Die (Un)sichtbarkeit ist ein wichtiges Thema bei Schnüren – insbesondere bei der Fluorocarbon-Schnur. Wie es mit der Sichtbarkeit dieser und anderer Schnüre ausschaut, hat Dr. Kurt Lucas sich einmal genauer angesehen.
Seit Jahren verwende ich lehrbuchgemäß ein Fluorcarbon-Vorfach beim Spinnfischen auf Meerforelle, Zander und Barsch. Meine Hauptschnur ist eine geflochtene Schnur, die ich möglichst dünn wähle. Da das Fluorcarbon-Material erheblich teurer ist, als eine normale monofile Angelschnur, wollte ich wissen, ob sich die erhöhten Ausgaben überhaupt lohnen. Also füllte ich ein Aquarium mit Wasser und habe darin sieben sehr unterschiedliche monofile und geflochtene Schnüre gespannt.
Um unterschiedliche Beleuchtungssituationen zu erreichen, verwendete ich einen Fotokarton, mit dem ich das direkte Licht bei der zweiten Belichtung ausblendete. Es ergaben sich tatsächlich deutliche Unterschiede zwischen direkten Licht und indirekten Licht. Wobei es in Angelsituationen der Normalfall ist, dass die Schnur diffus-indirekt beleuchtet wird.

Klar war, dass die fluoreszierende Brandungsschnur (1) in jedem Falle gut sichtbar ist. Meine normale Monofile (2) überraschte mich. Besonders bei indirekter Beleuchtung (unten im Foto) ist sie sehr gut sichtbar. Spannend wurde es mit dem Fluorcarbon (3). Es ist nicht ganz so unsichtbar, wie manche Hersteller uns glauben machen wollen. Immerhin ist das Fluorcarbon bei gleichem Durchmesser in jedem Falle erheblich geringer sichtbar als die normale Monofile. Die dünne Monofile (4) bestätigt die alte Erkenntnis: Je dünner die Schnur, desto unauffälliger ist sie. Die drei Geflochtenen (5, 6 und 7) sind immer gut sichtbar. Interessant ist es, einmal die Durchmesser der verschiedenen Schnüre zu beachten. Im direkten Vergleich mit Monofilschnüren von gleichem Durchmesser wirken geflochtenen Schnüre unter Wasser nämlich erheblich dicker und auffälliger.
- Monofile zum Brandungsangeln
0.35 mm, 9,3 kg Fluo Yellow - Normale Monofile
0,35 mm, 11,9 kg, braun - Fluorcarbon Vorfachmaterial
0,36 mm, 10,7 kg transparent - Dünne Monofile
0,16 mm, 2,7 kg leicht gelb - Geflochtene,
0,12 mm, 6,8 kg, grau - Geflochtene
0,15 mm, 7,9 kg, gelb - Geflochtene
0,10 mm, 5,9 kg, weiß
Als Ergebnis dieses Experiments bleibe ich weiter bei meiner Kombination aus Geflochtener mit einem Vorfach aus Fluorcarbon. Normale Monofile ist zwar zehnmal preiswerter, taugt aber nicht als Ersatz für Fluorcarbon, da sie unter Wasser einfach zu auffällig ist. Es gibt allerdings Meerforellenangler, die den Küstenblinker gerne direkt an die Geflochtene anknoten und auch nicht schlechter fangen. Mir gibt das Fluorcarbon-Vorfach einfach das gute Gefühl, vielleicht die eine kritische Meerforelle mehr zu fangen. Außerdem reist bei einem Hänger die Schnur zuverlässig an der Verbindungsstelle zum Fluorcarbon. Meine Geflochtene bleibt in voller Länge intakt.
Der vergleich hingt! Man sollte schon die Mono auch in transparent wählen.
MN / 03.03.2015 um 23:34da bleibt die frage ob fischauge das kleiche Lichtspektrum wie menschen haben ?
buddy / 05.03.2015 um 21:58