Trockenanzüge: Echte Lebensretter beim Angeln

Der Trockenanzug hält den Körper bei einem Sturz ins Wasser komplett trocken.

Sogenannte Trockenanzüge können Leben retten. Denn bei einem Unfall mit dem Kleinboot ist die größte Gefahr nicht das Ertrinken, sondern die Unterkühlung! Genau davor schützt nur ein Trockenanzug!

Als ich mir ein Angelkayak zulegte, stand für mich gleichzeitig fest: Ich brauche nicht nur eine Schwimmweste, sondern auch einen Trockenanzug. Nur er kann mich vor der tödlichen Gefahr durch Unterkühlung im kalten Wasser schützen. Doch so ein Trockenanzug ist nicht nur für Kajakangler interessant! Auch für Kleinbootangler im Süß- und Salzwasser ist er unverzichtbar, weil er beim Überbordgehen den Besitzer trocken hält, bis Hilfe naht.

Der Trockenanzug hält den Körper bei einem Sturz ins Wasser komplett trocken.

Wenn man noch nie einen Trockenanzug besessen hat, kann die Suche danach zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden. Die Anzahl der Anbieter mag zwar relativ übersichtlich sein, doch die Anzahl der angebotenen Modelle ist fast unüberschaubar, und die meisten Modelle sind immens teuer. Meine Suche führte mich zur Firma „Dry Fashion“ in Halstenbek bei Hamburg – dem vielleicht einzigen Trockenanzug-Produzenten in ganz Deutschland, der seine Produkte noch komplett in Deutschland fertigt. Ein Anruf in der Firma, ein freundliches Gespräch mit der Erläuterung meines Problems – und schon hatte ich einen Termin für ein persönliches Gespräch! Wo findet man das heute noch? Die Firma „Dry Fashion“ fertigt seit fast 30 Jahren hochwertige Trockenanzüge in Deutschland. 30 Jahre Erfahrung, die sich in den Produkten widerspiegeln. Die Palette reicht dabei vom einfachen Standard-Trockenanzug bis hin zum nach Kundenwunsch gefertigten. Trockenanzüge gibt es für die unterschiedlichsten Arten von Wassersport-Aktivitäten: Segler, Surfer, Kitesurfer und Wasserski-Enthusiasten vertrauen den Anzügen der Firma in Halstenbek bei Hamburg. Selbst Arved Fuchs war von den Produkten dieser Firma so überzeugt, dass er einst seine Arktis-Expedition „Icesail“ mit Kleidung von „Dry Fashion“ ausstatten ließ. Auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie vertraut deren Produkten.

Mit dem Trocki kann man sogar schwimmen, denn die Armmanschetten dichten die Ärmel ab.

 

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Ausschlaggebend für mich war das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und der gebotene Service. Dabei wird von den zehn Mitarbeitern höchster Wert auf Qualität gelegt. Das beginnt schon bei der Beratung. Nur so findet man schnell den passenden Anzug für den jeweiligen Einsatzzweck. Und sollte der Anzug später mal einen Schaden haben, wird er in der Regel innerhalb von 24 Stunden behoben. Das heißt, ein Anzug der die Firma wegen einer Reparatur erreicht, verlässt ihn in den meisten Fällen noch am selben Tag repariert. Denn meistens gehen benötigte Dinge dann kaputt, wenn man sie am dringendsten braucht: während der Saison. Und die dauert bei uns Anglern schließlich ein ganzes Jahr lang. Wer will schon einige Wochen warten müssen, bis man das gute Stück zurückbekommt? Bei der Firma „Dry Fashion“ werden zwei unterschiedliche Ausgangsmaterialien verarbeitet: Zum einen atmungsaktives „3-Lagenmaterial“ aus einer Schicht Polyester für den Tragekomfort, einer atmungsaktiven Membran aus Polyurethan (PU) und einer Außenschicht aus strapazierfähigem Nylon. Zum anderen gibt es auch Anzüge, die nur aus strapazierfähigem Nylon und einer PU-Beschichtung bestehen. Ich rate zu einem Anzug aus atmungsaktivem Material. Was man dabei aber nicht vergessen darf: Ein Trockenanzug hält grundsätzlich nur trocken und wärmt nicht! Deshalb ist Funktionswäsche als Unterbekleidung unverzichtbar. Um die atmungsaktiven Eigenschaften des Anzugs nicht zu beeinträchtigen, wird andere Bekleidung ausdrücklich nicht empfohlen!

Unter dem Trockenanzug muss Funktionswäsche wie dieser „Under-all“ getragen werden, um warmzuhalten und Schwitzwasser vom Körper wegzuleiten.

Die Ausstattung eines Trockenanzuges ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Taschen, Kapuze, ein sogenannter „Pinkler“ (was sehr praktisch ist) und Füßlinge sind empfehlenswert. Die Standard-Anzüge haben ab Werk Hosenträger für einen guten Sitz des Anzuges und Manschetten aus Latex, aber noch keine Füßlinge. Doch man kann sich ja seinen Anzug „selbst basteln“ bzw. die Ausstattung frei wählen. Alles, was praktisch machbar ist, kann auch umgesetzt werden. Darüber beraten die Fachleute bei Dry Fashion ihre Kunden ausführlich.

Regatta-tauglich

Ich möchte euch hier kurz meinen Anzug beschreiben. Ich habe mich für ein Modell aus der Serie „Regatta“ entschieden. Dieser Anzug ist aus atmungsaktivem 3-Lagenmaterial gefertigt. Die Füßlinge sind aus dem gleichen Material wie der Anzug selbst. Wichtig daher: Immer festes Schuhwerk über die Füßlinge anziehen. Ansonsten kann das Material beschädigt werden, und aus einem Trockenanzug wird ein Nassanzug. Die Nähte sind sauber gearbeitet und versiegelt. Die Frage der Manschetten für Hals und Arme war da schon schwieriger zu beantworten, weil jeder ein anderes Empfinden hat. Wenn man die Möglichkeit hat, die verschiedenen Materialien anzuprobieren, sollte man dies unbedingt tun. Bei „Dry Fashion“ wird einem diese Möglichkeit eingeräumt. Man kauft eben nicht von der Stange. Somit sind Kombinationen der Materialien kein Problem. Bei den Manschetten für Arme und Hals hat man die Wahl zwischen Latex und Neopren. Die Armmanschetten meines Anzuges sind aus Latex. Wer kein Latex verträgt, kann auch dafür auf Neopren zurückgreifen.

Maßgeschneiderte Trockenanzüge garantieren volle Bewegungsfreiheit beim Rudern und Angeln.

Nach Probieren von Latex- und Neoprenmanschetten für den Hals habe ich mich  für eine Manschette aus Neopren entschieden, weil es angenehmer ist. Ich habe mich auch für eine Kapuze entschieden, um bei Regen einen wind- und wasserdichten Schutz für den Kopf zu haben. Und was ich persönlich als ganz praktisch empfinde: Ich habe mir für dringende Bedürfnisse einen sogenannten „Pinkler“ einbauen lassen, um für das „kleine Geschäft“ nicht den ganzen Anzug ausziehen zu müssen.

Nach Gebrauch bitte abspülen

Bei der Pflege gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Wirklich wichtig ist, den Anzug nach jedem Gebrauch, besonders nach Gebrauch im Salzwasser, mit klarem Wasser abzuspülen und zum Trocknen aufzuhängen. In keinem Fall darf man den Anzug einfach nass in eine Ecke legen. Denn dann wird man keine lange Freude mit so einem hochwertigen Produkt haben. Manschetten aus Latex sollte man regelmäßig mit fettfreiem Silikonspray behandeln. Dadurch bleibt das Latex geschmeidig und reißt nicht so schnell ein. Für die Reißverschlüsse liefert „Dry Fashion“ ein Pflegemittel mit. Regelmäßig behandelt, bleiben sie damit leichtgängig wie am ersten Tag.

Test für den Ernstfall

Den Anzug habe ich für den Ernstfall getestet: mitten im Januar bei eisigem Wind aus Nordwest und 1°C kaltem Wasser! Den Dichtigkeitstest hat er ohne Beanstandung bestanden. Was mich außerdem überraschte: Selbst nachdem ich die Luft, die in dem Anzug nach dem Ankleiden war, über die Halsmanschette herausgepresst hatte, war immer noch genug Luft in dem Anzug, dass ich auf dem Wasser trieb. Dieser kleine Test fand in ca. 1,5m tiefen Wasser statt und es waren noch ein paar Freunde zur Sicherheit anwesend, weil ich extra dafür die Rettungsweste abgelegt hatte. Von der Kälte des Wassers habe ich durch die wärmende Funktionswäsche zumindest in der kurzen Testzeit nichts gespürt, so dass ich danach noch einige Stunden auf Hecht geangelt habe. Zur kalten Jahreszeit trägt man unter dem Anzug nämlich Funktionsunterwäsche plus einen etwas dickeren Fleece und im Sommer leichte Funktionswäsche. Dadurch wird die Atmungsfähigkeit nicht beeinträchtigt und Schweiß zuverlässig vom Körper wegtransportiert. Es gibt im Fachhandel spezielle „Underalls“, die man unter Trockenanzüge anziehen kann. Wichtig: Niemals Baumwollwäsche in so einem Trockenanzug tragen! Da ich den Anzug vor Kauf anprobieren konnte, weist er eine für mich sehr gute Bewegungsfreiheit auf. Gerade Kajakangler legen einen hohen Wert auf diese Eigenschaft, muss man doch den ganzen Tag paddeln und angeln. Durch Verstärkungen im Gesäß- und Kniebereich sind alle stark beanspruchten Stellen vor zu schnellem Verschleiß geschützt. Ich kann diesen Anzug nur weiter empfehlen. Er stellt für mich persönlich ein rundum praxisorientiertes Produkt dar, das mir eine gewisse Sicherheit auf dem Wasser gibt und meine Überlebenschancen im kalten Wasser deutlich verbessert. Das bedeutet aber nicht, dass man dank Trockenanzug auf die Beachtung sämtlicher Sicherheitsregeln sowie die Rettungsweste verzichten kann! Sicherheit hat auf dem Wasser, egal zu welcher Jahreszeit, immer Vorrang vor allem anderen!

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