L-Barbus barbus, E-Barbel, F-Barbeau
Laichzeit: Mai-Juni Hauptfangzeit: August-Oktober
Die Durchschnittsgröße beträgt 40 – 60 cm bei einem Gewicht von 1 – 3 kg. Kennzeichnungen für die Barbe sind der graugrüne Rücken mit helleren Seiten, der Bauch ist weiß und die Flossen graugrün bis rötlich. Die Barbe ist ein schlanker, langgestreckter Fisch mit großen Flossen. Das Maul ist unterständig mit wulstigen Lippen und vier Barteln.
Allgemeines: Die Barbe ist ein typischer Flußfisch. In starker Strömung, auf steinig-sandigem Grund, sucht sie, fast immer in Schwärmen, ihre Nahrung: Kleintiere und Fischlaich. Fang: An der Grundangel mit Laufblei hat man die beste Aussicht, die stets nur am Grund anzutreffende Barbe zu fangen. Als Köder eignen sich Tauwürmer, Käse, Speck und Maden. Tiefe Gumpen und hinter Wehren und Turbinen sind die besten Fangplätze.
Die Barbe – ein ausgezeichneter Sportfisch wieder auf dem Vormarsch
Text von Roland Fiedler
Aus anglerischer Sicht bietet die Barbe dem Angler einen sehr aufregenden Sport, der aber auch ein hohes Maß an das Können des Anglers voraussetzt. Wer mit einer Barbe an der Angel kämpft – und wenn es kleinere Exemplare sind – hat eine harte Prüfung zu bestehen. Sie gibt sich ausgeschlossen kämpferisch und gibt sich niemals geschlagen, bevor sie im Unterfangkescher sicher gelandet wird.
Es gab aber Zeiten, da war es in Deutschland um die Barbe ganz still. Die Gewässer hatten einen Grad der Verschmutzung erreicht, dass viele Gewässer öfters mal “kippten” und Fischsterben angesagt waren. Viele Fischarten kamen mit diesen Verhältnissen nicht zurecht, so dass Bestände immer weiter zurückgingen. Die Barbe verlangt aber ein einigermaßen intaktes Gewässer, und somit war es nur wenigen Anglern vergönnt, Barben zu fangen. Hier, in unseren Breiten, im Ruhrgebiet, war die Barbe – bis auf seltene Ausnahmefänge – lange “kein Thema”. Das Blatt hat sich Gott sei Dank gewandelt, die Gewässer wurden immer sauberer, und mit zunehmender Wasserqualität tauchten auch wieder vermehrt Meldungen von Barbenfängen auf. Erschwerend kommt hinzu, dass bei Besatzmaßnahmen die Barbe, bis auf wenige Ausnahmen, gar nicht auf den Besatzlisten stand. Daran hat sich bis heute leider nicht viel geändert, die Barbe verbreitet sich sozusagen aus eigener Kraft. Die Barbe hat aber viel Kraft, denn heute können Barben in vielen Regionen wieder direkt vor der Haustür gefangen werden.
Trotz der Verbreitung fällt die Barbe – besonders die kapitalen Exemplare – dem Angler aber nicht so leicht in den Unterfangkescher. Wer regelmäßig große Barben fangen will, muss sein Gewässer erforschen, gut beobachten, studieren, um es genau kennen zu lernen. Das nimmt viel Zeit und Geduld in Anspruch, zahlt sich aber garantiert bei zukünftigen Angeltagen aus. Auch sollte sich der Angler mit dem Verhalten der Barbe auseinander setzen. Das gelingt am Besten in kleineren Gewässern. In Flüssen mit klarem Wasser, nicht allzu großer Tiefe lässt sich die Barbe gut auf Kiesbänken oder zwischen Krautstraßen beobachten. Ein Beobachtungsplatz auf einem Baum ist die beste Position bei hellen Wetterverhältnissen.
Wie eingangs schon erwähnt, stellt die Barbe an den Angler übermäßige Ansprüche. Dies trifft aber auch auf das Gerät zu. Die Barbe ist ein mächtig kämpfender Fisch und stellt das Gerät auf die äußerste Probe. Das Gerät ist optimal kräftig auf die am Gewässer vorgefundene Situation auszurichten, muss von bester Qualität und in solider Verfassung sein. Dann sollte ein erfolgreicher Drill kein Problem sein und die Barbe wird sicher gelandet werden.
Bei allen Betrachtungen und Ansichten über das Angeln sollten wir Angler die Fische als Kreatur nie aus dem Auge verlieren und ihnen höchsten Respekt zollen. Artenreichtum belebt jedes Gewässer, ist Natur. Kochtopf und wirtschaftlich ausgelegte Besatzmaßnahmen dürfen hier nicht über “Sein oder Nichtsein” einer Fischart entscheiden. Die Barbe ist aus diesem Schattensein herausgetreten. Das macht Hoffnung, dass es anderen Fischarten auch gelingen wird!
vor Mai 2009