Jeder kennt wohl das Problem: Man möchte kurzfristig Angeln gehen aber woher bekommt man auf die Schnelle gute Köder? Der nächstgelegene Angelladen hat zu oder ist unerreichbar weit weg.
Zudem ist eine Dose Würmer schnell verangelt und nicht gerade günstig. Auch das Graben im Garten bringt oft nicht den gewünschten Erfolg. Warum also nicht eine eigene Wurmzucht anlegen um so jederzeit günstige Köder zur Verfügung zu haben?
Da das Wetter die letzten Wochen wieder besser wurde und auch keine tiefen Frost-Temperaturen mehr zu erwarten sind, wurden ein Teil meiner Würmer in ein neues Sommerquartier umgesiedelt, was ich hier in 10 Schritten dokumentiert habe:
Das passende Behältnis
Zuerst sollte man sich Gedanken um ein passendes Behältnis machen. Eine 300L Wassertonne (mit Deckel!) aus dem Baumarkt erfüllt bestens die Ansprüche der Würmer an ihr neues zu Hause. Allerdings sollte das neue Wurm-Quartier gut durchlüftet sein und sich evtl. sammelndes Wasser muss abfließen können.
Hierzu bohrt man einige Löcher in den Boden der Wassertonne und einige an den Rändern im unteren drittel der Tonne.
Der Boden
Für den Bodenbelag sollte man ein luftiges und vor allen Dingen wasserdurchlässiges Material wählen, damit Wasser durch die Löcher im Boden entweichen kann. Die Bodenschicht sollte auch nicht zu hoch gewählt werden da die Tonne ja hauptsächlich mit, für die Würmer nahrhaftem Material, gefüllt werden soll. Hier reicht es den Boden mit einer ca. 2 cm hohem Schicht aus Komposterde locker zu bedecken. Um den Würmern auch in den unteren Bereichen der Tonne, in welchen sie sich gerade im Sommer gern zurückziehen, reichlich Nahrung anzubieten folgt eine ca. 10 cm hohe Schicht aus leicht verrottetem Material. Ich habe hier nasse, fast verrottete Blätter genommen, welche dann noch einmal mit einer dünnen Schicht aus Komposterde bedeckt werden.
Das Wurmfutter
Nachdem der Boden der Tonne fertig gestellt ist folg die eigentliche Hauptnahrung der Würmer – ein Brei aus in Wasser eingelegten Zeitungen oder Kartons. Hierzu füllt man einen Speiskübel mit heißem Wasser, legt darin einige Zeitungen und Kartons einen Tag lang ein und gießt dann das überschüssige Wasser durch ein Sieb ab. Zwischenzeitlich sollte der Brei immer mal wieder rumgerührt und ein wenig geknetet werden. Bei den Zeitungen und Kartons sollte man auf jeden Fall darauf achten, das weder Papier, noch Pappe lackiert oder anderweitig beschichtet sind.
Die Isolation
Nachdem der nasse Brei einige cm hoch in die Tonne gefüllt wurde folgt eine weitere Schicht aus fast verrotteten, nassen Blättern. Diese Schicht dient der Wasseraufnahme für die darüber liegenden Schichten bietet den Würmern Nahrung und vor allen Dingen Wärme.
Noch mehr Futter
Nun folgt ein wieder eine Schicht aus dem nassen Brei um den Würmern wieder etwas Nahrung zu bieten.
Um das Futter warm zu halten
Damit die Würmer nicht direkt an der Oberfläche fressen müssen und um ihnen noch eine zusätzliche Isolation zu bieten folgt nun wieder eine Schicht aus fast verrotteten Blättern.
Die oberste Schicht
Damit die isolierende Wirkung der Blätterschicht nicht verloren geht wird diese nun mit etwas Komposterde abgedeckt und leicht angedrückt.
Der Einzug
Nun folgt der Einzug der Würmer in ihr neues zu Hause. Die Würmer werden aus ihrem Winterlager auf die Erdschicht gekippt und vorsichtig verteilt. Hierbei sollte man besonders darauf achten das man keine Wurm-Eier oder gerade auch kleine Würmer zerdrückt.
Regen
Da die Tonne vor Witterungseinflüssen von außen durch einen Deckel geschützt wird, die Würmer aber etwas Feuchtigkeit mögen wird nun eine Schicht Zeitungen auf die gerade neu eingezogenen Würmer gelegt. Hierbei sollte man aber warten bis die Würmer alle in der Erde verschwunden sind, was in der Regel nur einige Minuten dauert. Die Zeitungen werden dann so lange mit Wasser begossen, biss sie völlig durchnässt sind. Als Alternative kann man die Zeitungen auch kurz in einen Eimer Wasser tauchen, sie in die Tonne legen und noch ein wenig nachgießen – je nachdem wie nass das eingefüllte Material schon ist.
Deckel drauf und fertig
Um sicherzustellen, das die Würmer nicht aus der Tonne verschwinden oder sich gar Vögel und Mäuse an ihnen laben sollte die Tonne auf jeden Fall gut verschlossen werden. Der Deckel muss evtl. noch durch Steine gegen Wind gesichert werden.
Nach ca. 4 Wochen sollte sich der erste Zuchterfolg einstellen. In der Zwischenzeit wird man unter der Schicht mit den Zeitungen immer mal wieder Wurm-Eier finden, weswegen man nie zu fest auf diese Zeitungen drauf drücken sollte. Um den Würmern auch weiterhin reichhaltig Nahrung anzubieten empfiehlt es sich die Tonne gleichzeitig als Kompost-Tonne zu nutzen. Wenn man hierzu keine Möglichkeit hat, genügt es auch in regelmäßigen Abständen etwas Zeitungsbrei auf die oberste Schicht zu gießen und diese dann mit etwas Komposterde und den Zeitungen zu bedecken. Als Ersatz für die in diesem Artikel erwähnten verrotteten Blätter lässt sich auch sehr gut Mist vom Bauern verwenden. Allerdings sollte man mit Mist etwas vorsichtiger umgehen, da gerade dieser im Sommer viel Hitze entwickelt was die Würmer, wenn es sowieso schon heiß ist, nicht sehr mögen und es durchaus zu einem Wurmsterben kommen kann.
Bericht von Karsten Kalweit – Alias FangDenFisch!
23. Oktober
Hello
melofo / 03.03.2012 um 18:04Muss man das nichts zu decken, die brauchen Luft, und die Futter ist mit Excremente von Kühe, Pferde, Ziege, Kaninchen, Schwein, dazu Biomüll (nichts mit Zitronensäure, nichts gekochenes Essen, nicht Fleisch, und keine Excremente von Hunde oder Katzen), mit den man bereit Compost, nach dem kann man die Wurmen geben.
Hallo,
ein sehr interessanter eintarg muss ich sagen ! Ich habe mirt auch eine wurmzuch angelegt, allerdings habe ich jetzt nach dem winter feststellen müssen das in meinem Maurerkrug keine würmer mehr sind.
Jannis Beyer / 19.03.2012 um 17:49Wenn überhaupt vereinzelnd schwache exemplare!
ich habe die würmer letzten sommer mit kaffeesatz gefüttert, und zum winter hin mit trockenem laub. Die erde hab ich immer wieder feucht gemacht und auch blätter nachgelegt. Ich bin ehrlich gesagt sprachlos gewesen als ich ebend festgestellt habe das keine würmer mehr da sind.
den krug hatte ich 3/4 mit erde von einer wiese gefüllt und mit einem eingeschnittenen bettlaken verdeckt. habe ich irgend was falsch gemacht ? hat da vielleicht jemand einen tipp für mich ?
ich hatte letzten sommer sogar schon nachwuchs und ca an die 30-40 große würmer im krug , die können doch nicht einfach weg sein .
Gut beschrieben
kraft / 29.03.2013 um 19:47Das ist ja alles gut und schön aber zerstört man nicht die ganzen Schichten wenn man sich Würmer fürs
Mario Bracht / 25.07.2014 um 21:00Wer eine Wurmzucht betreibt kann diese nun auch gerne (natürlich kostenlos)
Wurmzucht / 05.08.2015 um 17:42unter http://wurmpalast.de/wurmhumus-karte/
eintragen.
Das Projekt “Wurmpalast.de” dient der Information über Bodenverbesserung durch Wurmzucht und Wurmhumus:
http://wurmpalast.de/ueber-dieses-projekt/
Interessante Anleitung aber nicht jeder hat soviel Platz zur Verfügung.
Hier ist eine sehr gute alternative die kaum Platz benötigt:
http://www.google.de/url?q=https://www.youtube.com/watch%3Fv%3DD4xOLrGp1bo&sa=U&ved=0ahUKEwjg7cfBifvMAhVFLZoKHQ-BBnsQtwIIGQ&usg=AFQjCNG07Of9VmPxvRA2T9NKvoABXR_qlQ
Ich habe das ganze selbst in zwei Ausführungen. Aber ganz wichtig:
1. Stahlwolle verstopft den Schlauch, das Wasser bleibt stehen und alle sterben. Sehr unangenehm wenn man es nicht sofort merkt….
Deswegen einfach ein 2cm langes Stück Küchenschwamm in den Schlauch stecken und testen ob das Wasser fließt.
2. Dränage!! Ich habe den Boden des Eimers mit 3cm Rollsplitt bedeckt. So ist gewährleistet dass das Wasser ablaufen kann.
Mfg
Yann / 27.05.2016 um 22:26