, Konsistenz und Wurfeigenschaften eines Köders können wir als Angler von anderen erfolgreichen Kollegen erfragen oder abgucken. Trotzdem ist uns der Erfolg dann noch lange nicht sicher! In der von mir definierten „Grundfängigkeit“ steckt auch eine vorgegebene Grundbewegung des Köders, die jedoch nicht den vollen Reiz eines Erfolgsköders ausmachen muß. Zusätzlich ist bei vielen Ködern der Angler in hohem Maße gefordert. Erst durch sein Können wird die Grundbewegung eines Spinnköders so verbessert, dass die „totale Fängigkeit“ erreicht wird. Das Schlüsselwort heißt „Köderführung“! Das Spinner-Prinzip ist einfach: An eine vielversprechende Stelle auswerfen, absinken lassen, ruckartig anziehen (das Spinnerblatt soll ja rotieren) und langsamst einkurbeln. Die Variationsbreite der Präsentationsmöglichkeiten ist relativ gering. Eine große Verbesserung des Fangerfolges durch die Köderführung ist dabei nur sehr bedingt möglich. Einfaches Blech hat mehr als eine gute Grundfängigkeit Anders ist das schon beim Blinker, der für mein Empfinden auch noch zu den einfacheren Kunstködern gehört. Blinker besitzen zwar auch schon ein hohes Maß an Fängigkeit mit dem beschriebenen „Standardprogramm“ (auswerfen, absinken, einkurbeln), können jedoch schon vielfältig aufreizend präsentiert werden. Eine deutlich höhere Fängigkeit bekommt er dadurch, daß er wirklich „krank“ gemacht wird. Die Kombination aus aufreizenden Sinkphasen, kurzen, aber rasanten Fluchten und anschießend wieder normalen Schwimmbewegungen (gleichmäßiger Zug) wecken auch die Neugierde ausgebuffter Hechte. Blinker haben also ein deutlich höheres Maß an Fängigkeit, wenn man sie mit variantenreicher Köderführung präsentiert. Als ich mit der Spinnfischerei meine ersten Gehversuche startete, warf ich den guten alten EFFZETT einfach aus und zog ihn wieder ein. Auch meinen allerersten Hecht „überlistete“ ich mit dieser eher zufälligen Präsentation in einem kleinen Fluß. Im Nachhinein muß ich diesen Fang wohl eher als glücklichen Zufallstreffer abhaken. Erst viele Jahre später lernte ich, die wirklich guten Fangmöglichkeiten des Blinkers wirklich herauszukitzeln. Ich lernte, dass der Blinker besonders in den langsamen Sinkphasen an straffer Schnur attackiert wird. Klar, dass ich diese jetzt immer bewusst in meine Präsentation einbaue! Auswerfen, absinken lassen, ruckartig anziehen (vielleicht auch mehrere Zupfer hintereinander) und anschließend eine Sinkphase (an straffer Schnur zwecks Verzögerung), die bis auf den Grund erfolgen kann. Mit einer vergrößerten Variation der Zugbewegung konnte ich meine Fangergebnisse um ein Vielfaches steigern. Erfreulich für den weniger versierten Angler ist die Tatsache, dass dies ohne große Bewegungskoordination und Geräteabstimmung deutliche Verbesserungen in der Fängigkeit bewirken kann… Wobbler haben viele eingebaute Fangfaktoren… Wobbler bilden ein riesiges Feld im Kunstköderspektrum. Meist liegt die größte Schwierigkeit darin, ein fängiges Modell auszuwählen. Durch die Konstruktion sind eine Grundbewegung und Taucheigenschaften vorgegeben. Bei vielen Modellen lässt sich jedoch auch die eingebaute Fängigkeit noch durch aktive Köderführung deutlich verbessern. Spielen Sie mit den jeweiligen Eigenschaften! Jeder Wobbler hat eine maximale Lauftiefe, um die herum man den Wobbler tanzen lassen kann. Schwimmende Wobbler sollten immer wieder Steigphasen, Sinker auch Sinkphasen und Supender aufreizende Stopps im Lauf haben! Viele Köder brauchen „Taktgefühl“ (sind ohne große Grundfängigkeit) Sogenannte Jerk-Baits gehören zu den Ködern, die viel Taktgefühl benötigen. Das Gerät muß hier meistens gut auf den Köder abgestimmt sein, um diesen attraktiv bewegen zu können. Äußerst selten reicht es bei Jerks aus, diese mehr oder weniger monoton durch´s Wasser zu ziehen. Es kommt für die Fängigkeit des Jerk-Baits meist sehr darauf an, wie er zur Bewegung animiert wird. Viele Jerks brauchen einen bestimmten „Tanzrhythmus“, der mit der richtigen Angelrute erzeugt wird. Erst so erzeugen sie ihre echten Killerqualitäten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. die sogenannte „Walk-the-dog-action“ (Zickzack-Kurs) durch´s Wasser (Oberflächenköder auf dem Wasser) wahre Wunder bewirkt. Oft gilt: je weiter der Köder zur Seite ausbricht, desto attraktiver ist er. Wenn er in diese Regelmäßigkeit hinein „kleine Schwächen“ zeigt und der perfekte Takt unterbrochen wird, fängt er super.Dieses „je weiter“ erreicht man mit der richtigen Taktfrequenz, die man erfühlen und erlernen muß. Zur Unregelmäßigkeit im Lauf muß man sich mit viel Konzentration zwingen! Vielleicht haben Sie sich selbst schon dabei erwischt, wie Sie gerade im „Takt“ unterbrochen wurden und genau dann den erwünschten Biß bekamen? Das ist kein Zufall! Glider sind ähnlich einem Pendel, das in beiden Endpositionen der Pendelkurve beschleunigt werden muß. Das ist häufig nicht einfach! Man kann sich das vorstellen wie ein Kind auf der Schaukel. Gebe ich ihm im höchsten Punkt den Schubs, so schaukelt es weiter hoch oder sogar höher. Wie bei der Schaukel muß dieser Schubs außerdem gefühlvoll und angepasst erfolgen, um dem Objekt ein Maximum an Energie mit auf den Weg zu geben! Bei Jerks benötigt der Köder auf beiden Seiten einen Schubs – sie pendeln nicht zurück. Für den optimalen Schubs ist deshalb auch eine angepasste Rute nötig. Ich bin sicher, dass bei diesen Ködern gewaltige Unterschiede im Fangergebnis zwischen geübten und weniger erfahrenen Anglern die Regel sind. Besonders einfache Jerks zum Üben sind die sogenannten ZALT und ZAM – Wobbler, die bereits bei normalem Zug eine hohe Grundfängigkeit besitzen, jedoch mit verbesserter Präsentation durch rhythmisches Zupfen ein deutliches „Mehr“ erzeugen. Auch normale Spinnruten sind geeignet. Achtung, lassen Sie sich nicht billigen Kopien in´s Boxhorn jagen – die laufen meist deutlich schlechter oder gar nicht! Schwieriges Gummi! Obwohl Gummiköder mit zu dem fängigsten Kunstködermaterial überhaupt gehören, sind viele eher schwierige Köder. Das Spektrum der Möglichkeiten ist gigantisch! Gummiköder mit eingebautem Bleikopf haben den Vorteil, dass sich der Angler nicht den Kopf über die richtige Zusammenstellung zerbrechen muß. Durch diese „Vorgaben“ ist allerdings auch die Einsatzmöglichkeit eingeschränkt – ähnlich wie bei Wobblern mit vorgegebener Tauchtiefe. Bei den klassischen Modellen, die aus Bleikopf und Gummikörper kombiniert werden, sind die Chancen und Fehlermöglichkeiten gleichermaßen groß! Mit Gummiködern kann ich in allen Wassertiefen viele wichtige Fangreize erzeugen. Die optimale Präsentation erfordert dafür ein Maximum an Ködergefühl und Bewegungskoordination. Wer einen Gummiköder unkontrolliert durch´s Wasser zieht, hat einen eher unterdurchschnittlichen Köder. Der Unterschied zwischen einem gut und einem schlecht präsentierten Gummijig kann viele 100 % betragen! Ich habe es oft erlebt, dass ein und derselbe Köder bei zwei Anglern nebeneinander einmal Fisch auf Fisch brachte, wogegen der zweite Angler über Stunden Schneider blieb! Erst mit kontrollierten Sprüngen vom Bodengrund, die immer wieder von langsamen Sinkphasen abgelöst werden, kommt der Erfolg. Der Angler ist gefordert! Stetes „Kontakthalten“ durch superstraffe Schnur, erkennen des Auftickens und die bewusste Unregelmäßigkeit in der Präsentation machen einen Räuber in der Nähe wirklich wild. Der Angler ist obendrein gefordert, weil er neben einer angepassten Köderführung auch den Köder quasi selbst „konstruieren“ muß. Viele Gummischwänze müssen in optimaler Weise mit einer großen Auswahl von Bleiköpfen kombiniert werden. Sollten Sie einem erfolgreichen Angler irgendwo über die Schulter schauen, so merken Sie sich nicht nur, welchen Köder er benutzt. Diese Erkenntnis beinhaltet leider keine Garantie, ebenfalls erfolgreich zu sein. Versuchen Sie auch zu verstehen, wie er diesen Köder besonders attraktiv präsentiert! Sollten Sie dieses Geheimnis nicht kennen, könnten andere, Ihnen vertrautere Köder deutlich erfolgreicher sein. Je „schwieriger“ ein Köder ist, desto größer ist häufig auch seine Fängigkeit in schwierigen Gewässern. Deshalb mag ich sie so sehr! Gummiköder besitzen zwar eine gute Grundfängigkeit – richtig gut werden sie jedoch erst durch die besonders attraktive Präsentation! (Einfache und schwierige Köder…) Bericht von Ulrich Beyer


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