Das Silber der Meere – Meerforellenfischen auf Fehmarn

Bei der Ankunft empfangen uns Regen und stürmischer Wind.Nachdem wir unsere Unterkunft bei Fam. Hoeper bezogen haben, brennen wir doch auf den ersten Fischgang. Auf nach Flügge Sand.

 Dort angekommen weht uns eine kräftige Brise entgegen. Der Wind ist auflandig und hat ca. Stärke 6-7. Die Wellen sind auch nicht ohne und das Werfen mit der 8. Bass Taper, ist bei den Bedingungen Schwerstarbeit. Ich fische mit einer Flohkrebsimitation, die ich auf einen 6er Shrimphaken von Gamakatsu gebunden habe. Aber dazu später mehr in der Bindeanleitung (Bindeanleitung folgt in Kürze!). Ich fische mit einer 10,8 ft Rute in Aftma klasse 8. Zum Einsatz kommen Intermediat Poly Leader Vorfächer mit einer 0,25 Spitze und 2,70m Länge. Naja, wie schon gesagt, daß Werfen ist Schwerstarbeit und nachdem wir einige Stunden erfolglos gegen den Wind und die Wellen angekämpft haben, ziehen wir uns in unsere Unterkunft zurück. Vorher konnten wir uns aber davon überzeugen, dass es doch Fische gibt. Die Brandungsangler, die am Martinscup, der zur gleichen Zeit abgehalten wurde, teilnahmen, hatten doch einige Meerforellen und Dorsche landen können. Wir,das sind Karl Heinz,Mark,Paul, Gerd und meine Wenigkeit. Für den nächsten Tag ist etwas besseres Wetter angesagt und so legen wir fest, dass wir uns am Vormittag noch einige andere Strände anschauen und dann noch zu Udos Angelshop in Burg wollen, um das eine oder andere Material noch aufzufüllen.Unser Meisterkoch Gerd hat inzwischen etwas zu essen gezaubert und so können wir mit vollen Bäuchen vom Drill einer dicken Meerforelle träumen. Der nächste Morgen ist neblig und trüb. Wir fahren zuerst nach Staberhuk und Katharinenhof. Hier empfängt uns ein scheinbar unberührter Strand mit großen Felsen und Steinen im Wasser und umgestürzten Bäumen am Strand. Natur pur lädt zum Verweilen ein und es fällt uns schwer fort zu gehen. Nun noch schnell in Udos Angelshop. Udos Angelshop ist zwar nicht ganz auf Fliegenfischen eingestellt, aber man bekommt dort einige lokale Fliegenmuster zum Meerforellenfischen. Auch notwendiges Vorfachmaterial, fertige Vorfächer und so manches andere wichtige Utensil. Udo geizt auch nicht mit guten Tipps und gibt auch gerne Ratschläge für gute Angelstellen, denn die täglichen Fangmeldungen laufen auch bei ihm zusammen und dadurch ist man immer bestens informiert. Für den jenigen, der zum erstenmal nach Fehmarn kommt, empfiehlt sich die Anschaffung des Angelführer Fehmarn. In ihm werden die wichtigsten Strände detailliert beschrieben, so das man genaue Informationen über Sandbänke, Seegraswiesen, Tiefen – fängige Stellen und nützliche Tipps für Brandungsangler, Spinnfischer und Fliegenfischer zur Hand hat. Udo empfahl uns den Strand in Bojendorf und Westermarkelsdorf. Da die Ostsee zu dieser Jahreszeit(Frühjahr) noch sehr kühl ist mit 3,5 C, war Westermarkelsdorf eine gute Empfehlung. Da dort die 10m Tiefenlinie weit draußen liegt und der Strandbereich flach ist und sich dort das Wasser etwas schneller erwärmt. Also auf nach Westermarkelsdorf. Der Strand empfängt uns mit einem strahlend blauen Himmel und leicht gekräuseltem Wasser. Die Ruten raus und gefischt was das Zeug hält. Udo hatte uns nämlich verraten, daß die Meerforellen bestimmte Zeiten haben, in denen sie aktiv sind und Nahrung aufnehmen. Nach Udos Angaben, von 6,00 Uhr am Morgen bis ca. 9,00 Uhr. Zwischen 11,00 Uhr bis ca. 13,00 Uhr und am Nachmittag von ca. 15,00 Uhr bis 20,00 Uhr. Wir sahen gegen 17,00 Uhr die ersten Fische blitzen und Bingo um 17,30 Uhr der erste zaghafte Anklopfer auf einen Schwarzen Wooly Bugger, den Paul präsentierte. In der Zwischenzeit hatte Gerd mit der Grundangel schon eine stattliche Scholle und einen Butt gelandet. Es ist schon 18,00 Uhr durch und die Sonne senkt sich schon hinter den Horizont. Halt, war da nicht was? Ich strippe weiter meinen Flohkrebs ein und plötzlich der Biß. Ich habe die erste Meerforelle in diesem Jahr am Haken und schon biegt sich meine Rute. Der Fisch stürmt los. Welche Energie und Kraft der Fisch entwickelt. Langsam verkürze ich meine Schnur und ziehe die Meerforelle über den Kescher. Blitzblank liegt sie vor mir und strahlt mich mit ihren 59 cm an. Ich gehe zurück ins Wasser und fische weiter, man weiß ja nie, ob der Trupp nicht doch noch am Platz ist. Noch einige zarte Zupfer an den Ruten meiner Kollegen, aber es gelingt uns nicht noch eine zu landen. Am nächsten Morgen sind wir etwa 1 km weiter am Strand. Ziemlicher Wellenschlag und mächtig Wind. Karl Heinz startet einen Versuch mit der Spinnrute, die man immer im Gepäck haben sollte, wenn man als Fliegenfischer an der Küste ist. Einige Würfe später biegt sich auch schon seine Rute. Ein Dorsch hatte sich im trüben Uferwasser über den Küstenwobbler hergemacht. Das fängt ja gut an, denke ich, aber nachdem wir 2 Stunden erfolglos gefischt haben, frischt der Wind auf und es ist einfach unmöglich zu werfen. Wir wechseln nach Puttgarden, an den Strand links neben der Mole. Hier kann Gerd noch zwei Butt landen, die an den ausgelegten Wattwürmern gefallen gefunden hatten. Uns Fliegenfischern war trotz heftiger Bemühungen das Glück nicht hold. Die nächsten Tage sind mit ihrem schlechten Wetter nicht besonders förderlich für die Angelei. Wir wechseln häufig unsere Angelplätze, aber kein Fisch. Am letzen Tag fischen wir in Presen. Ein flacher Kiesstrand mit einer Seegraswiese und Tangfeldern – dicken Steinen, wie geschaffen zum Fischen. Am späten Nachmittag, der erste Biß auf eine Jultrae, die Mark an einer Sbirolinopose fischte. Nach einem kurzen Drill, steigt der Fisch aus. Weiter draußen kreuzen einige Angler mit ihren Bellyboats. Wir können beobachten, daß sie im tieferen Wasser Dorsche fangen. Sie fischen mit der Sinkschnur und fangen die Dorsche auf ca. 8m tiefe. Die Schatten werden schon länger und die Sonne senkt sich schon hinter die Deichkrone, als wir die ersten Fische, weiter draußen und außerhalb unserer Wurfweite, Jagen sehen. Allmählich sieht man sie auch in Wurfdistanz jagen. Ein zaghafter Anklopfer, aber ich kann diesen Fisch nicht Haken. Die Meerforellen beißen sehr spitz. Ich wate einige Schritte nach rechts und suche zwischen den Steinen einen Platz, an dem ich einen sicheren Stand habe, als im kaum knietiefen Wasser, eine Meerforelle zwischen meinen Beinen davon stürmt. Hier beweist sich wieder, daß der Fisch im Meer nicht weit draußen steht, sondern wie im Fluß die Uferregion aufsucht. Es macht Sinn, seine ersten Würfe noch vom Strand aus zu tätigen, bevor man ins Wasser watet. Man muß auch seine Fliege nicht soweit werfen, daß man ihren Aufschlag nicht mehr sieht. Vielmehr hält der Fisch sich in sehr kurzer Distanz zum Strand auf. Normale Würfe bis 20m reichen in der Regel aus. Empfehlenswert ist die Anschaffung einer Saltwater Taper oder eines Bass Taper Schnur. Ich ziehe diese Schnüre normalen WF oder Longbelly Schnüren vor, da sie einen nur ca.8m langen Gewichtsteil haben, wohin gegen WF und Longbelly Schnüre hier mit ca.11 – 14m aufwarten. Der Vorteil dieser Schüre liegt klar auf der Hand. Ich muß bei Wind, der an der Küste irgendwie immer vorhanden ist, nur diese 8m in der Luft halten. Dadurch habe ich einen besseren Kontakt zur Leine und kann so besser gegen den Wind arbeiten. Ein Intermediat Poly Leader und mindestens eine 0,25er Spitze runden die Sache ab. Bei ganz glatter See kann man auch einen Floating Poly Leader einsetzen. Ich ziehe den Intermediat Poly Leader vor, da er leicht in die Oberfläche einsinkt und dadurch auch vorsichtige Fische nicht vergrämt. Fliegen Muster, wie Garnele, Micky Finn, Wooly Bugger, Jultrae, und Sandaal Muster, gehören in die Schachtel. Warme Unterwäsche, eine Neopren oder Goretex Wathose, eine Watjacke mit Kapuze, Polbrille und ein Rucksack mit Thermoskanne für heißen Tee oder Kaffee und Verpflegung gehören neben dem übergroßen Watkescher zur Ausrüstung. Eine Rute in der Länge 9-10 ft und Aftma Klasse 7-8 mit einer Salzwasser festen Rolle und einem Fassungsvermögen von mindestens 100m Backing, eine Floating Saltwater Taper oder Bass Taper Schnur komplettieren unsere Ausrüstung. Sollten wir auf große Fahrt mit dem Bellyboat gehen, sollten wir hier auch einige wichtige Dinge beachten. Da es immer wieder durch Unvorsichtigkeit und falsches Einschätzen zu Unfällen und Einsätzen der Küstenwache und Rettungsdienste kommt. Die häufigsten Fehler werden gemacht, indem man sich zu weit vom Strand entfernt und man dann durch den ablandigen Wind, ein riesen Problem mit der Rückkehr bekommt. Auch sollte man sich durch eine Schwimmweste schützen. Ganz wichtig ist die Mitnahme eines Ankers und einer mindestens 20m langen Schnur. Auch eine Thermoskanne mit einem heißen Getränk sollte nicht fehlen, denn das Wasser kühlt einen sehr schnell aus, besonders wenn man auf Hilfe wartet. Das Handy sollte Wasserdicht verpackt sein, es hat schon so manchen vor einer unfreiwilligen Ozeanüberquerung bewahrt. Man sollte auch grundsätzlich die Windrichtung im Auge halten und bei ablandigem Wind sich nicht allzuweit vom Stand entfernen. Na dann holt es euch, daß Silber der Meere, es wartet auf euch.


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