Wenn Sie nachts auf Aal ansitzen und plötzlich laute Platscher sie erschrecken, können Sie beruhigt sein: Da sitzen keine Unholde im Gebüsch und schmeißen Ihnen Steine um die Ohren – es sind Rapfen, die da in der Dunkelheit rauben! Jetzt ist es natürlich von Vorteil, wenn man eine Spinnrute dabei hat, um den nächtlichen Störenfrieden auf die Schuppen zu rücken.
Drei Vorteile hat die nächtliche Rapfenjagd:
1. Die Räuber jagen mit Vorliebe an beleuchteten Uferanlagen, also in Hafen- und Industriegebieten. Gibt es die nicht, so ist das Mondlicht auch ausreichend. Für uns Angler bedeutet dass, dass wir auch etwas sehen können und auf den Einsatz der Kopflampe weitgehend verzichten.
Ohnehin sorgt das „Irrlicht“ am Kopf des Anglers bei den Rapfen eher für Verwirrung und Unruhe, so dass sie sich zurückziehen. Die Lampe kommt nur zum Einsatz, wenn der Fisch gelandet werden soll.
2. Rapfenjagd in der Nacht ist Uferjagd, denn die Klein- und Brutfiche, die sich tagsüber an den Strömungskanten aufhalten, ziehen sich nachts in ufernahe Bereiche, wo sie zwischen den Brocken der Steinpackung Schutz suchen. Man muss also keine Gewaltwürfe hinlegen, um den Rapfen einen Köder anzubieten, kann also mit leichten und kleinen Ködern angeln.
3. Man muss keine Geschwindigkeitsrekorde im Einkurbeln des Köders brechen, um die Aufmerksamkeit der Rapfen zu wecken. Ein Wobbler, beispielsweise der „X-Rap“ von Rapala kann ganz normal durchs Wasser gezockelt werden. So, und nun kann’s los gehen: Spinnrute zur Hand und ab ans nächtliche Wasser – Rapfen fangen!
Im Dunkeln sieht man mehr als man denkt
Weiter oben wurde es ja schon angedeutet: Flackerndes Licht vom Ufer her macht die Fische nervös, und Rapfen machen da keine Ausnahme. Leider sind viele Menschen in der Nacht sehr unsicher, gerade, wenn es um so heikle Beschäftigungen wie das Nachtangeln geht. Da lauern Baumwurzeln, schlüpfrige Stellen und so manches Ungeschick mit dem Gerät, weil man nichts sieht. Also: Lampe an, und alle Probleme sind verschwunden. Bis auf die Tatsache, dass es die Fische auch sind.
Der Tipp geht so: Vermeiden Sie so weit wie es nur irgend geht, den Einsatz von Licht. Wer in die Nacht hinein angelt, dessen Augen passen sich ganz automatisch den Lichtbedingungen an, und plötzlich stellt man fest, dass die Nacht gar nicht so schwarz ist wie es den Anschein hat. Gerade bei Mondlicht kann man sehr gut sehen. Klar, mit zunehmenden Alter lässt die Sehkraft nach und damit auch die Nachtsichtigkeit. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind da klar im Vorteil. Doch wer das Nachtangeln zu seiner Passion gemacht hat, kommt tatsächlich mit weniger Licht aus. Wenn man z. B. zum Anködern oder zur Landung mehr Licht braucht, sollte man darauf achten, dass kein Strahl übers Wasser gleitet. Wer gar nicht ohne Licht auskommen mag, sollte sich eine dimmbare Kopflampe kaufen und die zwischen der „Action“ auf niedrigste Stufe stellen.