Karpfenangeln an der Oberfläche: Markus Pelzer verrät seine Taktik

Jetzt schwimmen sie wie U-Boote unter der Oberfläche, die dicken Karpfen. Da tauscht auch Markus Pelzer die Boilies gegen ein Brötchen. Denn das verspricht spektakuläre Bisse.

Fast jeder Angler hat sie schon gesehen. Spätestens im Juli, August, an warmen, sonnigen Tagen kann man in vielen Seen (aber auch in Häfen am Fluss) große, dunkle Schatten von großen Fischen an der Wasseroberfläche sehen. Vielfach stehen sie in ruhigen Ecken des Gewässers und genießen das warme Oberflächenwasser. In der Regel stehen sie sehr ruhig dicht unter der Oberfläche und bewegen sich nur ab und zu für einige Meter. An Nahrungsaufnahme ha­ben die Fische in solchen Situationen selten Interesse. Allerdings hat man zu diesen Zeiten auch selten die Chance, einen Karpfen am Grund zu fangen. Daher lohnt sich doch eher ein Versuch, die Fische an der Oberfläche zu beangeln. Entscheidend kann es dabei sein, wo sich die Karpfen an der Oberfläche sonnen. Ist die Wassertiefe nur sehr gering, kann es sehr gut möglich sein, dass ab und zu mal ein Karpfen die 1 bis 2 Meter zum Grund abtaucht und Futter aufnimmt. Ein auffälliger Hakenköder wie z. B. ein Neon-Pop Up dicht über dem Grund angeboten, ist eine erfolgreiche Variante dafür.

Vorher testen

Ansonsten ist ein Versuch genau in diesen Bereichen in den frühen Morgenstunden oder in der Nacht zu empfehlen. Sehr oft fressen die Karpfen dort auch. Stehen sie aber über tiefem Wasser, also in Bereichen, wo die Wassertiefe mehr als 5 Meter beträgt, wird man sie dort dann nahezu nie am Grund fangen. Die Karpfen an der Oberfläche auf Sicht zu beangeln, kann natürlich auch erfolgreich sein. Allerdings braucht man den Köder erst auszuwerfen, wenn man sieht, dass die Fische tatsächlich an der Oberfläche fressen. Werfen Sie ein paar Stücke Brötchen in die Nähe der Fische. Erst wenn diese gefressen werden, hat es Sinn, auch den Köder dorthin zu werfen. Das klappt allerdings auch nur, wenn keine Wasservögel auf das Futter aufmerksam werden. Ansonsten wird das Oberflächenangeln ohnehin zum Problem. Ganz wichtig: niemals direkt die Karpfen anwerfen – das würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit verscheuchen. Am besten überwirft man sie und zieht dann den Köder ganz langsam näher zu den Fischen. Ideal ist ein leichter Wind, der den Köder auf natürliche Art Richtung Karpfen treiben lässt. Fischt man nur in geringer Entfernung vom Ufer, kann man mit freier Schnur angeln. Bekommt man so das Brötchenstück nicht weit genug ausgeworfen, füllt man einfach ein paar kleine Steine in einen PVA Beutel. Zusammen mit dem Gewicht der Steine kann man dann sehr weit werfen – und hat dann völlig freien Kontakt zum Köder. Das ist meine bevorzugte Art, Köder an der Oberfläche anzubieten. Als Schnur nehme ich eine 0,30er bis 0,35er Monofile. Falls man ein Vorfach verwendet, sollte das auch nicht unbedingt dünner als 0,30 Milli­meter sein. Fluorocarbon-Schnur wäre eigentlich am besten geeignet, da es nahezu unsichtbar im Wasser ist. Denn gerade an der Wasseroberfläche sind Karpfen oft sehr scheu. Allerdings ist Fluorocarbon schwer und sinkt ab. Eine normale Monofile ist meiner Ansicht nach besser dafür geeignet. Besonders gut geeignet für Brotstücke ist ein Netzmaterial welches unter der Bezeichnung Arma-Mesh im Fachhandel angeboten wird. Das Netzmaterial ist im Wasser durch das aufquellende Brot nicht mehr zu erkennen. Den Haken (Größe 4 oder 2 ) braucht man einfach nur im Netzmaterial befestigen. So übersteht der Köder selbst die stärksten Gewaltwürfe. Ansonsten hilft der alte Trick, das Brötchen über Nacht in einem Plastikbeutel aufzubewahren. Es bekommt eine gummiartige Konsistenz und hält dadurch gut am Haken beim ersten Auswerfen. Man kann den Oberflächenköder natürlich auch „fest­stehend“ anbieten. Ein Durchlaufblei am Grund hält den Köder an der Oberfläche in Position. Das Vorfach mit dem Köder bekommt durch eine Durchlauf-Wasserkugel den nötigen Auftrieb. Das Vorfach sollte hierbei gerne mehr als ein Meter lang sein. Im Fachhandel gibt es ein fertiges System zu kaufen, das Zig-Rig. Dieses beinhaltet ein Durchlaufblei und ein Wasserkugelsystem. Das Zig-Rig ist eigentlich zum Anbieten des Köders im Mittelwasser gedacht, funktioniert allerdings auch bestens für Oberflächenköder. Der Karpfen hakt sich wie bei Festbleimontagen am Grund von selbst. Beim Angeln mit freier Leine muss natürlich ein Anhieb gesetzt werden. Man angelt schließlich auf Sicht – eine extrem spannende Facette des Karpfenangelns! Als Köder verwende ich am liebsten Brötchenstücke – die werden immer gefressen. Schwimmendes Hunde- oder Katzenfutter oder kleine Pop up-Boilies sind gute Alternativen als Oberflächenköder. Diese feststehenden Oberflächenköder funktionieren nach meiner Erfahrung recht gut für Graskarpfen. Normale Karpfen bemerken oft, dass mit dem Köder etwas nicht stimmt, da er nicht normal treibt.

Fische erkennen

Wichtig ist, dass man die ­Fische, die man an der Oberfläche sieht, auch richtig erkennt. Es können Karpfen, Graskarpfen oder auch Marmor- oder Silberkarpfen sein. Ein Versuch, letztere an der Oberfläche zu beangeln, ist also ziemlich aussichtslos. Daher sollte man wissen welche U-Boote man dort sieht. Graskarpfen lassen sich sehr gut an der Oberfläche fangen. Wenn man Karpfen an der Oberfläche sieht, sollte man diese auf jeden Fall sehr gut beobachten. Eine Pol-Brille hilft, genaue Einblicke unter die Oberfläche zu bekommen, wenn das Wasser klar genug ist. Meist bekommt man so den besten Einblick in den Karpfenbestand eines Sees. Sieht man immer nur Karpfen der 10 Kilo-Klasse und fängt auch immer nur diese Größe von Karpfen, so könnte dies ein deutliches Anzeichen dafür sein, dass es gar keine viel schwereren Karpfen in dem See gibt.

 Montage

1. PVA-Beutel: Soll der Oberflächenköder weit fliegen, wird ein PVA-Beutel mit Steinen gefüllt und für den Wurf eingehängt. Das PVA löst sich auf, die Steine fallen zum Grund. 2. Netz: Im Netz wie dem Arma-Mesh lassen sich Brötchenstücke gut anbieten. Haken einfach am Netz befestigen. 3. Schnur: Monofil von 0,30 bis 35 mm Durchmesser, wenn Vorfach, dann mindestens 30er Mono. 4. Haken: Karpfenhaken der Größe 4 oder 2, natürlich immer nadelspitz und schön stabil. [box_image_title imageurl=“/content/uploads/17112/Daiwa-Windcast-Carp-3.0lb-3.90m-10727.XL_.jpg“ title=“Unsere angeln.de-Kaufempfehlung“] Dünn, schnell, zielgenau und grosse Kraftreserven – das sind die Merkmale dieser Karpfenruten-Serie von DAIWA. Der schlanke Kohlefaserblank aus „Woven“ Kohlefaser macht nicht nur optisch einen hervorragenden Eindruck – kann man doch enorme Wurfweiten mit diesen Ruten erzielen. HIER geht’s zum Angebot [/box_image_title]

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