Die Besten Tipps zum Quappenangeln mit Leber!

Herbstzeit ist Quappenzeit! Wenn die Wassertemperaturen unter 10 Grad Celsius liegen, beißen die Quappen!

Wenn die Quappen kommen, muss es schnell gehen. Nicht immer hat man sofort Köderfische oder Tauwürmer zur Hand. Dann hilft der Griff ins Kühlregal – und anschließend gehen die Quappen mit einem Leber-Haken K.O.!

Wenn die Blätter fallen und die Nebel aufsteigen, die dunklen Nächte länger sind als die trüben Tage, werden Quappenangler unruhig. Denn jetzt beginnt ihre Zeit: Quappenzeit!

Herbstzeit ist Quappenzeit! Wenn die Wassertemperaturen unter 10 Grad Celsius liegen, beißen die Quappen!

Die Quappe ist ein ganz besonderer Räuber in unseren Gewässern. Die einzige im Süßwasser lebende Dorschart lebt im Sommer sehr versteckt und wird meist nur zufällig gefangen. Aber wenn im Herbst die Temperaturen sinken, machen sich die Quappen auf zum großen Fressen. Denn im Winter steht kräftezehrende Laichzeit an und vorher wird nochmal gefressen, was an Fressbarem greifbar ist. Nicht nur Kleinfische, Larven und Gewürm aller Art, sondern auch Krebse und Wasserasseln, ja selbst zur Überwinterung ins Gewässer gewanderte Frösche werden in ihren Verstecken aufgestöbert und verschlungen.

Wanderung beginnt

Je nach Gewässer und Wassertemperatur beginnen die Quappen zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar, zu ihren Laichplätzen zu wandern. Oft sind es die kleineren Männchen, die die Laichwanderung einläuten. Die größeren Weibchen machen sich erst später auf den Weg. Viele haben schon von den großen Quappen in der Oder gehört oder gelesen, die dann gefangen werden. Hunderte Angler pilgern immer wieder an den Grenzstrom zwischen Polen und Deutschland, um eine dieser Großquappen von 70, ja manchmal sogar 80 Zentimeter zu fangen.

Wurm fängt immer. Der Tauwurm ist ein zuverlässiger Quappenköder. Leider hat man ihn nicht immer zur Hand.

Aber auch die anderen Flüsse Nord- und Mitteldeutschlands haben ihre Quappenbestände: Elbe, Havel, Weser mitsamt ihren großen und kleinen Nebenflüssen haben gute Quappenbestände, die allerdings nur selten mit den Fischgrößen in der Oder mithalten können und daher weniger Beachtung in der Angelpresse gefunden haben. Dennoch lohnt sich auch dort das Quappenangeln. Die Quappe ist zwar ein Raubfisch, aber in vielen Gewässern dennoch kaum mit Kunstködern zu befischen. Lediglich in den Alpenseen und in Skandinavien hat sich eine Pilkangelei entwickelt, bei der ein Pilker mit einer kurzen Mundschnur samt Naturköder bestückt wird. Damit wird auf Quappen gepilkt, wobei der Pilker nur die Funktion eines Lockmittels hat, während der eigentliche Biss auf den Naturköder an der Mundschnur kommt.

Meist mit Naturköder

In Flüssen und Bächen ist es schwierig, die Quappen mit Kunstködern zu beangeln. Hin und wieder gelingt es zwar, die Quappe an einen langsam geführten Gummiköder am Grund zu verleiten, aber meist sind das Beifänge beim Barsch- oder Zanderangeln. Die meisten Quappen werden immer noch klassisch beim Ansitzangeln mit Tauwurm, Köderfisch oder anderen tierischen Ködern gefangen. Vor allem im Winter ist es schwer, Köderfische zu bekommen. Und auch längst nicht jeder Angler wohnt nahe beim Angelladen, um bei Bedarf schnell Würmer zu kaufen. Die Quappen beißen aber auch auf andere leckere Happen. Zum Beispiel ist Leber ein sehr beliebter Köder bei den Räubern.

Befestigungs-Problem

Allerdings lässt sich die weiche Leber nicht gut am Haken befestigen, schon gar nicht wenn die Strömung dem Köder zusetzt oder Hunderte hungriger Wollhandkrabben nur auf Futter warten. Die Lösung für dieses Problem bietet eine Damen-strumpfhose. In kleine Rechtecke geschnitten wird die Leber dort in die Mitte gelegt, alle vier Ecken zusammen genommen, straff gezogen und zusammengebunden. Durch das feine und dehnbare Gewebe drückt die Leber nach außen und bildet einen verführerisch lockenden Brei. Der Vorteil ist, das unser Haken bei dieser Methode oft gar nicht im Fischmaul greifen muss. Die Quappe hat feine Zahnreihen an Ober und Unterkiefer und diese verhaken sich im feinen Gewebe der Feinstrumpfhose um unseren Köder. Quappen fängt man ab November in der Dämmerung bis spät in die Nacht. Dabei spielen die Außentemperaturen keine große Rolle. Ich habe Quappen bei 12 Plusgraden und bei 15 Grad unter Null gefangen. Wichtig ist die Wassertemperatur, die deutlich unter 10 Grad liegen sollte. Bei 3 bis 6 Grad Wassertemperatur laichen die Quappen, und so sind sinkende Temperaturen für diesen Fisch das Zeichen, sich auf den Weg zu den Laichplätzen zu machen. Man benötigt eine Feinstrumpfhose, eine scharfe Schere und Leber – entweder vom Hühnchen oder von Quappen selbst. Die Strumpfhose wird mit der Schere in kleine Quadrate von fünf bis sieben Zentimeter Kantenlänge geschnitten. In jedes Quadrat gibt man eine Portion Leber passender Größe. Die Portionsgröße muss man durch Probieren ermitteln! So kann man sich einen Ködervorrat für mehrere Nächte bereits zu Hause auf Vorrat binden und einfrieren. Dank Strumpfhose hält die Leber selbst bei Weitwürfen bombenfest am Haken. Die Hakenspitze sollte aber frei liegen! Extra-Tipp: Für zusätzliche Witterung kann man auch in den Futterkorb eine Portion Leber stecken und mit einem Zahnstocher feststecken.

Feeder-Rute top

Am liebsten angle ich auf Quappen mit stabilen Feederruten. Allerdings funktioniert diese Methode auch nur solange, wie die Nächte frostfrei sind, denn sonst bildet sich an den kleinen Ringen der Feederspitze schnell Eis und das Angeln damit wird unmöglich. Bei Nachtfrost verwende ich daher schwere Grundruten oder auch Karpfenruten mit großen Ringen. Als Rutenständer hat sich ein High-Pod bewährt. Denn Quappen werden im Strom gefangen, und durch das High-Pod ist wenig Schnur in der Strömung und die Montagen können kleiner mit weniger Gewicht gefischt werden. Außerdem steht ein Highpod auch noch bei Frost sicher, wenn man keinen Erdspieß mehr in den gefrorenen Boden bekommt. Wer denkt, die Quappe sei ein blinder und wahlloser Räuber, der irrt. Oft prüft sie den Köder mit vorsichtigen Zupfern, bevor sie ihre Beute gierig verschlingt. Dabei sind auch kleine Exemplare oft sehr hungrig und stürzen sich auf eigentlich viel zu große Köder. Nach den ersten vorsichtigen Zupfern am Köder ziehen die Quappen energisch ab. Allerdings habe ich es auch oft erlebt, das sich gar nichts an der Rute tat. Erst bei der Köderkontrolle bemerkte ich, dass ein Fisch am Haken hing. Manchmal fressen die Quappen den Köder und legen sich einfach auf den Gewässergrund. Der sollte steinig oder kiesig sein, denn schlammigen Untergrund mögen die Quappen überhaupt nicht. Steinschüttungen und Strömungskanten sind also die bes-sren Angelplätze als die langsam fließenden Kehrströmungen.

Bestände erholt

In vielen Gebieten Deutschlands galt die Quappe fast als ausgestorben. Mindestmaße und Fangbegrenzung haben aber dafür gesorgt, dass sich der Bestand wieder erholt hat. Viele Angler betrachten die Quappe immer noch als „Schädling“ im Gewässer, auch weil die Quappen sich gern vom Laich anderer Fischarten ernähren. Deshalb wurde ihr in vielen Gewässern nachgestellt und die Art so an den Rand der Ausrottung gebracht. Sicherlich frisst die Quappe gerne Laich, aber dies tun fast alle anderen Fische auch. Die Quappe ist aber vor allem ein sehr interessanter Fisch für uns Angler. Denn sie schließt die alte Angelsaison im Dezember für uns Angler ab – und so manches Mal läutet sie die neue im Januar oder Februar auch gleich wieder ein. Funktionale Kleidung ist aber beim Quappenangeln ein Muss. Denn stundenlang in der Kälte zu stehen und auf den Biss zu warten, kann sonst die eine oder andere Erkältung nach sich ziehen. Taschenwärmer sind beim Quappenangeln sehr hilfreich. Nicht nur, um die kalten Finger wieder aufzuwärmen, sondern auch, um die Köder nicht einfrieren zu lassen. Wer seine Köderfische oder die Würmerdose einfach im Eimer liegen lässt kann manchmal eine böse Überraschung erleben, wenn nämlich Köderfisch oder Tauwurm beim anködern einfach zerbrechen. Auch dann haben „Leberangler“ übrigens einen Vorteil, denn beim Anködern der Leberknödel ist es egal, ob diese gefroren sind oder nicht! Fakt ist: Wer sich der Herausforderung stellt und den Bartelträgern in der kalten Jahreszeit nachstellt, wird mit einem hervorragenden Speisefisch belohnt. Frische Quappen sind lecker, und schon im alten Rom galt die große Leber der Quappen als ausgemachte Delikatesse – falls Sie sie nicht als Köder schon vorher verangelt haben. Wie es geht, wissen Sie ja jetzt.

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