Pro-Tipp: Raubfische lieben Tubes!

Geheim-Tipp: Tuben sind bei uns weitgehend unbekannt. Dass sie jedoch fangen, beweist nicht nur dieser Zander.

Sie sehen aus wie kleine Tintenfische und bewegen sich auch so – Tubenköder. Dietmar Isaiasch zeigt eindrucksvoll, dass nicht nur Meeresräuber verrückt auf die Gummischläuche mit Fransen sind, sondern auch Zander & Co. hemmungslos zubeißen.

Drück‘ auf die Tube

Ein Sprung nach links, dann wieder nach rechts und einen Moment später wieder nach links – völlig unkontrolliert bricht die Tube aus und fliegt dabei förmlich durchs Wasser. Bei jedem Treffer am Grund gibt’s einen dumpfen Schlag. Die dicke Gumminase erzeugt dabei gewaltige, weit wahrnehmbare Staubwolken. Anders als bei typischen Vertikal-Weichködern mit zotteligen Fransen am Ende, die wie mit einem Besen den Sand in auffälligen Wolken wegwischen, haben die Fransen bei Tube-Jigs keine große Bedeutung. Sie würden auch ohne Zotteln am Ende genauso effektiv sein. Mit ihnen sehen sie aber viel leckerer aus.

Geheim-Tipp: Tuben sind bei uns weitgehend unbekannt. Dass sie jedoch fangen, beweist nicht nur dieser Zander.

Tuben sind Hohlköder und vorbebleit. In ihrem Bauch befindet sich bereits ein Jighaken mit besonders geformtem Bleikopf. Dieser kegelförmige Jigkopf sorgt für den ganz besonderen Lauf – einen Lauf, den so kein anderer Gummiköder hinbekommt! Deshalb sind Tuben echte Geheimwaffen, wenn’s ums aktive Angeln mit Kunstködern geht. Es gibt sie in Miniausführungen von nur wenigen Zentimetern bis hin zu Monster-Tubes von fast 30 Zentimetern Länge. In den USA sind Tuben beim Schwarzbarsch- und Muskieangeln schon jahrelang der Hit.

Universell einsetzbar

Bei uns fristen die vorbebleiten Gummischläuche ein noch weitgehend unbekanntes Dasein. Zu Unrecht, wie ich finde. Nur weil kein Wackelschwanz am Ende hängt, muss dieser Weichplastikköder längst nicht schlechter sein als ein Gummifisch. Ganz im Gegenteil: In vielen Fällen reißt die Tube alles raus und fängt die schönsten Fische – besonders an Tagen, wenn wackelige Shads versagen.

Tuben können vielseitig eingesetzt werden. Von oben nach unten: am herkömmlichen Bleikopf, mit innenliegendem Jigkopf (Tube-Head oder Kegel-Jig) und am krautgeschützt montierten Offset-Haken.

Das tolle an der Tube: Man kann sie auf unterschiedliche Weise am Haken befestigen und sie somit universell einsetzen. Sticht man den Haken des Bleikopfs von außen durch die Tube – wie bei jedem herkömmlichen Weichköder auch, so erhält man einen perfekten Köder zum Zupfen und Vertikalangeln. Die Tube wird sich dabei wie ein traditioneller No-Action-Shad bewegen und nur beim Auftreffen auf dem Gewässergrund ihre Fransen spreizen. Wer mit verkrauteten Gewässerabschnitten zu kämpfen hat, der kann die Tube – dank ihres hohlen Innenraums – prima mit einem unbeschwerten Offsethaken am Texas- oder Carolina-Rig angeln. Ausgezeichnet läuft die Tube auch, wenn man sie mit einem leicht beschwerten Offsethaken versieht und als typischen Softjerk knapp unter der Wasseroberfläche schlägt. Die letzte Alternative eignet sich hervorragend zum Angeln im Flachwasser oder über stark verkrauteten Bereichen bzw. Stellen mit viel Pflanzenwuchs. Richtig unwiderstehlich werden die Tuben aber erst, wenn man sie mit dem dafür vorgesehenen Kegel-Jig kombiniert. Dafür stülpt man die innen hohle Tube leicht zurück und schiebt den kegelförmigen Bleikopf bis ans Ende durch – so weit, bis der Bleikopf die Nasenwand von innen berührt. Dann stülpt man das Gummi zurück und drückt die Öse des Jighakens durch den Gummimantel, entwirrt die Fransen noch ein wenig und sucht sich eine Stelle, an welcher der Haken zwischen den Fransen einwandfrei herausschauen kann – fertig! Fast alle Hersteller bieten ihre Tuben bereits so aufgezogen und angelfertig mit den dazu passenden Bleigewichten an.

Absolut gerade aufziehen!

Es ist absolut fangentscheidend, dass die Tube gerade aufgezogen ist und nicht krumm wie eine Banane aussieht. Sie kann jetzt perfekt gejiggt, gezupft, einfach eingekurbelt und sogar geschleppt werden. Sobald Zug auf die Tube ausgeübt wird, schießt sie vom Boden steil empor wie ein flüchtender Beutefisch. Beim anschließenden Herabfallen segelt die Tube unkontrolliert in alle Richtungen zu Boden. Dabei streifen die Fransen über den Boden. Bei jedem Treffer am Grund wird nach der Erschütterung ordentlich Sand aufgewirbelt.

Die etwas futuristisch anmutenden Gummiköder verführen einheimische Räuber: Zander, aber auch Barsch und Hecht.

Anders als bei einem Jig, der stets dieselbe Flugbahn hat, macht die Tube unvorhergesehene Sprünge. Dies liegt an der nach hinten verlagerten Befestigungs-Öse, durch die die Tube eine längere Nase bekommt. Beim Anzupfen und Absinken ist sie einem anderen Druck ausgesetzt, was sich auf dieses für Tuben typische Schwimmverhalten auswirkt.

Barsche lieben Tuben! Dabei profitiert der Angler von der Ähnlichkeit der Tube mit einem rückwärts flüchtenden Krebs.

Tuben gibt es in vielen Größen. Je nach Größe, besser gesagt je nach Durchmesser, kann man schwerere oder weniger schwere Kegel-Jigs verwenden. Zum Forellenangeln nehme ich kleine Tuben von maximal 6 Zentimetern Länge. Habe ich Barsche im Visier, tun es 5 bis 10 Zentimeter lange Tuben. Zum Zander- und Hechtangeln verwende ich große, 12 Zentimeter lange Tuben, die auch kapitale Barsche, Schwarzbarsche, Ostseedorsche und norwegische Pollacks mögen. Für kapitale Hechte nehme ich Tuben ab 20 Zentimeter Länge.

Erfolgreiche Führung

Beim Texas- und Carolina-Rig lässt man die Tube samt Blei an nur leicht gestraffter Schnur zum Boden sinken und zupft das Rig dann mit kurzen Ruckbewegungen der Rute ein. Dabei sind die Pausen sehr wichtig. In der Regel dauern sie 2 bis 5 Sekunden nach jeder Zupffrequenz. So eine Zupffrequenz kann durchaus aus 3 bis 4 harten Schlägen mit dem Handgelenk bestehen, bevor die Tube zum Stillstand kommt und abtrudelt. Beim Softjerken mit Tuben sollte die Schlagfrequenz niedriger, aber länger und die Pausen dafür viel kürzer sein. Die Tube soll übers Wasser beziehungsweise knapp unter der Oberfläche gleiten. Je nach Gewicht des beschwerten Offsethakens taucht sie in den Pausen schneller und tiefer.

Ständiger Kontakt zum Köder

Beim echten Tubenfischen sowie beim Jiggen mit der Tube und Bleikopf außen montiert, wird das weiche Röhrchen an gestraffter Hauptschnur zum Boden begleitet. Nach dem ersten Grundkontakt – die Rute steht in einer 11-Uhr-Stellung – reißt mein Unterarm mit einem blitzschnellen Zug den Köder vom Boden empor. Dabei nehme ich über die Rolle gleichzeitig die freie Schnur auf und halte somit stets Kontakt mit der Tube – besonders wichtig in der Absink-phase zurück zum Gewässergrund. Nach dem Aufprall warte ich nicht lange, sondern starte erneut. Wer will, der kann der Tube im Abtrudeln noch leichte Schläge mit dem Rutenblank geben. Dadurch wird das Ausbrechen verstärkt. Bei jeder dieser Varianten muss man ordentlich auf die Tube drücken und Tempo machen. So wird der Gummischlauch zu einem perfekten Frühjahrs-, Sommer- und Herbstköder. Noch wichtiger als das Tempo sind die harten Schläge (wie beim Jerken) und die Pausen. Um den optimalen Lauf zu erzeugen und auch noch rasch den Haken setzen zu können, muss die Rute über ein steifes Rückgrat verfügen. Erst wenn die Tube richtig ruckt und zuckt, dann knallt’s.

Jetzt kommentieren: Welche Erfahrung haben Sie mit Tubes gemacht und welche Farbe fängt für Sie am besten?

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