Blinker und Wobbler – das sind die klassischen Kunstköder fürs Wolfsbarschangeln. Es geht aber auch modern und zwar mit Gummi. Henry Gilbey hat mit diesen Ködern so richtig abgeräumt und verrät Ihnen, wie und mit welchen Gummis man erfolgreich ist…
Sachte lupfe ich den schlanken Gummifisch an und lasse ihn an gespannter Schnur wieder absinken. Plötzlich ein Schlag in der Rute, der Anhieb sitzt, und ein heißer Tanz beginnt. Nachdem mein Gegner mehrmals Schnur von der Rolle gezogen hat, ist er ermüdet und gibt sich geschlagen. Vor mir liegt ein schöner Barsch. Nichts besonderes werden Sie vielleicht denken. Schließlich werden tagtäglich Barsche auf Gummiköder gefangen. Aber dieser Fang ist trotzdem außergewöhnlich. Denn es handelt sich dabei nicht um einen Flussbarsch, sondern um einen Wolfsbarsch. Und einen Wolfsbarsch auf Gummifisch zu fangen, ist für viele Angler außergewöhnlich. Denn meistens rückt man den Meerwölfen mit Blinkern oder Wobblern auf die Schuppen.
Aber warum sollte das, was auf Raubfische im Süßwasser funktioniert nicht auch Wolfsbarsche an den Haken bringen? Bei meinen Tests in der Brandung haben sich die Gummis bestens bewährt. Mit Gummiködern fängt man mindestens genauso gut wie mit den bewährten Blinkern oder Wobblern. Und in manchen Situationen sogar besser. Denn ein Weichplastikfisch lässt sich äußerst variabel einsetzen.
Vorlieben beachten
Allerdings knallen die Meerwölfe nicht auf jeden Gummifisch. Man muss die Vorlieben der Räuber kennen und sich bei der Gummiwahl danach richten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass schlanke Gummiwürmer und -fische wie der Slug-Go (von Lunker City) und der X-Layer (von Megabass) in 11 Zentimeter Länge die besten Ergebnisse bringen. Sie ähneln stark den bei den Räubern sehr beliebten Sandaalen und Tobiasfischen. Als Bleiköpfe verwende ich die Modelle von Storm und Berkley. Man sollte den Gummiköder mit einem Tropfen Sekundenkleber auf dem Jighaken fixieren.
Wer mit Gummiködern auf Wolfsbarsche angelt, braucht eine Rute, die zwei Voraussetzungen erfüllt. Sie muss genügend Kraftreserven besitzen, um einem kapitalen Räuber Paroli bieten zu können, und man muss mit ihr den Köder abwechslungsreich führen können. Schließlich liegt die Stärke der Gummis in ihrer Variabilität: Sie werden nicht monoton eingekurbelt wie ein Blinker, sondern lebhaft durchs Wasser geführt. Die Spinnrute sollte eine Länge von 2,40 bis 2,70 Meter haben. Ich verwende Spinnruten des japanischen Herstellers Tenryu (zu beziehen über www.mrfishjersey.com). Die Rolle wird nicht mit monofiler, sondern mit geflochtener Schnur bespult. Das Geflecht hat fast keine Dehnung. Dadurch hat man einen besseren Kontakt zum Köder und kann bei einem Biss schneller reagieren.
Wer einfach an den Strand geht und seinen Köder ins Meer wirft, hat schlechte Karten. Dann gleicht das Angeln der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Man sollte sich auf bestimmte Hotspots konzen-trieren. Das sind Kanten der Tidenströmung und ausgespülte Bereiche. Auch Rinnen zwischen größeren Felsen sind immer einen Versuch wert.
Wer immer nur mit Blinkern oder Wobblern gefischt hat, muss ein wenig umdenken. Denn bei Gummiködern fällt die Köderführung etwas langsamer aus als beim Blech. Man kurbelt die Gummis nicht rasant durchs Wasser, sondern führt sie mit leichten Zupfern der Rutenspitze. Dann imitieren sie ein kleines Beutefischchen, und die Wolfsbarsche können gar nicht anders als zuschnappen.
Gründlich absuchen
Wichtig ist, dass man alle Wasserschichten abangelt. Ich beginne zuerst in Grundnähe, dann arbeite ich mich ins Mittelwasser vor. Manchmal kann es sinnvoll sein, den Köder nah an der Oberfläche zu präsentieren.
Beim Wolfsbarschangeln darf man hängerträchtige Bereiche nicht scheuen. Schließlich stehen hier die Fangchancen am besten. Da kann es leicht passieren, dass der Köder festhängt und abgerissen werden muss. Aber Gummifische sind nicht so teuer wie Blinker oder Wobbler. Da reißen unlösbare Hänger kein so großes Loch ins Portemonnaie.
Übrigens beißen beim Jiggen an der Küste nicht nur Wolfsbarsche. Je nach Region gehen auch Pollacks und Lippfische an den Haken. Und diese Fische bieten eine willkommene Abwechslung zu den silbernen Kämpfern des Meeres.
Ich habe versucht vor dem Golf von Morbihan mit Wobbler auf Wolfsbarsch zu gehen. Das war absolut negativ. Gibt es dort keine Fische mehr oder hatte ich den falschen Köder?
Ronny / 15.07.2014 um 19:00moin, hat jemand schonmal auf die Kollegen in Cuxhaven geangelt.
Jörg Fischer / 20.08.2014 um 16:06