Regelgerecht am Start

Gleich zu Beginn der Hechtsaison stehen die Chancen sehr gut. Beachtet man dann noch ein paar Grundregeln, dann kann es nur einen erfolgreichen Start in die neue Saison geben.

Weihnachten und Geburtstag zusammen sind nicht so schön und so aufregend wie dieser eine Tag im Kalender eines Raubfischanglers: der Beginn der Hechtsaison im Mai. Damit ich erfolgreich in die Hechtsaison starte, habe ich sieben Regeln aufgestellt, die ich genau befolge. Wenn auch Sie sich an meine Erkenntnisse halten, dann dürfte Ihnen ein Auftakt nach Maß gewiss sein. Schwierige Gewässer befischen Gerade zum Saisonstart sind die Chancen auch in schwierigen Gewässern, die später nur wenige Fänge bringen, ausgezeichnet. Durch die Schonzeit haben die häufig beangelten Räuber die Haken und Angler vergessen, und das Gewässer wirkt wie neu besetzt. Sehr günstig für Uferangler ist der Umstand, dass der überwiegende Teil der Hechte jetzt auch noch nah am Ufer steht. Laichzeit ermitteln Jeder Saisonstart erfolgt unter etwas anderen Umständen als der zuvor. Die Erfahrungen des Vorjahres dürfen nicht uneingeschränkt übertragen werden. Wer die Wassertemperaturen ermittelt und festgehalten hat, kann objektive Vergleiche ziehen. Wie kalt ist das Wasser noch? Wie lange ist das eigentliche Laichgeschäft her? Echte Profis sondieren auch in der Schonzeit das Angelgewässer und beobachten das Laichschauspiel. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele wirklich große Fische ein gutes Hechtgewässer beherbergt. Die Bereiche, in denen man sie während der Laichzeit beobachtet, sind zum Saisonstart auch immer gute Angelbereiche, denn der Hecht bleibt auch nach dem Laichgeschäft noch etliche Tage dort. Achtung: Nach milden Wintern und einer ordentlichen Wärmeperiode im Frühling kann diese Phase jedoch zu Saisonbeginn schon überschritten sein. Warmwasser und Pflanzen suchen Die Zahl der Hechte in Ufernähe ist im Mai groß, aber sie verteilen sich nicht gleichmäßig. Die meisten Gewässer sind noch recht kalt und befinden sich in einer wichtigen „Aufwärmphase“. In dieser Zeit halten sich die Räuber wie ihre Beutefische in entsprechend wärmeren Gewässerabschnitten auf. Dort müssen wir fischen. Besonders lohnt es sich jetzt da, wo eine milde Brise aufs Land weht oder Oberflächenwasser seitlich am Ufer entlang gedrückt wird. Wichtig ist dabei, dass wir auch die Wassertiefen dicht am Ufer und die Struktur der Uferbeschaffenheit genau beachten. Gehölz und Pflanzenwuchs dicht am Ufer sind ideal – erst recht, wenn wir auch noch Wassertiefen von weniger als drei Meter vorfinden. An solchen Stellen fühlen sich alle Fische zum Saisonstart besonders wohl! Und hier dürfte Ihr Saisonstart besonders erfolgreich sein! Dem Angeldruck ausweichen Zu Saisonbeginn sind natürlich und verständlicherweise viele Angler unterwegs. Genau das kann aber zu einem echten Problem werden. Gerade dort, wo der Angeldruck sehr groß ist, lernen die Räuber an stark frequentierten Stellen äußerst schnell, dass die angenehm ruhige Zeit wieder vorbei ist. Ich staune immer wieder, wie schnell das funktioniert, und so heißt es jedes Jahr nach einigen Stunden oder Tagen guter Fänge: „Leergefischt!“ Natürlich ist das Quatsch, denn sonst würden wir ja im folgenden Jahr keine kapitalen Räuber mehr fangen können. Erfahrene Angler wissen auch um die Bedeutung eines guten Hechtbestandes und setzen Hechte, die nach dem Laichgeschäft noch nicht in besster Verfassung sind, wieder zurück. Die ausgezeichneten Hechtbestände in vielen holländischen Gewässern, in denen ich schon geangelt habe, sprechen für den Erfolg von „Catch und Release“. Aggressive Köder wählen Zu einer erfolgreichen Angeltour gehört – nicht nur im Frühjahr – ein guter Köder. Gerade jetzt sollten wir uns aber nicht zu sehr auf einen einzelnen Köder beschränken, denn trotz positiver Beißstimmung können die Räuber wählerisch sein. Eine Eigenschaft sollte aber alle Köder verbinden: sie sollten viel Aufmerksamkeit erregen. Heftige Bewegungen und Druckwellen, laute Geräusche und oft auch schrille Farben fangen jetzt besser. Es gibt eine ganze Reihe von Ködern mit diesen Eigenschaften. Hier sind meine Favoriten: Der Zalt-Wobbler(14 Zentimeter, sinkend) eignet sich besonders dann, wenn die Hechte schon in 1–2 Meter Wassertiefe stehen. Ruckartig geführt ist der Zalt äußerst gefährlich! An Natürlichkeit und Wendigkeit ist der Real Baitvon Castaic kaum zu überbieten. Er läuft sehr flach und ist ideal im Flachwasser bis 1 m Tiefe und in krautigen Bereichen. Der Bomber JointedJ15XFTB ist mir eigentlich viel zu klein. Im Frühjahr kommt der J15 aber ganz groß raus und fängt erstaunlich gut auch kapitale Hechte. Er hat ausgezeichnete Wurfeigenschaften. Wer ihn ab und zu ruckartig zupft und einen kleinen Stopp einbaut, fängt in Tiefen bis einem Meter bestimmt mit ihm. Unter den „Wachmachern“ ist der Floating Super Trap von Bill Lewisder Flachläufer. Diese äußerst lauten Rasselköder sind absolute Spitzenklasse, wenn die Hechte kurz nach dem Laichgeschäft aggressiv im Flachwasser auf Jagd gehen. Angeltiefe von 0,5–1,5 Meter. Der langsam sinkende Bull Dawg ist eine Art Riesen-Twister. Alternativ kann man auch zum Gummiwurm oder Bullfrogsgreifen. Diesen Köder kann man sehr variabel in verschiedenen Tiefen einsetzen. Im Frühjahr empfiehlt sich eine wellenförmige Führung in nicht zu tiefen Wasserschichten. Leichte Blinker wie der Loke-Blinkervon Falkfish in der dünnblechigen Ausführung sind im Frühjahr die erfolgreichsten Metall-Köder. Dicht unter der Oberfläche langsam, leicht gezupft geführt, entfalten sie ihre beste Wirkung. Ein Oktopus-Spinner Marke Eigenbau mit äußerst großem Spinnerblatt kombiniert mit einem großen Oktopus-Schleppköder hat mir im letzten Jahr wahre Sternstunden im Flachwasser beschert. Ähnlich fängig sind Bucktail-Spinner, die nicht nur im Flachwasser besonders kapitale Räuber überlisten. Angeltiefe: 0,5 bis 1,5 Meter. Oft werfen, zügig fischen Insbesondere zum Saisonstart beangle ich Großgewässer im „Schnellverfahren“, denn die Mehrzahl der Hechte ist sehr aggressiv und gut fangbar. Sicherlich wird dabei der eine oder andere Hecht übergangen, aber unter dem Aspekt der Effektivität ist die Devise „viel Fläche in wenig Zeit absuchen“ deutlich die erfolgreichste. Wo wir zuvor Fehlbisse bekommen haben oder Aktivitäten festgestellt haben, können wir später noch einmal nachsetzen. Dämmerung nutzen Es ist immer wieder erstaunlich, dass Raubfische trotz großer Beißlust und Aggressivität extrem ausgeprägte Beißzeiten haben. Wer sich den Angeltag einteilen kann, sollte unbedingt die wichtigsten Beißzeiten früh morgens und abends mitnehmen. Dann ist das Beißen häufig um ein Vielfaches besser als am Tage, je schöner das Wetter, desto ausgeprägter. Bei Schmuddelwetter und Wind sind die Übergänge eher fließend, und wir haben ganztägig gute Chancen. Wie die ersten Tage der neuen Saison genau aussehen und was sie bringen werden, wissen wir im Voraus natürlich nicht. Doch unter Beachtung der genannten Regeln und mit etwas Glück ist dann auch ein Fang dabei, der mehr Freunde bereitet als Weihnachten und Geburtstag zusammen…. Bericht von von Uli Beyer


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